Finanzausschuss

Alle Eintrittskarten für das Lorscher Freibad werden teurer

Da die Betriebskosten steigen, sollen die Gäste im Durchschnitt zwischen zehn und 20 Prozent mehr zahlen. Das Ziel ist dabei die Attraktivität zu halten.

Von 
Nina Schmelzing
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Die Lorscher sind stolz auf ihr Waldschwimmbad. Für viele zählt es zu den schönsten Freibädern in der Umgebung. Archivbild: © Thomas Neu

Lorsch. Das Lorscher Waldschwimmbad ist „eines der schönsten Bäder in Südhessen“. Das sagte Grünen-Fraktionschef Matthias Schimpf, als es in der öffentlichen Sitzung des Finanzausschusses um das Freibad ging – und mit diesem Urteil war er nicht allein. Auch die Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD, Ferdinand Koob und Dirk Sander, lobten das Lorscher Schwimmbad in ihren jeweiligen Redebeiträgen sehr. Das Gremium hatte über die künftige Gebührenordnung zu beraten. Ergebnis: Schönheit hat ihren Preis.

Einstimmig beschloss der Finanzausschuss jedenfalls, dass Schwimmen beziehungsweise der Eintritt ins Freibad im nächsten Jahr teurer werden soll. Mehr bezahlen sollen alle Besucher: die Tageskarten sollen ebenso mehr kosten als bisher wie die Saison- und Familienkarten. Auch Zehner- und Ermäßigten-Tickets verteuern sich. Die Einzelbeträge präsentieren sich jeweils moderat, im Durchschnitt betragen die Verteuerungen gleichwohl zwischen rund zehn bis zu mehr als 20 Prozent als bisher.

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Denn die Tageskarte soll ab Mai 4,50 Euro statt vier Euro kosten, die Familienkarte von 100 auf 115 Euro steigen und für ihre Saisonkarte sollen Erwachsene dann 70 statt 60 Euro hinlegen. Rentner werden eine Tageskarte künftig für 3,50 Euro statt drei Euro kaufen, ermäßigte Zehnerkarten sollen im nächsten Sommer 22,50 Euro statt bisher 17,50 Euro kosten. Die reguläre Zehnerkarte für Erwachsene soll von 35 Euro auf 42,50 Euro verteuert werden.

Grund für die Anhebungen, die der Magistrat unter Vorsitz von Bürgermeister Christian Schönung dem Ausschuss zum Beschluss empfohlen hatte, sind die steigenden Betriebskosten. Für das Personal ist mehr Geld aufzuwenden und die Energiekosten gingen zuletzt ebenfalls in die Höhe. Weil zudem Modernisierungsbedarf besteht, ist eine regelmäßige „Anpassung“ der Gebühren „unumgänglich“, heißt es von Seiten der Verwaltung. Zuletzt wurden die Eintrittspreise 2020 angehoben.

Fördert Gesundheit und Erholung

Das Waldschwimmbad diene der „Volksgesundheit“, erklärte Schimpf. Wichtig seien zudem seine Erholungs- und Freizeitfunktion, nicht zuletzt seien das Schwimmbad mitsamt seiner Grünanlage in beachtlicher Größe ein beliebter Treffpunkt für Besucher, längst nicht nur aus Lorsch. Als Einrichtung der öffentlichen Hand sei man in Lorsch gut damit gefahren, regelmäßig Mittel ins Freibad zu investieren. Würde das unterlassen, verliere das Waldschwimmbad auf Dauer an Attraktivität, warnte Schimpf. Im Vergleich mit manchen Schwimmbädern in anderen Kommunen erhebe man in Lorsch noch immer günstige Gebühren.

Soll sich jeder leisten können

„Wir bewegen uns nicht an der Spitze der Region“, stellte der Grüne fest: „Das Lorscher Schwimmbad kann sich jeder grundsätzlich eisten“, befand er.

Es sei Aufgabe der Städte und Gemeinden, Sport zu fördern, erinnerte Dirk Sander (SPD) daran, dass der Sport als Staatsziel in Hessen Verfassungsrang genieße. Für Vereinssport werde Geld ausgegeben, also sei das auch für das Waldschwimmbad angebracht, das Sander als ein „Aushängeschild“ bezeichnete. Der Bäderbetrieb aber sei ein Zuschussbetrieb, es sei nie schön, Gebühren zu erhöhen, aber in diesem Fall nötig.

Ein Teil der Umkleiden wurde erneuert, weitere folgen. © Sch,melzing

„Uns ist das Waldschwimmbad wichtig“, unterstrich auch Ferdinand Koob (CDU) mit Blick auf Sportförderung und Aufenthaltsqualität. Lorsch biete eine „sehr attraktive Anlage“. Die in der Vergangenheit beschlossene Deckelung habe sich gelohnt. In Lorsch halte man ein „sehr hohes Niveau“. Das Waldschwimmbad suche in der Umgebung seinesgleichen. Auch die Erhöhung bei der Familienkarte um 15 Euro sei „vertretbar“, sagte Koob. In Lorsch bekomme man auch weiterhin „für sein Geld sehr viel geboten“.

Bürgermeister Schönung sah das ähnlich. „Wir sind attraktiv und wir bleiben im Durchschnitt oder sogar darunter“, betonte er beim Vergleich mit den Eintrittspreisen umliegender Schwimmbäder.

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Das letzte Wort über die vom Finanzausschuss empfohlenen Gebührenerhöhungen hat die Stadtverordnetenversammlung, die am Donnerstag (14.) tagt. Da der Ausschuss eine einhellige Empfehlung beschloss, ist allerdings nicht zu erwarten, dass zu dem Thema dort noch einmal das Wort ergriffen wird.

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