Veranstaltung

Buntes Programm für Kinder und Erwachsene beim DRK in Lorsch

Der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes zeigte der Bevölkerung Beispiele für das ehrenamtliche Wirken seiner Mitglieder. Die Bewirtung kam der Kasse zugute.

Von 
Norbert Weinbach
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Die Wiederbelebung der Demonstrationsfigur durch das Reanimationsteam des Lorscher DRK, im Hintergrund der Moderator Peter Held, war Höhepunkt beim Tag der offenen Tür des Roten Kreuzes auf dem Vereinsgelände In der Dieterswiese. © Weinbach

Lorsch. In der Regel erfährt die Bevölkerung wenig von den Aktivitäten der zahlreichen Mitglieder des Lorscher Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Eine Ausnahme ist der jährlich organisierte Tag der offenen Tür im Gebäude des Vereins in der Straße In der Dieterswiese.

Das zeigte sich auch in diesem Jahr, als im Laufe von acht Stunden mehrere hundert Besucher, vom Baby bis zu den Großeltern, zu der Veranstaltung gekommen waren. Die meisten Menschen, nicht nur aus Lorsch, interessierten sich für das Angebot und die Ausstattung der vier Einsatzfahrzeuge, die zur Rettung von Menschenleben notwendig sind. Auch ein riesengroßes Katastrophenschutz-Auto der Lorscher Freiwilligen Feuerwehr wurde begutachtet.

Besonders Kinder, aber auch Erwachsene, freuten sich über eine etwa zehn Minuten dauernde Rundfahrt mit einem Rettungstransportwagen (RTW), gesteuert vom Rettungssanitäter Maximilian Eisenhauer. Es herrschte viel Hektik, vor allem wegen der vielen kleineren Kinder, die mit Mini-Rettungsautos umherfuhren, auf der von den Maltesern zur Verfügung gestellten Hüpfburg in Form eines Rettungsfahrzeugs tobten oder sich beim Bubble-Fußball vergnügten.

In einem aufgeblasenen blau-roten Viereck drängelten sich die Kinder, um nach wenigen Minuten immer wieder längs in drei riesengroße durchsichtige Bälle zu klettern. Sie kullerten, auch kopfüber, mit und in den Bällen über den Boden, wurden von den Betreuern Leon und Sandro Rapp angestoßen, jauchzten, lachten und ließen sich von den Zuschauern anfeuern.

Wie die Organisatoren Peter Held, Tim Herold und Lukas Ruh informierten, hatte das Lorscher DRK mit 33 Helfern alles aufgeboten, was zur Verfügung stand: Mitglieder vom Jugendrotkreuz, der Sanitätsgruppe und der Einsatzbereitschaft. Alleine für den Auf- und Abbau dessen, was an diesem Tag notwendig war, wurden von mehreren Mitgliedern zwischen 15 und 20 Stunden Zeit verbracht, wusste Peter Held.

Ein Teil der Kräfte stand an der Kuchentheke, um gespendete Torten und Kuchen und auch Getränke an die Besucher auszugeben, die an Tischen und Bänken in der Fahrzeughalle Platz genommen hatten. Ein weiteres Aufgebot stand am Grill, wo Bratwurst, Currywurst, Steaks, Gemüseschnitzel, Pommes und eine Pilzpfanne mit Knoblauch-Sauce zubereitet wurden.

Blutdruck und Herzfrequenz wurden im Einsatzfahrzeug Thema

An einem Stand händigte die Rettungssanitäterin Michelle März Kindern und Erwachsenen einen Bogen mit zwölf Fragen aus. Es sollte unter anderem herausgefunden werden, wie viele Fahrzeuge das DRK Lorsch besitzt – vier Stück, welche Funkkennung der Rettungswagen hat – 16/85-1, wie die Notrufnummer für den Rettungsdienst und die Feuerwehr ist –112, welches Symbol sich am Gebäude befindet – ein rotes Kreuz. Das erwies sich noch als relativ einfach.

Schwieriger wurde es bei der Suche nach den Fotos im Treppenhaus des DRK – elf Stück, der Bestimmung der Fächer im Kofferraum des Kommandowagens, und in welchen Farben der HVO-Gerätewagen blinkt – Blau und Gelb. Auch wenn nicht alle Fragen richtig beantwortet wurden, so erhielten die Teilnehmer dennoch Anerkennungspreise in Form von kleinen DRK-Flaschenöffnern, Schachteln mit Buntstiften, DRK-Schlüsselanhängern oder auch Tütchen mit „Bienenfutter“.

