Lorsch. Zwei Zettel mit einer handgeschriebenen Information kleben seit Silvester an der Eingangstür des Ladens in der Bahnhofstraße 28. „Wegen Überfall geschlossen“ lesen entsetzte Kunden darauf. Denn am Tag vor Silvester wurde der Schreibwarenladen mit angeschlossener Postbankfiliale in Lorsch überfallen (BA berichtete).
Der Täter betrat das Geschäft in der Bahnhofstraße um kurz nach 18 Uhr, bedrohte die Angestellte, die zu dieser Zeit allein im Laden war mit einer Schusswaffe. Er schlug sie, versprühte Reizgas und konnte entkommen, nachdem er Bargeld aus der Tageskasse und einem Tresor geklaut hatte. Das teilte die Polizei mit, die am Donnerstagabend schnell vor Ort war und die Ermittlungen aufnahm. Die Ermittler hatten auch einen Spürhund dabei.
Foto half beim Fahndungserfolg
Es ist nicht das erste Mal, dass die Postfiliale beziehungsweise Mitarbeiter dort Opfer einer schlimmen Straftat wurden. Im April 2015 hatte es ein maskierter und bewaffneter Täter schon einmal auf den kleinen und gut frequentierten Laden abgesehen. Am hellichten Tag, nachmittags gegen 15.30 Uhr, bedrohte er die Angestellten mit einer Pistole, erbeutete mehrere hundert Euro und konnte mit einem Fahrrad Richtung Bahnhof unerkannt entkommen.
Ein Verdächtiger, der später am Bahnhof festgenommen wurde, kam schnell wieder auf freien Fuß. Denn der Verdacht gegen ihn erhärtete sich nicht. Der Räuber damals, ein Serientäter, wie sich herausstellte, war allerdings bei einer seiner kriminellen Taten von einer Überwachungskamera aufgenommen worden. Das Foto, veröffentlicht in der Tageszeitung, trug anschließend zum Fahndungserfolg bei. Leser konnten der Polizei einen entscheidenden Tipp zur Ergreifung des Posträubers geben, den das Landgericht Darmstadt nicht nur für den bewaffneten Überfall in Lorsch, sondern auch für den Überfall auf eine Tankstelle in Auerbach verantwortlich machte.
Auch Überfälle in Mannheim und Frankfurt legte die Strafkammer dem Mann aus Bensheim mit langem Vorstrafenregister zur Last. Das Urteil des Gerichts lautete: sieben Jahren Freiheitsstrafe.
Beim Täter von Donnerstag soll es sich um einen etwa 1,70 Meter großen Mann handeln, der Deutsch mit türkischem Akzent sprach. Bekleidet war er mit schwarzer Hose und dunkelbauer Jacke. Bis gestern Mittag lagen der Polizei noch keine neuen Erkenntnisse vor. sch
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