Sportlerwahl

Lorscher Freibad ist ein Stück Lebensqualität

Der Schwimmer Ulrich Schulze-Ganzlin holte DM-Bronze über 5000 Meter.

Von 
Nina Schmelzing
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Das Lorscher Freibad öffnet Anfang Mai. Ulrich Schulze-Ganzlin, ein ausgezeichneter Schwimmer, der als „Sportler des Jahres“ nominiert ist, freut sich darauf. © Neu

Lorsch. Anfang Mai öffnet das Lorscher Waldschwimmbad wieder. Ulrich Schulze-Ganzlin freut sich, wie viele andere Stammgäste, bereits auf die neue Saison. Das Freibad macht für den Lorscher ein Stück der hohen Lebensqualität am Ort aus. Der 66-Jährige ist allerdings keineswegs bloß ein Schönwetter-Schwimmer, der nur bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen seine Bahnen zieht. Schulze-Ganzlin hält sich mit dem Sport regelmäßig das ganze Jahr über fit, und das seit Jahrzehnten. Bei der Sportlerwahl der Stadt Lorsch ist er nun für den Titel „Sportler des Jahres“ nominiert.

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Bei Meisterschaften schwimmt Ulrich Schulze-Ganzlin oft auf vordere Plätze. Im vorigen Jahr holte er den dritten Platz in seiner Altersklasse bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften der Masters über 5000 Meter Freistil. Das Freiwasserschwimmen über diese Langdistanz schaffte er in einer Zeit von einer Stunde, 25 Minuten und 15 Sekunden. Bei dem Wettbewerb an der Aggertalsperre ging der Lorscher zudem noch einmal ins Wasser. Die 2500 Meter Freistil bewältigte er in dem See nahe Gummersbach tags zuvor in gut 40 Minuten. Mit dieser Zeit sprang der vierte Platz für ihn heraus.

Nicht zum ersten Mal für den "Sportler des Jahres" nominiert

Die Meisterschaften im August in Nordrhein-Westfalen waren nicht die einzigen Leistungsvergleiche, an denen sich Ulrich Schulze-Ganzlin 2023 beteiligte. Im Juni nahm er an den Internationalen Deutschen Meisterschaften der Masters Lange Strecken teil. In Halle an der Saale schwamm er auf der 50-Meter-Bahn die 1500 Meter in 24 Minuten, die 800 Meter in zwölf. Die Zeiten bescherten ihm zwei vierte Plätze. Der dritte Rang im Bergischen Land war im vorigen Jahr der größte Erfolg für den Wassersportler.

Dass er ein erfolgreicher Schwimmer ist, müsste Ulrich Schulze-Ganzlin längst nicht mehr unter Beweis stellen. Zehn erste und zwei zweite Plätze hat er etwa bei Hessenmeisterschaften gewonnen. Der Ingenieur im Ruhestand, der für die Bensheimer DJK-SSG an den Start geht, ist sowohl in Bensheim wie in Lorsch schon mehrere Male bei Sportlerehrungen ausgezeichnet worden, auch für den Titel „Sportler des Jahres“ ist er nicht zum ersten Mal nominiert.

Neben dem Schwimmen geht es auch aufs Mountainbike und Ski fahren

Wettkämpfe seien für ihn aber „ein Ansporn für mich selbst“, sagt er. Sie erforderten es, regelmäßig die „Komfortzone zu verlassen“, wenn man mithalten möchte.

Ob auf der Bahn oder im Freiwasser, ob Freistil oder Schmetterling – der Lorscher macht Tempo im Wasser. Als Student spielte er mehrere Jahre lang im Team Wasserball. In den Bergsträßer Schwimmbädern seien die Bedingungen fürs Bahnenziehen gut. Ein „Segen“ sei es, dass inzwischen auch im Lorscher Freibad eine Strecke für Schnellschwimmer reserviert ist, lobt er.

Wenn Schulze-Ganzlin nicht schwimmt, dann ist er auch gern radelnd unterwegs – mit dem Mountainbike etwa im Odenwald. Im Winter fährt er Ski, leidenschaftlich gern, wie er zugibt. Seit langer Zeit ist er außerdem für die SPD ehrenamtlich als Stadtverordneter aktiv.

Vorbildlich: Stil des Weltmeisters, der das „Wasser streichelt“

Das Schwimmen schätzt der Athlet auch deshalb besonders, weil es verletzungsarm ist und gut für den Kreislauf sowie die Gelenke. Rund 400 Kilometer legt Schulze-Ganzlin pro Jahr im Wasser zurück. Auch beim Lorscher Triathlon ist er von Anfang an dabei. Während sich viele Triathleten irgendwie durchs Becken pflügen, empfiehlt der Lorscher, sich einmal den Schwimmstil von Florian Wellbrock anzuschauen. Der Weltmeister im Becken und Freiwasser „streichelt das Wasser“ auf dem Weg zu seinen Siegen.

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Regelmäßige Bewegung sieht Schulze-Ganzlin als einen Wohlfühlfaktor. Er ist dankbar für seine gute Gesundheit. Es sei für jeden sinnvoll, sich ums Thema körperliche Aktivität zu kümmern. Schwimmen, findet er, ist ideal. Bedauerlich sei, dass im Schwimmsport der Nachwuchs abnimmt, meint der verheiratete Vater von drei erwachsenen Kindern. Sein eigenes Pensum will er so einteilen, dass es ihm auch in ein paar Jahren noch „Spaß macht“: Nicht übertreiben, damit man des Sports nicht überdrüssig wird. 2024 wird er eventuell ein wenig zurückstecken. Im Wasser ist er aber wohl nicht viel seltener. Eines seiner drei Enkel entdeckt gerade das Schwimmen.

Redaktion

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