Ausstellung - „Geschichte schöpfen“ ab heute neu geöffnet

Lorscher Atzmann ist wieder zu sehen

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red
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Diese Skulptur, ein sogenannter Atzmann, zählt zu den kunsthistorisch bedeutendsten Funden, die in Lorsch in der jüngsten Zeit geborgen wurden. © Gutschalk

Lorsch. Ab heute (1.) öffnet die multimediale Ausstellung „Geschichte schöpfen – Quellen aus einem Brunnen“ wieder. Nach der jahreszeitlich bedingten Schließung des Schaudepots Zehntscheune sind damit die Funde aus einem barocken Brunnen auf dem Klostergelände wieder zugänglich – und damit verbunden viele neue Erkenntnisse.

Denn die geborgenen Objekte reichen von fast lebensgroßen Figuren bis zu Fischschuppen und Glasnuppen. Vor allem die kostbaren, teilweise ehemals farbig gefassten Steinmetzarbeiten, die zur Ausstattung der Nazarius-Basilika gehören, lassen erahnen, warum diese einst als „Wunder an Pracht und Schönheit“ gerühmt wurde, heißt es in einer Mitteilung der Schlösserverwaltung Hessen.

Erster Fund einer Figur

Die größte Entdeckung, die die akribische Auswertung der Funde mit sich bringt, ist der Blick, den diese Spolien zulassen auf die Jahrhunderte nach der Zeit der Karolinger, die gemeinhin als Blütezeit der Lorscher Abtei gilt, jedoch anscheinend deutlich darüber hinaus reichte.

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Mit dem sogenannten Atzmann und dem Diakon wurden darüber hinaus erstmals zwei figürliche Darstellungen auf dem Klosterhügel geborgen. Insbesondere bei dem Atzmann handelt es sich um einen kunsthistorisch bedeutsamen Fund aus dem 13. Jahrhundert.

Die in Buntsandstein gehauene Dienerfigur gehörte im Mittelalter zu den Kuriositäten steinerner Elemente im liturgischen Raum. Die Ausstellung verortet diese herausragenden Skulptur unter den weiteren 20 bisher bekannten weiteren Atzmännern, beispielsweise in Straßburg oder Naumburg.

Ohne Vorkenntnisse verständlich

Auch die anderen Funde sind in der Lorscher Ausstellung didaktisch in ihren Zusammenhängen ausgezeichnet aufgearbeitet und dargestellt, sodass Gästen Querverbindungen und Zuordnungen auch ohne Vorkenntnisse lebendig vor Augen geführt und ermöglicht werden.

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Im Schaudepot Zehntscheune ist die Ausstellung „Geschichte schöpfen – Quellen aus einem Brunnen“ geöffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Ein Eintritt wird erhoben. Der reguläre Eintritt ohne Führung kostet fünf Euro, es gibt verschiedene Ermäßigungen für Gruppen und Familien.

Eine Führung läuft über etwa 90 Minuten, gebucht werden kann sie unter der Rufnummer 06251/869200 oder online unter buchung@kloster-lorsch.de. red

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