Rimbach. Eine feste Konstante im Konzept der Dietrich-Bonhoeffer-Schule ist die alljährliche Fahrt in das Konzentrationslager Flossenbürg. Für die beiden zehnten Klassen ging es gemeinsam mit den Klassenlehrern Andy Kozacki und Christiane Stechmann sowie den Fahrtleitern Sabine Meister und Roland Schlösser mit dem Bus in die Nähe der tschechischen Grenze. Nach vierstündiger Fahrt kam die Gruppe an der Gedenkstätte an, wo sie von zwei Rundgangsleitern in Empfang genommen wurde.
„In drei Stunden bekamen die Jungen und Mädchen sehr viele Informationen und Einblicke in die Grausamkeiten des damaligen Lagerlebens. Alle hörten interessiert zu und stellten immer wieder Fragen, um zu verstehen, wie so etwas geschehen konnte.
Die besondere Lage des ehemaligen Konzentrationslagers verwirrte die Schüler am meisten“, schreibt die Schule. Diese sei mitten im Ort und von Wohnhäusern umgeben gewesen. Zudem habe der Fußweg der Häftlinge vom Bahnhof ins Lager durch das gesamte Wohngebiet geführt. „Wie konnten die Flossenbürger da sagen, sie hätten von nichts gewusst?“, fragten sich die Schüler.
Der Rundgang endete am Steinbruch, in dem die Häftlinge während des Nazi-Regimes Granit abbauten, der für die imposanten Gebäudepläne Hitlers benötigt wurde. Nach allen Fakten und Informationen trafen sich die beiden Gruppen vor dem ehemaligen Arrestbau des Lagers an der Mauer, an der Dietrich Bonhoeffer – Namensgeber der Rimbacher Haupt- und Realschule – und seine Mitstreiter erschossen wurden.
Dort fand eine kleine Gedenkfeier statt. Die Schüler trugen Informationen über Bonhoeffers Leben vor und hatten Fürbitten vorbereitet. Nach einem kurzen gemeinsamen Moment des Innehaltens, machte sich die Gruppe auf den Weg zur Jugendherberge, wo es nach dem Beziehen der Zimmer und dem Abendessen ein wenig Freizeit für die Jugendlichen gab.
Am nächsten Tag ging es für alle weiter nach Nürnberg. Dort besuchte die Gruppe das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände. Aufgrund des Umbaus besichtigten sie nur das Außengelände. Bei einem Rundweg um den Dutzendteich blieben die Schüler an ausgewählten Stellen stehen, zu denen sie auch wieder kleine Referate vorbereitet hatten. So erfuhren sie beispielsweise Wissenswertes über das Deutsche Stadion, das Märzfeld und die Große Straße.
Am beeindruckendsten war für die Mädchen und Jungen das Zeppelinfeld. „Die riesige Fläche, die Weite und die Ausmaße war vorher für alle unvorstellbar. Im Nieselregen ging es dann zurück zum Bus, der die Rimbacher bis zum frühen Abend zurück in die Heimat brachte“, heißt es im Bericht abschließend. red
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