Lorsch. Nachdem in diesem Jahr weder von der katholischen Kirche noch von der Stadt Lorsch ein Martinsumzug geplant worden war, war das Mütter- und Familienzentrum (Mütze) eingesprungen. Dass sich dann bei einbrechender Dunkelheit am Treffpunkt in der Freizeitanlage Birkengarten geschätzt mehr als 500 Erwachsene und Kinder eingefunden hatten, darunter viele Familien mit Kinderwagen, darüber staunten die Organisatoren nicht schlecht. Mütze-Vorsitzende Sara Peters und ihr Ehemann versuchten, ein wenig Ordnung in die Menschenmenge zu bringen, und forderten die Teilnehmer auf, sich auf der Westseite der Freizeitanlage zu sammeln. Dort wartete bereits die als heiliger Martin verkleidete Jasmin Fettel mit ihrem schwarzen Pferd Velvet Storm, um die sich bildende Kolonne anzuführen.
Die Pastoralreferentin Beate Bläsius-Stefan hatte zwar ein Mikrofon zur Hand, konnte aber trotz des auf einer Art Bollerwagen installierten Lautsprechers mit der vorgelesenen Geschichte vom heiligen Martin kaum bis zu den hinteren Teilnehmern durchdringen. Und auch das Gitarrenspiel und der Gesang kamen leider nicht bei allen Menschen in der langen Umzugsreihe an. Sowohl das Lied vom Sankt Martin, der durch Schnee und Wind ritt, das beliebte „Laterne, Laterne“ oder die eher unbekannte Weise „Durch die Straßen auf und nieder leuchten die Laternen wieder“ konnten von so manchem nur erahnt werden.
Die kleinen Kinder waren mit ihren fantasievollen, sehr oft selbst gebastelten bunten Laternen unterwegs. Da die Organisatoren nicht mit derart vielen Menschen gerechnet hatten, erwies sich auch der Platz vor dem Kindergarten in der Dieterswiese als zu klein. Zwar versammelten sich die Teilnehmer rund um das Feuer in der Platzmitte, so manche Familie stand aber auch draußen auf der Straße. Das führte zu einigen Behinderungen für die durchfahrenden Fahrzeuge, da die Fahrbahn nicht gesperrt worden war. Der anwesende Ordnungspolizist konnte deshalb nur eingeschränkt eingreifen.
Trotz allem zeigten sich Mädchen und Jungen und auch die Eltern und Großeltern zufrieden mit dem Ablauf. Nacheinander liefen sie zum Eingang des Kindergartens, wo die Elternvertreter, gemeinsam mit Bürgermeister Christian Schönung ihnen die großen gebackenen Martinsbrezeln überreichten.
Ein Lorscher Bäcker hatte sie produziert und die Stadt Lorsch hatte 800 Stück gespendet. Hinter dem Anwesen der nebenstehenden Rot-Kreuz-Unterkunft wurde Orangenpunsch ausgeschenkt. Die Teilnehmer des Umzugs konnten Geld spenden, das in erster Linie der Reiterin Jasmin Fettel und ihrem Pferd zugutekommen sollte.
Sara Peters vertrat die Ansicht, dass die Mütze auch im kommenden Jahr wieder einen Martinsumzug durchführen könnte. Sie bedankte sich bei allen Beteiligten, die geholfen hatten, so einen Umzug zu organisieren. „Zusammen sind wir Lorsch. Danke“ stand auf dem Flyer, den die Mütze verteilt hatte.
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