Großbaustellen

Neubauten für junge Lorscher entstehen im Süden der Stadt

Im Süden der Stadt entstehen derzeit Gebäude, von denen insbesondere junge Familien profitieren: die zweite Grundschule und eine weitere Kita

Von 
Nina Schmelzing
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An der Lagerfeldstraße haben die Bauarbeiten begonnen. Auf der gegenüberliegenden Seite der dort ansässigen Gewerbebetriebe und Wohnhäuser soll es bald einen neuen großen Kindergarten geben. © Thomas Neu

Lorsch. Über Bagger und große Baukräne in Lorsch dürften sich derzeit vor allem junge Familien freuen. Denn an gleich zwei Stellen, nah beieinander gelegen, werden zum Nutzen junger Lorscher neue Gebäude errichtet. Beide Großbaustellen befinden sich im Süden der Stadt.

An der Kiefernstraße, direkt neben der Werner-von-Siemens-Schule, sind seit September die Arbeiten für die neue Grundschule im Gang. Viele Jahre lang haben Eltern und Lehrer in der Vergangenheit immer wieder darauf hingewiesen, dass die bestehende Wingertsbergschule längst zu klein für die vielen Kinder geworden ist. Keine andere Grundschule im Kreis Bergstraße jedenfalls hat jeden Sommer sechs oder zuletzt sogar oft sieben neue erste Klassen zu bilden, jedes Jahr rund 150 Erstklässler aufzunehmen.

Nun geht es fix. Schließlich sollen schon zum Schuljahr 2026/27 die ersten Kinder an der Grundschule Marie Curie unterrichtet werden. „Marie Curie“ und „Werner“, die beiden nach berühmten Wissenschaftlern benannten Schulen, sollen dann als Grund-, Haupt- und Realschule einen wichtigen Lorscher Lernort bilden.

Die schnelle Bauzeit soll dank Holzrahmenmodulbauweise gelingen. Aus vier „Lernhäusern“ soll „Marie Curie“ im Lagerfeld entstehen, für rund 31 Millionen Euro. Bis in die Jahre 2029/30 seien in Lorsch weitere sechs- und siebenzügige Jahrgänge zu erwarten, hieß es beim ersten Spatenstich. Die Wingertsbergschule soll durch den Neubau im Lagerfeld schrumpfen können und eine modernisierte vierzügige Grundschule werden.

Nur einen Katzensprung entfernt von der neuen Kita entsteht an der Kiefernstraße die neue Grundschule. © Thomas Neu

Auch eine weitere große Kita wird in Lorsch in Kürze eröffnet werden. Die Bauarbeiten haben jetzt begonnen. Auf dem früheren Spargelfeld, nur einen Katzensprung von der künftigen „Marie Curie“ entfernt, fährt in der Lagerfeldstraße derzeit eine Planierraupe entlang, Bagger und Baukran sind auf dem eingezäunten Gelände in Betrieb, ein Baucontainer ist aufgestellt.

Der demographische Wandel mit geringeren Geburtenzahlen, die hohen Baukosten und auch der anhaltende Personalmangel in Kindergärten sind Gründe dafür, dass manche Kommunen beim Kita-Ausbau inzwischen bremsen oder sogar die Reißleine ziehen und bereits geplante Neubauten plötzlich stoppen. In Lorsch gab es, von einer Einwendung von Seiten der Anlieger abgesehen, keine ähnliche Diskussion. Der zehnte Lorscher Kindergarten, er soll sechs Gruppen Platz bieten, wird für notwendig gehalten.

Schließlich ist Lorsch ein begehrter Wohnort. Als „außerordentlich beliebt“ wurde die Stadt gerade erst wieder im neuen Gewerbeflächenkonzept beschrieben. Neben dem neuen Kindergarten soll an der Lagerfeldstraße bekanntlich bald ein neues Wohngebiet entstehen.

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Ein Investor baut und unterhält die zweigeschossige Kindertagesstätte und vermietet sie langfristig an die Stadt. Auch wenn die Plätze nicht sofort alle belegt werden, sei die Einrichtung wichtig, um zum Beispiel Kapazitätsengpässe abfedern zu können, heißt es in Lorsch. Alle Drei- bis Sechsjährige haben in Hessen – gebührenfrei – Anspruch auf eine tägliche Betreuungszeit von sechs Stunden. Nicht alle vorhandenen Plätze können aber noch belegt werden, etwa deshalb, weil Eltern zunehmend einen „besonderen Betreuungsbedarf“ für ihre Kinder geltend machen. Dieser hat kleinere Gruppen und manchmal sogar eine 1:1-Betreuung zur Folge.

Eine weitere Kita in Lorsch wird auch deshalb benötigt, weil in Kürze der Kindergarten St. Nazarius saniert werden soll, Kinder von dort übergangsweise in eine andere Einrichtung umziehen müssen. Und weil der „Container“-Kindergarten namens Morgentau nur als Einrichtung auf Zeit genehmigt worden war.

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