Schnelles Internet

Großes Interesse am Glasfaserausbau in Lorsch

Die GGEW AG hatte zu einem Info-Abend eingeladen.

Von 
Nina Schmelzing
Lesedauer: 
Eine Karte zeigte, wo Glasfaser bereits vorhanden ist. © Schmelzing

Lorsch. Früher habe die Quadratmeterzahl einer Wohnung oder eines Hauses für viele Bewohner zu den wichtigsten Kriterien gehört. Heute gelte die erste Frage oft dem Internet: Wie schnell ist es dort? Wer modern und gut aufgestellt sein will für die digitale Zukunft, der kümmert sich jetzt um den Glasfaserausbau. Das empfahlen Mitarbeiter der GGEW im Rahmen eines Info-Abends – und sehr viele Lorscher sehen das ähnlich. Der Paul-Schnitzer-Saal war am Mittwochabend jedenfalls rasch voll besetzt, sogar Stehplätze waren bei den Zuhörern begehrt.

Schnelles Internet, so versicherten nicht nur die Mitarbeiter des Energiedienstleisters aus Bensheim, steigere den Wert einer Immobilie deutlich. Auch Bürgermeister Christian Schönung erwähnte das bei seiner Begrüßung. Dass heutzutage ohnehin kaum jemand darauf verzichten will, hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt. Plötzlich mussten viele Menschen daheim ein zuverlässig funktionierendes Home-Office und die Kinder gleichzeitig Home-Schooling-Möglichkeiten zur Verfügung haben. Familien, in denen sich ein Mitglied zudem parallel in Computerspiele vertieft, das andere Streaming-Dienste nutzt oder eine umfangreiche Präsentation erarbeitet, wissen ständige Internet-Verfügbarkeit ohne Leistungsverluste zu schätzen.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Auch wenn es noch Lorscher gibt, die mit 16 Mbit pro Sekunde zufrieden sind: das werde nicht mehr lange ausreichen, hieß es beim Infoabend. Der allgemeine Bandbreitenbedarf jedenfalls wächst. Die Bundesregierung hat im vorigen Jahr bereits ein Recht auf schnelles Internet beschlossen. Bis zu 1000 MBit/s können zur Verfügung gestellt werden.

Die Stadt Lorsch hat im vorigen Jahr nach einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung einen Kooperationsvertrag mit der GGEW AG für den Glasfaserausbau abgeschlossen (wir berichteten). Deren Vorstand Carsten Hoffmann war jetzt mit einer „Riesenmannschaft“ nach Lorsch gekommen, wie er selbst in seiner Begrüßung berichtete. Zum Team gehörten Techniker und Mitarbeiter aus dem Marketing und dem Vertrieb, um alle Fragen fachkundig beantworten zu können.

„Wir sind ein kommunales Unternehmen“, erinnerte Hoffmann. Das sei längst nicht mehr nur Energieversorger, sondern verstehe sich als Infrastrukturanbieter und Dienstleister in und für die Region. Auch um den Glasfaserausbau kümmere man sich nicht erst seit gestern, sondern beschäftige sich seit rund 20 Jahren mit dem Thema. 680 Kilometer Glasfaserkabelleitungen seien bereits verlegt worden.

Mehr zum Thema

Digitalisierung

Startschuss für den Glasfaserausbau in Einhausen

Veröffentlicht
Von
Jörg Keller
Mehr erfahren
Soziales

GGEW spendet für soziale Einrichtungen im Kreis

Veröffentlicht
Von
red
Mehr erfahren
Brut- und Setzzeit

Hunde müssen in Bensheim weiter an die Leine

Veröffentlicht
Von
Dirk Rosenberger
Mehr erfahren

Das große Interesse der Bensheimer an einer flächendeckenden Verlegung von Glasfaserleitungen in Lorsch, verbunden mit den Angeboten für die Bürger und das Stadtbild sowie das Tempo für das Projekt waren ausschlaggebend dafür gewesen, dass sich Lorsch für eine Kooperation mit diesem Bewerber entschieden hatte. Gut zehn Prozent des Stadtgebiets sind bereits durch das Bensheimer Unternehmen mit Glasfaser erschlossen.

Der Bereich um das Waldschwimmbad etwa gehört dazu und viele Straßen in Gewerbegebieten. Auch Straßensanierungen wie zuletzt in der Bismarckstraße hat andere Anbieter überraschenderweise nicht dazu verlockt, Glasfaserkabel dort verlegen zu wollen. Die GGEW hat die Chance genutzt. So müssen Straßen und Gehwege später nicht noch einmal geöffnet werden.

Bis 2028 soll das gesamte Lorscher Stadtgebiet erschlossen sein. Gearbeitet wird straßenbezogen. Es liege also auch in der Hand jedes einzelnen Anliegers und seiner Nachbarn, schnell viele Aufträge zusammenkommen zu lassen, machten Matthias Hechler und Andreas Ehret für ihr Unternehmen deutlich, dass Baumaßnahmen zunächst möglichst gebündelt werden sollen.

Schnell, stabil und stromsparend

Die Datenübertragung mittels Lichtsignalen gilt als wenig störungsanfällig und zudem als stromsparend. Der Weg zum Anschluss sei schnell und einfach, so die Experten, die vom Anrollen des Baggers und dem Ausheben einer knapp 60 Zentimeter Grube mit eigenem Tiefbau-Team, der Arbeit der „Rakete“ unter der Erde bis zur Installation des Medienkonverters, der die Lichtwellen in Datensignale umwandelt, alle Schritte schilderten. Sie hatten auch eine Art Stadtplan mitgebracht, aus dem die Ausbaustufen von Straßen ersichtlich wurde.

Über Kombi-Vorteile für Kunden wurde abschließend informiert, die Vermarktungsphase startete umgehend. Verträge können ab sofort abgeschlossen werden, viele Zuhörer ließen sich anschließend noch in Gesprächen mit Mitarbeitern über verschiedene Details im Einzelfall unterrichten.

Redaktion

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger