Schlierbach. Auf dem Schlierbacher Friedhof werden künftig zwei weitere Bestattungsformen möglich sein. Nach einer Änderung der Friedhofssatzung der Stadt Lindenfels und der bisher schon möglichen Urnenbestattung und den üblichen Erdbestattungen werden Rasengräber für Urnen und teilanonyme Bestattungen für Urnen möglich sein. In der Schlierbacher Ortsbeiratssitzung begrüßte die Ortsvorsteherin Sandra Hördt Julia Haller vom Friedhofsamt und Erik Hofschild von der Bauverwaltung, die dazu Erläuterungen gaben.
Bislang waren auf dem Schlierbacher Friedhof klassische Erdbestattungen möglich. Vor nicht langer Zeit kamen Urnenbestattungen hinzu. Diese kleineren Gräber werden wie bei den Erdbestattungen eingefasst und können mit einem Stein mit Namen und Daten versehen werden. Die Pflege dieser Gräber ist ähnlich wie bei den üblichen Gräbern nötig. Nun gibt es aber immer häufiger den Wunsch nach einer pflegeleichteren Bestattungsform. Manche möchten sogar lieber anonym bestattet werden.
Grabschmuck ist nicht gestattet und wird abgeräumt
Dem kommt die Stadt Lindenfels nach einigen Überlegungen im Schlierbacher Ortsbeirat nun nach. An der Mauer am evangelischen Gemeindehaus und hinter der Kirche wird es deswegen ab dem Frühjahr die Möglichkeit der teilanonymen Bestattung geben. Die Urnen finden ihren Platz im Rasen, der nach der Beerdigung auch wieder über das Grab wächst. An der Mauer könnten die in Schlierbach bekannten Stickel – verzierte, weiße Kreuze aus Holz – angebracht werden. Dort gibt es Platz für fünf bis sechs Namen. So wissen Besucher, wer hier beerdigt ist.
Wer lieber seinen Namen direkt an der Grabstelle wissen möchte, wird auch eine Möglichkeit dazu bekommen. Auf einer angrenzenden Wiese werden dazu Grabstellen angeboten werden. In dieser Rasenfläche, die teilweise noch mit herkömmlichen Gräbern belegt ist, wird die Möglichkeit der Rasenbestattung geschaffen.
Auf dem Grabplatz kann eine runde Steinscheibe mit einem Durchmesser von etwa 30 Zentimetern mit Namen und Daten des Toten abgelegt werden. Diese Steinscheiben liegen auf der Höhe der Grasnarbe und können beim Mähen überfahren werden. „Allerdings möchten wir auf dieser Fläche keinen Grabschmuck“, betonte Bürgermeister Michael Helbig. „Das würde die Pflege nur erschweren.“ Wer Grabschmuck ablegt, muss damit rechnen, dass dieser weggeräumt und entsorgt wird.
Wie Julia Haller sagte, wird in diesem Bereich auf die Pflege von begehbaren Bereichen entlang der Urnenreihen auf dem Gras durch kurze Mähintervalle geachtet werden.
Sandra Hördt bedankte sich für die Informationen und freute sich mit den Mitgliedern des Ortsbeirates und den Bürgern, die zu der Sitzung gekommen waren, über die nun besprochene Lösung auf dem Friedhof. jhs
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