Kommunalpolitik

Finanzausschuss berät über „Lorscher Winterzauber“

Innenstadt soll erneut mit verschiedenen Aktionen belebt werden / Auch die Nibelungenhalle steht auf der Tagesordnung

Von 
Nina Schmelzing
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Lorsch. Zur öffentlichen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses sind Gremiumsmitglieder und Zuhörer am Donnerstag (21.) eingeladen. Vorsitzender Peter Velten wird die Zusammenkunft um 20 Uhr im Paul-Schnitzer-Saal eröffnen. Insgesamt stehen sechs Punkte auf der Tagesordnung.

Zum Auftakt geht es, kaum ist das jüngste Stadtfest, die Kerb, vorüber – um die nächsten Großveranstaltungen. Denn der Finanzausschuss wird sich sowohl mit der „Stadt der Lichter“ als auch mit dem „Lorscher Winterzauber“ beschäftigen. Anschließend wird dann zum wiederholten Mal die sanierungsbedürftige Nibelungenhalle ein Thema für die Kommunalpolitiker sein.

Mitte November zieht es viele Menschen nicht unbedingt ins Freie. Sie überlegen eher zwei Mal, ob sie das Haus verlassen sollen. Mit der Aktion „Stadt der Lichter“ des Einzelhandels hat man es in Lorsch zuletzt aber sehr gut geschafft, Besucher abends in die Stadtmitte zu holen. Im Vergleich zu der „Lichterstadt“ in früheren Jahren wurde ein Event-Charakter der Veranstaltung im vorigen Jahr stärker betont. Es wurde mehr geboten als allein ein Shopping bei Kerzenschein.

Mehrere Feuerstellen wurden zum Beispiel in der für den Autoverkehr gesperrten Römerstraße entzündet, Sitzmöglichkeiten drumherum geschaffen, und an solchen Lagerfeuern wurde zum Singen, Erzählen und Vorlesen eingeladen. Zudem waren Essensstände aufgebaut und es gab Süßwaren. Das kam gut an.

Hunderte Teelichter in Weckgläsern sorgten für eine besondere Atmosphäre, und auch Kinder der Wingertsbergschule waren in die Aktion eingebunden und halfen bei der Gestaltung von beleuchteten Tüten. Trotz nicht optimalen Wetters war die Innenstadt im vorigen November zu dem Lichterabend gut frequentiert. In diesem Jahr steht deshalb eine Neuauflage nach diesem erweiterten Konzept zur Abstimmung.

Die „Stadt der Lichter“ soll in diesem Herbst in Lorsch am 17. November (Freitag) für Betrieb im Zentrum sorgen. Von 18 bis 22 Uhr soll die Aktion laufen. Ab 14 Uhr bereits könnte die Innenstadt für den Autoverkehr gesperrt werden.

Im Finanzausschuss soll heute über ein Kostenbudget in Höhe von 2200 Euro dazu beraten werden. Die Aufwendungen des Betriebshofs sind dabei nicht eingeschlossen. Die 2200 Euro für die „Stadt der Lichter“ könnten von dem kommunalen Corona-Konto abgebucht werden.

Einen Eindruck davon, wie der „Winterzauber“ funktioniert, der als Punkt zwei der Tagesordnung aufgerufen wird, hat vor wenigen Wochen das sommerliche Pendant unter dem Namen „Innenstadtzauber“ ermöglicht. Im Zentrum gab es über den Zeitraum von einem Monat hinweg viele verschiedene Aktionen, die zu einem Spaziergang in die Stadtmitte motivierten sowie zu einem etwas längeren Aufenthalt dort einluden: Tanzkurse unter freiem Himmel, Bücher- beziehungsweise Kleidertauschbörsen und Live-Musik zum Beispiel.

In Zusammenarbeit mit der Entwicklungsgesellschaft Lorsch (EGL) wollen die Mitarbeiter des Kulturbüros nun auch in der dunklen und kalten Jahreszeit wieder „Besuchsgründe kreieren“, die Menschen dazu bewegen, ins Zentrum zu kommen.

Mittels ansprechender Innenstadtgestaltung sollen die Besucher idealerweise dazu motiviert werden, ihre Weihnachtseinkäufe in Lorsch zu erledigen, heißt es von Seiten der Verwaltung für die heutige Ausschuss-Sitzung. „Weihnachtliche und besinnliche Stimmung“ soll die Aktion in die Innenstadt bringen.

Rund ums Haus Lorbacher am Benediktinerplatz könnte es statt des sommerlichen Blütenhimmels dann einen Himmel aus Weihnachtskugeln, Sternen und winterlicher Beleuchtung geben, wird vorgeschlagen. Die zwei blauen Buden, die im vorigen Advent am Stadthaus von Vereinen bewirtschaftet wurden, könnten in die Stadtmitte umziehen und wieder von Vereinen genutzt werden, etwa zum Verkauf von Glühwein.

Beleuchtete Engelsflügel

An kreativen Ideen mangelt es nicht. Vorstellbar sind etwa auch beleuchtete Engelsflügel in der Nähe des Alten Rathauses zu errichten. Sie sollen Besuchern als besonders attraktive Kulisse für Fotos dienen.

Auf jeden Fall will man in Lorsch auch in diesem Jahr wieder eine Weihnachtsbaum-Allee rund ums Stadthaus stellen. Die von Vereinen jeweils individuell geschmückten Christbäume sind Hingucker, die sehr viele Besucher anziehen. Auch die „Fensterwunder“-Aktion, bei der Lorscher dazu aufgerufen sind, ihre Fenster daheim liebevoll und originell weihnachtlich zu dekorieren, soll es erneut geben. Wer das schönste Fenster präsentiert, kann einen Preis gewinnen.

Der „Winterzauber“ soll vom 4. Dezember bis zum 6. Januar zu Spaziergängen durch die Innenstadt anregen. Die Mitglieder des Finanzausschusses werden darüber beraten, ob die Gelder dafür aus dem Förderprogramm Zukunft Innenstadt zur Verfügung gestellt werden sollen. Es geht um eine Summe von etwa 18 000 Euro, der Eigenanteil der Stadt betrüge dabei rund 2700 Euro.

Um sehr viel höhere Summen geht es, wenn als Tagespunkt drei heute die Nibelungenhalle aufgerufen wird. Die Halle aus den 1960er Jahren soll energetisch saniert und modernisiert werden. 13,5 Millionen Euro wird das Projekt kosten. Das Geld muss nicht komplett aus dem eigenen Stadtsäckel bezahlt werden, Zuschüsse etwa aus dem Programm „Lebendige Zentren“ in Höhe von mehr als vier Millionen Euro sind sicher. Beschlossen hatten die städtischen Gremien aber auch, für weitere Förderprogramme Anträge zu stellen.

Heute Abend soll deshalb im Paul-Schnitzer-Saal über einen Antrag im Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ beraten werden. Würden aus diesem Programm Fördermittel nach Lorsch fließen, könnten übrige Gelder aus den „Lebendigen Zentren“ zum Beispiel auch für die Sanierung des Kindergarten St. Nazarius oder die Modernisierung des Hauses der Vereine genutzt werden.

Zu beraten ist zudem über die Anlagerichtlinie der Stadt, schließen wird die Sitzung mit Anfragen.

Redaktion

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