Sitzung

Winterkäster Ortsbeirat will nicht auf den Spielplatz verzichten

Von 
Philipp Kriegbaum
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Die Bäume vor der Alten Schule waren Thema im Winterkäster Ortsbeirat. © Philipp Kriegbaum

Winterkasten. Die Sitzung des Ortsbeirats Winterkasten stand im Zeichen des von der Solar Provider Group geplanten Solarparks entlang der Straße nach Laudenau. Der Tagesordnungspunkt war kurzfristig aufgenommen worden. Außerdem wurden aber auch die laufenden Angelegenheiten von Altglascontainer bis Weihnachtsbeleuchtung diskutiert.

Die Altglascontainer vor dem Feuerwehrhaus müssen wegen der bevorstehenden Ausbauarbeiten versetzt werden. Der Ortsbeirat favorisiert einen Standort in der Nähe des früheren Gasthauses Zum Raupenstein. Dass die ausgewählte Fläche nicht befestigt ist, stehe einer Aufstellung nicht im Wege, sagte der Lindenfelser Bürgermeister Maximilian Klöss. Gespräche der Bauverwaltung mit dem Grundstückseigentümer seien bereits angestoßen.

Die renovierten Räume des früheren Heimatmuseums im Erdgeschoss der Alten Schule werden für die Dauer des Umbaus des Gerätehauses von der Freiwilligen Feuerwehr in Beschlag genommen. Anschließend sollen sie allen Ortsvereinen zur Verfügung gestellt werden. Nach dem Sommernachtsfest hätten die Feuerwehrleute bereits die Dinge dort verstaut, die seither auf dem Dachboden des Gerätehauses gelagert wurden, berichtete Roland Weber.

Rolf Ihrig berichtete über die Arbeitsgruppe Dorfchronik, zu der außer Ortsbeiratsmitgliedern einige Winterkäster Bürger gehören. An zwei Ortseingängen wurden bereits Willkommensschilder aufgestellt, so Ortsvorsteher Fabian Kopp. Für das Schild am Ortseingang von der Raupensteiner Höhe kommend seien noch Gespräche mit dem Besitzer des Grundstücks erforderlich. Alle Schilder sollen, möglichst noch vor der „Windekäsche Kerb“ im Oktober, mit Blumenbeeten aufgehübscht werden. Es gebe bereits Freiwillige, die sich dieser Aufgabe annehmen wollen, berichtete Kopp.

Bildschirm für das Schulhaus soll beschafft werden

Bürgermeister Klöss bot seine Unterstützung bei dem Vorhaben an, Fördermittel aus dem Programm Starkes Dorf zu beschaffen. Der Ortsbeirat würde darüber gerne die Installation eines Bildschirms für Präsentationen in der Alten Schule finanzieren. Der Beleg für die Sinnhaftigkeit war bei der Sitzung zu beobachten: Moritz Leitsch von der Solar Provider Group hatte für seine Präsentation umständlich Leinwand und Beamer aufgebaut. Eine Prozedur, die auch die Sitzungen der Arbeitsgruppe Dorfchronik regelmäßig verzögere.

Da die Kommune selbst keine Anträge stellen kann, wird eine Beantragung der Mittel durch diese Arbeitsgruppe überlegt. Bis zu 7.500 Euro Fördermittel können im Idealfall fließen.

Die Bäume vor der Alten Schule, die während der Dorferneuerung Anfang der 90er Jahre gepflanzt wurden, sind mittlerweile so groß geworden, dass man vom offenen Fenster des Schulsaals die Blätter erreichen kann. An einem benachbarten Bauernhof schmiegen sie sich gegen die Hauswand. Der Bürgermeister wird nun den Bauhof mit einem Rückschnitt beauftragen.

Zur Weihnachtszeit hätten vor der Corona-Pandemie zu Adventszeit drei beleuchtete Weihnachtsbäume im Dorf gestanden, berichteten einige Einwohner. Je einer stand am Beraterhaus im Oberdorf, an der Kreuzung zum Raupenstein in der Ortsmitte und an der Metzgerei Vollrath im Unterdorf. Der Ortsbeirat würde diese Tradition gerne wiederbeleben. Es war allerdings nicht ganz klar, wer früher für die Aufstellung verantwortlich war und ob die damals verwendeten Lichterketten noch vorhanden sind. Ortsvorsteher Kopp will versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen.

Verkehrsspiegel an der Schönen Aussicht gewünscht

Ein Ortsbeiratsmitglied beschwerte sich über ungepflegte Flächen im Dorf, die sich meist auf privaten Flächen befänden. Fabian Kopp hat vor, einen freundlichen Brief an die Einwohner zu schicken und sie damit zu sensibilisieren. Außerdem denkt der Ortsbeirat über eine Reinigungsaktion nach, wie es sie zum Beispiel in Schlierbach oder Kolmbach regelmäßig gibt.

Am Spielplatz im Unterdorf sorgt die Regelung des Zugangs über einen Privatweg seit Jahren für Diskussionen im Gremium. Die Idee von Bürgermeister Maximilian Klöss, den Spielplatz zu Gunsten einer Anlage in Seidenbuch aufzugeben, fand allerdings keine Zustimmung. Seidenbuch ist laut Klöss der einzige Lindenfelser Stadtteil ohne eigenen Spielplatz.

Wenn sie von Winterkasten in Richtung Bensheim fahren, vermissen viele Bürger einen Verkehrsspiegel am Abzweig vom Raupenstein auf die B 47 an der Schönen Aussicht. Der aus Richtung Lindenfels kommende Verkehr sei schwer zu erkennen. Hohes Gras blockiere das Blickfeld und verschärfe die Gefahrenlage noch.

Innerhalb Winterkastens werden an der Bismarckturmstaße zusätzliche Hinweise mit Hausnummern vermisst. Da die Straße verzweigt sei, würden im Alltag immer wieder Paketdienste umherirren. Im Notfall könnten möglicherweise auch Rettungsfahrzeuge ihr Ziel nicht sofort finden. Der Bürgermeister nahm die Themen zur weiteren Bearbeitung mit ins Rathaus.

Nach wie vor verfolgt der Ortsbeirat die Absicht, an den Ortseinfahrten Tempo-30-Zonen einzurichten, obwohl Bürgermeister Klöss wie schon sein Amtsvorgänger Michael Helbig den Winterkästern wenig Hoffnung auf eine Umsetzung machte.

Freier Autor Schwerpunkte: Lokales Lindenfels / Lautertal, Chorgesang, Vereine, Hintergründe.

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