Lorsch. Das Paulusheim war bis auf den letzten Platz besetzt, es mussten für auswärtige Nachzüglerinnen sogar noch Stühle dazugestellt werden. Die Stimmung der Gäste war erwartungsvoll und sie wurden durch das umfangreiche, bunt bestückte Programm nicht enttäuscht. Als Gäste begrüßte die Frauenbund-Vorsitzende Walfriede Heinz in gereimten Versen Pfarrer Michael Bartmann und eine Abordnung der Lorscher Rabbits.
Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"
Die Vorsitzende hat mit ihrem Vorstand neue Ideen entwickelt, die durch die Aktiven wirkungsvoll umgesetzt wurden. Auch in diesem Jahr standen hausfrauliche Themen, von verschiedenen Seiten beleuchtet und mit kernigen Sprüchen und Liedern unterlegt, im Mittelpunkt. Mit immer neuen Ideen, gut vorgetragenen Tänzen, Sketchen und Büttenreden begeisterten die Aktiven. Für beste Stimmung sorgte auch Manfred Winkler, der dem Publikum mit Schunkel- und Fastnachtsliedern ordentlich einheizte.
Einhäuser Gruppe auf der Bühne
Den Reigen der Vorträge startete Gabi Froitzheimer mit ihrer Truppe mit einer Geschichte, bei der Mainzelmännchen Lorscher Handwerker, Metzger, Bäcker und Schneider mit nächtlichen Arbeiten überraschten. Den Reigen der Tanzvorführungen eröffnete eine Kindergruppe des Vereins zur Erhaltung der Tradition aus Einhausen.
Da die Lorscher und Einhäuser katholischen Gemeinden jetzt zusammen gehörten, erklärte Walfriede Heinz, wolle man auch zusammen feiern. Für die wunderschöne Ausstattung und die exakt ausgeführten Tänze forderte das Publikum schon die erste Zugabe, die natürlich gewährt wurde.
Rock'n'Rabbits begeisterten mit schwungvollem Tanz
Auch die zwei Kirchgängerinnen Rosi Lamura und Christel Jakob begeisterten mit ihren Sprüchen, wenn sie etwa anstatt des Gesangbuches ihr Steak in der Handtasche hatte und das Gesangbuch wohl ins Sauerkraut gesteckt hatten und die Zähne des Ehemanns bei sich trugen, damit der daheim nicht schon alles aufesse. Das Publikum sparte nicht mit Applaus, wie auch nicht bei Christel Hasslöcher mit ihrem Lied „Ich wünsch mir zum Geburtstag einen Mann“.
Uschi Franke als „Käddel Feiertag“ berichtete von einem ersten Date in einem vornehmen Restaurant, bei dem sie in den Regen gekommen war und wie ein begossener Pudel aussah und ihr Hörgerät suchte. Die Rock’n’ Rabbits beendeten den ersten Teil des Programms mit einem schwungvollen Tanz, natürlich nicht ohne Zugabe.
Nach der Pause wurde den Gästen die „wahre Geschichte“ von Rotkäppchen und dem bösen Wolf vorgeführt und das in einem völlig neuen Gewand, denn die Texte wurden mit einem Potpourri alter und neuer Schlager gesungen. Die Vorführung erhielt Szenenapplaus. Anschließend erfreuten die Bauchtänzerinnen des Vereins Jamela die Zuschauer, die sich zu orientalischer Musik bewegten. Viel Spaß bereitete auch die Gruppe „Fehlerquelle“ mit einem Lied mit Wortspielen um einen „Depp im Steppbett“, die zum Schluss feststellte: Besser einen Depp im Steppbett als gar keinen Mann.
Pfarrer bewies sein komödiantisches Talent bei der Büttenrede
Ein Höhepunkt der Frauenbund-Fastnacht war der Auftritt vom „Margitche aus Määnz“ alias Pfarrer Michael Bartmann, der „Am Rosenmontag bin ich geboren“ singend als Margit Sponheimer auftrat. Er berichtete vom Elferrat, Rolf Braun und Jockel Fuchs, er machte sich Gedanken über Gewichtsprobleme anderer Leute und darüber, wie man heute nach den neuen „Gesetzen“ den Namen der Fastnachtslegende Ernst Neger aussprechen müsse.
Bartmann, der als junger Mann Mitglied der Lorscher Bürger-Funken war und als Büttenredner auftrat, zeigte sein ganzes komödiantisches Talent und der Saal tobte. Als eine Zugabe gefordert wurde, meinte der Pfarrer lachend, die gibt es nächsten Sonntag in der Kirche. Am 11. Februar findet ein Fastnachtsgottesdienst in St. Nazarius statt.
Tontechnik der Frauenbund-Fastnacht sorgte für Probleme
Ein kleiner Wermutstropfen des vergnüglichen Nachmittags war die Tontechnik, die zu wünschen übrig ließ. Manfred Winkler, der eigentlich für die musikalische Gestaltung und Begleitung sorgen sollte, hatte auch damit zu tun, damit alle Gäste den Vorträgen folgen konnten.
Bevor alle Aktiven zum Schlusslied auf die Bühne kamen, trat zum Finale eine Frauenbund-Gesangsgruppe als „Cats“ auf und trug „Moonlight“ vor, bei dem Gabi Vonderheid als Solistin überzeugte.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lorsch_artikel,-lorsch-frauenbund-fastnacht-hausfrauen-_arid,2173389.html