Freude über jede Schneeflocke, die in Lorsch blieb

Lorsch. In Lorsch muss man nicht oft morgens vor der Haustür Schnee schippen. Noch seltener ist es, dass man – kaum hat man die Arbeit erledigt – wieder von vorne beginnen kann, weil der Bürgersteig erneut zugeschneit ist. Gestern war so ein Tag.

Es kommt auch nicht oft vor, dass man um die Mittagszeit so viele freie Parkplätze in der Stadtmitte sieht. Rund ums Giebauer Haus war kaum ein Stellplatz belegt. Viele Lorscher blieben offenbar lieber daheim – Kinder aber nicht. Für sie waren das Ausnahmewetter und der Aufenthalt draußen ein großer Spaß und sie freuten sich über jede Flocke, die liegenblieb.

Zahlreiche Grundschüler sah man auf dem Heimweg begeistert Schneebälle formen und werfen, andere versuchten, Schneefiguren zu bauen. Im Klosterpark waren einige Zweitklässler um Leo und Lena in diese Arbeit konzentriert. Ihr kleiner Schneemann trug sogar eine echte Karotten-Nase, Walnüsse als Augen und bekam einen Hut und Handschuhe verpasst.

Angelika Thoma-Leister und Gabriele Peschel von der Schülerbetreuung am Wingertsberg genossen mit einigen Kindern Zeit im verschneiten Klostergelände. Sie gestalteten dabei auch eigenhändig Winterdekoration. Mit einer Plastiktasse als Halbrund-Förmchen für den Schnee und einem dicken Faden zur Aufhängung in der Mitte entstanden schmucke Schneekugeln, die vor der Schülerbetreuung platziert werden sollen, bis sie tauen.

Jetzt müsste Weihnachten sein

Der einzige in Lorsch im öffentlichen Raum noch verbliebene Christbaum war gestern auch endlich mit Winterkleid zu sehen. Der Tanne vor der katholischen Kirche stand dies sehr gut. „Jetzt müsste Weihnachten sein“, seufzte eine Grundschülerin bei dem Anblick. Wie manche ihrer Schulfreunde dürfte sie auch bedauert haben, dass der Lorscher Schnee sich erst blicken ließ, als die Ferien schon vorbei waren.