Lorsch. Auch in ernsten Zeiten brauche der Mensch etwas Fröhlichkeit, ist die Meinung von Walfriede Heinz, der Vorsitzenden des katholischen Frauenbundes. Deshalb traf sich ein kleiner Kreis im Rathaus-Café, um bei einem gemeinsamen Abendessen in fastnachtlicher Hexen-Verkleidung mit großen Scheren dem Wirt und seinem Koch die Krawatten abzuschneiden.
Walfriede Heinz erinnerte daran, dass unter normalen Umständen den Frauen die Macht bis Aschermittwoch zustehe. In Anbetracht der Corona-Pandemie und des Überfalls Russland auf die Ukraine hätten die Aktiven der Lorscher Fastnachtsvereine Bürger-Funken, Närrische Drei, Katholischer Frauenbund und der Rabbits aber sogar dem Bürgermeister nur ein Schreiben überreichen lassen mit der Bitte, im Stadthaus selbst die Krawatte abzuschneiden (BA berichtete).
Auch in der Büttenrede von Anita Koch waren die Spannungen in der Welt das Hauptthema. Durch Gewalt werde aber keine Lösung zu finden sein. In gereimten Versen glossierte sie Ereignisse der nahen Vergangenheit. Im kleinen Kreis zu feiern, sei ursprünglich nicht das Ziel der katholischen Frauen gewesen. Aber wenn einem der Frohsinn im Halse stecken bleibe, sei Galgenhumor ein Kitt. Der schon vor Wochen verpflichtete Musiker Manfred Winkler mit seinem Akkordeon sorgte für etwas fastnachtliche Stimmung.
Sabrina Scheller, die Vorsitzende der Rock’n’Rabbits, überraschte die Frauen mit ihrem Besuch. Sie gratulierte ihnen zum 70-jährigen Bestehen des Lorscher Frauenbunds und übergab jeder der Frauen eine Rose. Am Ende gelang den Fastnachterinnen doch noch ein überzeugendes „Laurissa Helau“. par
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