Lorsch. Es ging zum einem um die Aktion „Stadt der Lichter“, die für den 17. November (Freitag) geplant ist, zum anderen um den „Winterzauber“, der im Dezember mehrere Wochen lang für weihnachtliche Stimmung sorgen soll und auch auf der Tagesordnung für die heutige Stadtverordnetenversammlung steht, die um 20 Uhr im Paul-Schnitzer-Saal beginnt.
Lange Debatten waren bei der Ausschuss-Sitzung nicht erforderlich. Denn die Gremiumsmitglieder begrüßten die Pläne beziehungsweise die beabsichtigten Neuauflagen der Veranstaltungen allseits sehr. „Es waren tolle Events“, stellte etwa Dirk Sander (SPD) fest - und bei anderen Fraktionen sah man das ebenso. Matthias Schimpf (Grüne) war es allerdings wichtig, die Aufmerksamkeit der Runde auf ein entscheidendes Detail zu lenken, das in der Freude über die Feste leicht übersehen werden könnte: die Finanzierung.
Bei Kerzenschein einkaufen
Diese ist bei der Aktion „Stadt der Lichter“ zwar keine große Sache. 2200 Euro sollten zur Verfügung gestellt werden, damit das Lorscher Zentrum an jenem Novemberabend von 18 bis 22 Uhr vielen Menschen Anlass für einen Innenstadtbummel gibt. Im vorigen Jahr klappte das unter anderem mit der Errichtung von Feuerstellen auf der für den Autoverkehr gesperrten Römerstraße, um die herum sich Lagerfeueratmosphäre verbreitete, die zu längeren Aufenthalten verlockte. Es wurde dort auch gemeinsam gesungen und vorgelesen. Die „Stadt der Lichter“, die zum Einkaufen bei Kerzenschein animieren will, war erfolgreich und zog viel Publikum an.
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Der vergleichsweise kleine Geldbetrag kann erneut vom kommunalen Coronahilfe-Konto abgebucht werden. Dafür sprachen sich die Ausschuss-Mitglieder einstimmig aus. Beim „Winterzauber“, der - ähnlich wie der viel gelobte „Innenstadtzauber“ im Sommer - mehrere Wochen dazu motivieren will, die Einkäufe nicht irgendwo, sondern in Lorsch zu erledigen, geht es um andere, höhere Beträge.
Himmel mit Weihnachtskugeln
Das gilt zwar nicht für den Eigenanteil der Stadt, denn dieser liegt nur bei 2700 Euro. Für den gesamten „Winterzauber“ werden aber rund 18 000 Euro veranschlagt. Die Aktion soll einen Monat lang bis Anfang Januar laufen und rund ums Lorbacher Haus stattfinden. Dort soll es als Pendant zum sommerlichen Blütenhimmel nun einen Winterhimmel mit Weihnachtskugeln und Sternen geben. Entsprechendes Dekomaterial und Engelsflügel sollen beschafft werden. Die Gelder sollen aus dem Förderprogramm Zukunft Innenstadt zur Verfügung gestellt werden.
Das wurde im Ausschuss allgemein als begrüßenswert beurteilt. Dass ein „Winterzauber“ gut ankommt, bezweifelte niemand. Was Lorsch jetzt als Angebot mache, könne allerdings bei Bürgern die Erwartungshaltung wecken, dass auch in den Folgejahren solche „Winterzauber“ organisiert werden, warnte Schimpf. Die Gelder stünden dann aber nicht mehr in dieser Form zur Verfügung, denn das Förderprogramm endet in diesem Jahr. Er forderte, das in der Beschlussempfehlung noch deutlicher zu machen und das Wort „einmalig“ einzufügen.
„Es war schön, das hätte ich gerne wieder“ - so könnte nämlich die Reaktion vieler Lorscher sein. Es sollte daher gleich das Signal gesetzt werden, dass es keinen „Automatismus“ für einen üppigen Sternenhimmel jedes Jahr geben kann, so Schimpf angesichts der „relativ hohen Kosten“. Auch das Birkengarten-Festival sei einst einmalig gewesen, fügte er an. Es wurde später regelmäßig veranstaltet und zudem um weitere Tage verlängert.
In seiner Fraktion sehe man einen solchen Automatismus nicht, erklärte Ferdinand Koob (CDU). Auch Dirk Sander sagte, man sei von der Einmaligkeit ausgegangen. Alle stimmten aber zu, die Einmaligkeit in der Beschlussempfehlung zusätzlich noch wörtlich hervorzuheben.
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