Vogelschützer

Eulenschwalm im Vogelpark in Lorsch hofft auf eine Partnerin

Noch fehlt dem Vogel eine Partnerin. Die Vereinsvorstand hoff, dass die Tiere in der naturnah gestalteten Voliere dann auch brüten.

Von 
Nina Schmelzing
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Sind Maul und Augen offen, ist die Eule ausnahmsweise gut erkennbar. © Verein

Lorsch. Im Vogelpark gibt es einen neuen Bewohner, aber längst nicht jeder Besucher entdeckt ihn gleich. Es handelt sich nämlich um einen Eulenschwalm. Die Vogelart, die in Australien beheimatet ist, verfügt über perfekte Tarnmöglichkeiten. Als der Vogelschutzverein am Wochenende sein Waldfest feierte, schauten zahlreiche Gäste auch bei dem Gehege vorbei, das für den Vogel errichtet wurde, der wegen seines Aussehens auch „Froschmaul“ genannt wird. Mancher sah dort aber „nur“ Chinesische Wachteln.

Diese gelten zwar als kleinste Hühnerart der Welt. Weil sie aber unermüdlich in Bewegung sind, fallen sie trotzdem sofort auf. Dass die etwa 15 Zentimeter großen Tiere, die auf dem Boden herumwuseln, ihr Gehege mit dem Eulenschwalm teilen, sieht nur, wer genauer hinschaut. Ihr Mitbewohner thront oben auf einem Ast. Sein graues Gefieder hebt sich dort kaum von der Baumrinde ab und sowieso kann der Podargus Strigoides, so sein wissenschaftlicher Name, eine halbe Ewigkeit in völliger Ruhe verharren.

Vereinsvorsitzender Nicolai Poeplau (l.) und Dennis Fischer vom Vorstand der Vogelschützer gaben Besuchern des Vogelparks Informationen zum neuen Eulenschwalm-Gehege und zu den Plänen für die naturnahe Umgestaltung des Teichs. Dieser soll ein bevorzugter Aufenthaltsort für einheimische Amphibien werden. © Jürgen Strieder

Wer sich Zeit nimmt, wird miterleben, wie der majestätisch wirkende Eulenschwalm immerhin ab und an seine Haltung minimal verändert – Eulen können den Kopf um bis zu 270 Grad drehen. Aber da es sich um nachtaktive Tiere handelt, döste der Lorscher Podargus beim Waldfest lieber still vor sich hin, als auf sich aufmerksam zu machen. Er ist kein typischer Raubvogel, ernährt sich hauptsächlich von Insekten, werde den winzigen Wachteln also nicht gefährlich, hieß es von den Vogelschützern.

Noch fehlt dem Lorscher Vogel eine Partnerin. Die Vereinsvorstand hoff, dass die Tiere in der naturnah gestalteten Voliere dann auch brüten.

Helfer fürs Füttern im Vogelpark gesucht

Wer nicht den Eulenschwalm beobachten wollte, konnte im Vogelpark eine Menge anderer Arten bewundern: direkt gegenüber zum Beispiel laute und lebhaft Sittiche, nebenan Grautokos und ein paar Schritte weiter schreiten Emus und Nandus ihr Areal ab. Um mehr als 100 Tiere in den Volieren kümmern sich die Mitglieder. Helfer, die den Verein beim Füttern unterstützen könnten, werden gesucht, so Vorsitzender Nicolai Poeplau. Wer regelmäßig eine gute halbe Stunde an einem oder sogar mehreren Wochentagen investieren kann, sollte sich bei den Vogelschützern melden. Die Futterküche selbst wurde vor wenigen Jahren grundlegend saniert.

Die Wildenten, die in größerer Zahl den Teich in Beschlag genommen haben, werden nicht gefüttert. Der Wasserbereich soll umgestaltet und zu einem bevorzugten Aufenthaltsplatz einheimischer Amphibien werden. Schilf wird eingebaut, um die Selbstreinigungskraft des Wassers zu fördern. Durch die Maßnahmen zur Renaturierung lässt sich nebenbei der Pflegeaufwand verringern. Zudem soll am Teich ein Steg angelegt werden, so Poeplau. Beim Freiwilligentag „Wir schaffen was“ am 21. September (ein Samstag) können Interessierte ab 9 Uhr mithelfen.

Froh sind die Vogelschützer über Störche und Kiebitze

Als erfreulich wertete es der Vorsitzende, dass es in diesem Jahr nach langer Pause wieder ein brütendes Storchenpaar im Vogelpark gab. Mit Blick auf die Naturschutzarbeit des Vereins informierte Poeplau beim Fest auch über die erfolgreiche Kiebitzbrut nahe der Weschnitzinsel.

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Die wertvolle Arbeit der Lorscher Vogelschützer – knapp 300 Mitglieder zählt der Verein – kann man durch einen Beitritt unterstützen: schon mit nur 20 Euro Jahresbeitrag ist man dabei. Spenden für den Vogelpark, in den der Eintritt gratis ist und der ehrenamtlich gepflegt wird, sind ebenfalls stets willkommen.

Für die musikalische Unterhaltung beim Waldfest sorgte die Band Sound-Factory, die bei den Vogelschützern bereits mehrfach für gute Stimmung sorgte.

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