Lorsch. Zu einer öffentlichen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses sind Gremiumsmitglieder am morgigen Dienstaf (5.) eingeladen. Vorsitzender Peter Velten wird die Zusammenkunft um 20 Uhr im Paul-Schnitzer-Saal eröffnen. Auf der Tagesordnung steht unter anderem das Waldschwimmbad. Es geht um die Eintrittspreise, sie sollen angehoben werden.
Auch Rentner sollen mehr zahlen
Die Tageskarte für einen Erwachsenen soll statt vier künftig 4,50 Euro kosten. 50 Cent mehr bezahlen sollen ab 2024 auch Rentner, nämlich dann 3,50 Euro. Auch die Preise für den Abendeintritt sollen erhöht werden: 20 Cent mehr sollen jeweils – auch bei den ermäßigten Karten – gezahlt werden als bisher. 2,70 Euro kostet der Besuch am Abend dann für einen Erwachsenen, der keine Ermäßigung – möglich etwa für Schüler, Azubis, Ehrenamtscard-Inhaber und Schwerbehinderte – geltend machen kann.
Verteuern werden sich aller Voraussicht nach auch alle Zehner- und Dauerkarten. Von 35 Euro auf 42,50 Euro soll der Preis für eine reguläre Zehnerkarte steigen, Rentner sollen ab dem kommenden Jahr 30 Euro auf den Tisch legen. Die Dauerkarten sollen ab 2024 für 70 Euro beziehungsweise 45 Euro (Rentner) zu haben sein.
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Auch die Elternteil- und die Familienkarten dürften angehoben werden – um zehn Euro soll die Elternteilkarte auf dann 82,50 Euro steigen, die Familienkarten sollen künftig 115 Euro statt 100 Euro kosten.
Der Magistrat mit Bürgermeister Christian Schönung an der Spitze hat über die neue Gebührenordnung für das Lorscher Waldschwimmbad bereits beraten und ihr zugestimmt. Voraussetzung dafür, dass sie in Kraft tritt, ist, dass der Finanzausschuss und im Anschluss dann auch die Stadtverordnetenversammlung den Beschlussvorschlag ebenfalls befürworten.
„Anpassung“ ist „unumgänglich“
Warum sollen die Schwimmbad-Besucher tiefer ins Portemonnaie greifen müssen? „Die Kosten für den Betrieb des Freibads steigen stetig“, heißt es aus dem Stadthaus. Vor allem bei den Energie-, Betriebs- und den Personalkosten mache sich das bemerkbar. „Modernisierungsbedarf“ gibt es im Schwimmbad noch dazu weiterhin. Eine regelmäßige „Anpassung der Gebühren“ sei daher „unumgänglich“, erklärt man im Hauptamt.
Bislang lag Lorsch bei den Tageskartenpreisen etwas unter dem Durchschnitt im Kreis Bergstraße. Mit den neuen Preisen wird es in Lorsch teurer als am Bensheimer Badesee oder im Heppenheimer Freibad sein – falls dort für 2024 nicht gleichfalls noch die Eintrittspreise angehoben werden. Bisher wurden in Bensheim, Heppenheim und Lampertheim ebenfalls vier Euro für die Einzelkarte verlangt.
Dauerkarten waren in Lorsch bislang gleichfalls billiger als fast überall andernorts. Während man für den Badesee in Bensheim 90 Euro und für das Heppenheimer Schwimmbad 80 Euro hinblättern musste, konnte man im Waldschwimmbad Lorsch die Saison bislang für 60 Euro genießen, erinnert die Stadtverwaltung. Zuletzt wurden die Schwimmbad-Preise in Lorsch in der Saison 2020 erhöht.
Knapp 15 000 Tageskarten für Erwachsene erbrachten in diesem Jahr Einnahmen von etwas mehr als 57 000 Euro, 631 verkaufte Familienkarten erbrachten 63100 Euro an Einnahmen, die fast 330 Dauerkarten für Rentner gut 13 000 Euro. Alle Eintritte zusammen sorgten für Einnahmen von mehr als 200 000 Euro. Werden die Preisanhebungen beschlossen, erhöht das den Planansatz im Haushaltsjahr 2024. Statt 225 000 Euro könnten Eintritte in Höhe von 237 000 Euro netto veranschlagt werden.
Auch die Kalkulation der Wasser- und Abwassergebühren, die für 2024 eine Kommunalberatungsgesellschaft errechnet hat, wird vorgestellt. Ebenso ist die Kostenbeitragssatzung für die städtischen Kitas ein Thema der Sitzung. Die Personalaufwendungen werden wegen der Tariferhöhungen für den öffentlichen Dienst steigen.
Zuschuss für Dachbegrünungen
Im Förderprogramm „Lorsch blüht auf“ soll es außerdem ab 2024 keine Zuschüsse für Fotovoltaikanlagen mehr geben. Fördergelder für Dach- und Fassadenbegrünungen sowie Entsiegelungen sollen aber, der Klimafreundlichkeit wegen, auch weiterhin zu beantragen sein.
Beschließen will der Ausschuss auch über neue Mitglieder als Nachrücker für ausgeschiedene Aktive im Beratungsgremium „Lokale Partnerschaft (LoPa).
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