Lorsch. Als das Duo „Take Two“, bestehend aus Alois Leidner und Rudi Häusler, mit vertrauten Fastnachtstönen den Paul-Schnitzer-Saal einheizte, war es jedem Narren klar: Die fünfte Jahreszeit ist wieder da. Durch den Raum zog sich ein harmonisches Bild aus Rot und Weiß und es wurde feierlich in die neue Kampagne gestartet. Angie Helm unterstützte die beiden Musiker gesanglich. „Wenn überm Rathaus die Sterne tanzen“ und viele weitere Klassiker, die bei den Narren niemals fehlen dürfen, boten einen stimmungsvollen Einstieg in den Abend.
„Premiere“ am 21. Februar
Nachdem Andreas Paul, Erster Vorsitzender der Bürger-Funken Lorsch, alle Vereinsmitglieder und Ehrengäste begrüßte, oblag es ihm, einen kurzen Überblick über die kommenden Veranstaltungen auszusprechen. Am 21. und 22. Februar (Freitag und Samstag) finden die beiden Fastnachtssitzungen „Premiere“ und „Gala“, dieses Jahr in Einhausen in der Mehrzweckhalle, statt.
Am Fastnachtssamstag, dem 1. März, wird um 11.11. Uhr mit Unterstützung der Rockin Rabbits, dem Frauenbund und der Närrischen Drei zur Rathauserstürmung angerückt, um sich die Herrschaft über die Klosterstadt zu sichern. Im Anschluss ereignet sich die Kinderfastnacht – in diesem Jahr im Paulusheim.
Der Fastnachtssonntag startet mit dem Fastnachtsgottesdienst in der katholischen Kirche St. Nazarius. Anschließend geht es sonntags weiter zum Umzug nach Heppenheim. Der Fastnachtsdienstag mit dem Lorscher Umzug bildet den Höhepunkt der Straßenfastnacht. Ein Ausklang beim Heringsessen zum Aschermittwoch findet in diesem Jahr im Ehlried statt.
Dank an das Näherinnen-Team
Näherinnen haben im Verein besonders viel zu tun. Neben all den Gruppen und Ehrenamtlichen, die sich für das Wohl des Vereins einsetzen, hob Andreas Paul eine Gruppe ganz besonders hervor, die mit einem tosenden Applaus nach vorne traten: Das Nähteam, das den deutlichen Zuwachs der Gruppen im Verein stets fleißig ausstattet.
„Angie Helm, Karin Bohrer, Anja Volk, Marion Leidner, Saskia Brzoska, Sandra Pitzal, Alicia Schuster und Yvonne Hanisch – ohne euch wäre das alles nicht machbar“, lobte er. Dann wurde es sportlich. „Das Kleinste, was wir zu bieten haben“, kündigte Michael Heuss die Mini-Garde der Funken an. Diese ließen mit einem Tanz zu Aqua „Barbie Girl“ die Herzen der Mitglieder und Anwesenden höher schlagen und kamen sogar einer Zugabe nach. Auch die Trainerinnen Chettina Aly und Kenia Rau ernteten fleißig Lob.
„Die Klosterstadt macht sich bereit: Mit Rot-weiß beginnt die beste Zeit“, stieg Landrat Christian Engelhardt feierlich in seine Ansprache ein. „Und ich sag es einmal forsch: Es gibt eine Welt außerhalb von Lorsch“, ging er auf den Umzug der Funken in den Nachbarort humorvoll ein. Dies nenne er „mal Kulturtransfer, denn die Einhäuser Fastnacht erblüht seither“ und verließ bei lautem Lachen und zustimmendem Klatschen das Rednerpult.
Auch die tänzerischen Leistungen durften nicht fehlen. Einmal mehr wurde gejubelt und gepfiffen, als die Mini-Mariechen, Palina Reinhardt, Mira Ülger und Sarah Rothenstein ihr Können zu einem Fluch der Karibik-Medley zum Besten gaben und dabei anspruchsvolle Figuren zeigten. Trainerin Dana Grün feuerte ebenfalls vom Saal aus an und konnte mit ihrem Tanz ausnahmslos überzeugen.
Was beim jährlichen Fastnachtsempfang ebenfalls nicht fehlen darf? Die Beförderungen und selbstverständlich die höchste Auszeichnung, die die Bürger-Funken zu bieten haben. „Hat einer einen Wunsch oder muss was schrauben, dann könnt ihr alle sicher glauben, er hat sofort einen Plan bereit und setzt ihn auch noch um in kurzer Zeit“, machte es Bürgermeister Christian Schönung spannend.
Neuer Hauptmann
Als ältester aktiver Schütze wurde in diesem Jahr Alfred „Freddy“ Kaupa ausgezeichnet. Dieser zeigte sich sichtlich gerührt und bedankte sich „für diese riesengroße Ehre“. Zum Leutnant der Reserve wurde Michael Pitzal befördert, Sebastian Ulrich wurde das Amt des Hauptmanns verliehen.
Auf die anstehende Funken-Sause in Einhausen könne Schönung positiv blicken. „Was auswärts passiert, bleibt auswärts“, lachte er. Das Sitzungsmotto für die anstehende Kampagne verkündete Tobias Graf, Sitzungspräsident des Fastnachtsvereins feierlich: „Lorsch bekommt ne neue Halle, deshalb schippern dieses Jahr alle, rüber in den Nachbarort, und auch wir Funken feiern dort“.
Nach Einhausen gehe in diesem Zuge ein Dankeschön, „denn wir werden uns nochmal sehen“. Eins mache ihn aber besonders froh: „Zum Umzug sin mir wieder do“. Dass die fünfte Jahreszeit längst in vollem Gange ist, wurde spätestens klar, als die Veranstaltung im Schnitzer-Saal mit den alt bekannten Worten „Zum Auszug, Kapelle bitte“, schloss.
Mit stimmungsvollen Hits wie „Es gibt kein Wort, das sagen könnt, was ich fühl, wenn ich an Fastnacht denk“, verabschiedete Angie Helm die anwesenden Fastnachter musikalisch.
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