In einem Einsatzfahrzeug stellte der Rettungssanitäter Stephan Thomas interessierten Erwachsenen zahlreiche Fragen zu ihrem Gesundheitszustand – etwa zum Blutdruck oder der Herzfrequenz. An einem Stand vom Jugendrotkreuz durften Kinder Buttons malen und mit ihrem Namen versehen, die dann gedruckt und angeheftet werden konnten. Unterstützt wurden sie dabei von Bruno Schumann und den beiden Zwölfjährigen Alessia und Pia. Mister Kunterbunt alias Jörg Emig erfreute die Kinder mit allerlei Späßen und Zauberkunststücken, spielte mit ihnen Zirkus und ließ sie beim Jonglieren mit bis zu vier bunten Plastiktellern ihre Geschicklichkeit beweisen.

Es gab Informationskarten mit den verschiedenen Notrufnummern: Feuerwehr und Rettungsdienst 112, Polizei 110, Ärztlicher Notdienst 116117, Apotheken-Notdienst 0800-0022833, Giftnotruf 06131-19240, DRK-Ortsverein 06251-9895681, E-Mail: info@drk-lorsch.de.

Der Verein finanziert sich über Beiträge der Mitglieder, Zuschüsse und Spenden

Zum Höhepunkt des Tages wurde am Nachmittag der simulierte Einsatz zur Rettung eines Menschenlebens. Dazu lag eine lebensechte Puppe hinter dem Gebäude auf dem Boden. Moderator Peter Held informierte die große Zahl der Zuschauer über den Vorgang. Es gehe darum, mittels Herz-Druck-Massage die anscheinend leblose Person wieder zu reanimieren, zum Leben zu erwecken.

Die Rettungssanitäterinnen Michelle März und Antonia Hoffmann rasten mit Blaulicht und Sirene mit einem First-Responder-Fahrzeug als Ersthelferinnen auf das Gelände. Wie Peter Held erklärte, untersuchten sie sofort, ob noch eine Atmung vorhanden war. Dann legten sie den Brustkorb frei und drückten abwechselnd mit dem Handballen auf die Mitte der Brust und hörten nicht auf, bis ärztliche Hilfe kam. Die erreichte den Platz mit einem Rettungstransportwagen, gefahren von Max Eisenhauer und Lukas Ruh. Sie hatten die notwendigen Geräte und Medizin dabei, um „den Patienten“ zu versorgen. Das Publikum bedankte sich für die gezeigte Rettungsübung.

Peter Held, der Leiter der Einsatzbereitschaft, zeigte sich mit dem Ablauf des Tages und dem Besuch der Veranstaltung zufrieden. Klaus Jäger, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Lorsch, bewertete abschließend die Ereignisse des Tages in einem längeren Statement. „Der DRK-Ortsverein Lorsch richtet den Tag der offenen Tür aus, um der Öffentlichkeit seine Räumlichkeiten sowie die Fahrzeuge und Geräte, die der Verein für seine vielfältige ehrenamtliche Hilfstätigkeit benötigt, zu zeigen.

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Der zweite Grund für diese Veranstaltung besteht darin, die Vereinskasse aufzubessern. Der Verein finanziert sich über Beiträge der Mitglieder, Zuschüsse und Spenden. Mitunter reichen diese Einnahmemöglichkeiten nicht aus, um die Aufwendungen zu bestreiten, die für die Sanitätsdienste, Kranken- und Rettungstransportfahrten, Anschaffungen sowie den Betrieb der Unterkunft aufzubringen sind. Gerne engagieren sich deshalb die Mitglieder der Bereitschaft, der Gruppe Wohlfahrts- und Sozialarbeit und des Jugendrotkreuzes, um die Gäste mit Speisen und Getränken zu bewirten und für die kleinen Besucher ein kurzweiliges Spielangebot anzubieten.“

Der Vorstand habe festgelegt, dass an dem Veranstaltungstermin eine Woche vor der Kerb festgehalten wird. Bei der Fülle von Veranstaltungsterminen in Lorsch habe sich die Terminsuche für den Tag der offenen Tür in der Vergangenheit äußerst schwierig gestaltet. Deshalb habe sich der Vorstand für den besagten festen Termin entschieden.

Zu Beginn der Veranstaltung war das Wetter nicht gerade optimal. Daher war der Zuspruch zunächst etwas verhalten. Zur Mittagszeit besserte sich das Wetter merklich, und die Besucherzahl nahm deutlich zu. Über den Tag war der Besuch des Tages der offenen Tür gut bis sehr gut. Deshalb zeigten sich der Vorstand und das Organisations-Team am Ende des Tages mit dem Verlauf zufrieden. Die Besucherzahl habe gezeigt, dass der DRK-Ortsverein in der Bevölkerung einen guten Ruf genieße. Der Tag stand unter dem Motto: „Jetzt Mitglied werden, Vorbild sein“. Vielleicht hat sich der ein oder andere Besucher nach dem Gezeigten genau dazu entschieden.

Freier Autor Seit mehr als 40 Jahren als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen aktiv, Fotograf und Berichterstatter, im Regelfall waren/sind es Zeitungen die dem BA oder ganz früher, mit dem Echo verbunden waren. Berichterstattung meistens über Lorscher Vereine und Organisationen, früher auch Sport.

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