Kultur

Konzert in Lindenfels: Schlagzeuger präsentierte klassische Melodien am Klavier

Kultur: Matieu Bech von der Band Salma mit Sahne gab ein Konzert mit Werken von Schumann und anderen in Lindenfels.

Von 
Gisela Grünwald
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Mathieu Bech gab ein Konzert in der evangelischen Kirche in Lindenfels. © Dirk Zengel

Lindenfels. Auf Einladung des Vereins KuBuS gab der Dortmunder Panist Mathieu Bech in der evangelischen Kirche ein Konzert. Der 1994 in Frankfurt geborene Bech studierte Musik mit Hauptfach Klavier und Nebenfach Schlagzeug in Bremen und Köln. Er spielt klassische Klavierkonzerte und Jazz.

In Lindenfels kennen ihn viele als den Schlagzeuger der Popband Salma mit Sahne. Zudem begleitet er Tanzklassen an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt und jetzt in Köln. Dem Konzert in Lindenfels gab er den Titel „Somnia Oscula“. Darin verband er romantische Klavierkompositionen mit eigenen Kreationen.

Wer ihm zuhört, der versinkt schnell in der Musik. Der Verein KuBuS hatte am Vortag extra einen Konzertflügel für den Auftritt organisiert. Der Klang in der evangelischen, von Darmstädter Baumeister Georg Moller errichteten Kirche ist gut. Der Klang kann sich frei im Raum entfalten, wie in einem Konzertsaal schweben.

Zu Beginn spielte Mathieu Bech die Novellete 1 und 6, Opus 21 von Robert Schumann. Schumann ist wohl der bedeutendste Komponist der Romantik. Bechs Finger flogen nur so über die Tasten. Immer wieder ergänzten seine eigenen Kompositionen wie „Intermezzo“, „In zwei Stunden Hoffnungsthal“ und „Oscula MMM“ Schumanns Stück.

Man merkt Mathieu Bech den geübten Umgang mit klassischen und modernen Ballett-Tänzern an. Mit seiner Fingerfertigkeit und Zugewandtheit kann er klassisch ausgebildeten Sängern helfen, das Beste aus ihrer Stimme herauszuholen.

Das Konzert hätte mehr Zuhörer verdient gehabt

Von Felix Mendelssohn-Bartholdy gab es eine Fantasie über ein irländisches Lied, Opus 15. Mendelssohn-Bartholdy der lange in Großbritannien lebte, beschreibt darin die letzte Rose des Sommers. Die Zuhörer sahen buchstäblich die verblühende Rose vor sich. Mathieu Bech spielt so meditativ, dass viele Augen sich immer erst öffneten, wenn ein Lied endete oder sich etwas in der Musik veränderte.

Eine der großen französischen Komponistinnen ist Lili Boulanger, die lange um Anerkennung kämpfen musste. Sie wohnte in Rom in der Villa Medici, als sie „Trois morceaux pour Piano“ komponierte. Sie gewann als erste Frau und schon im Alter von 18 Jahren den Prix de Rome.

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Das Stück fängt mit wundervollen Harmonien an und wechselt dann zu unendlichen Variationen des gleichen Themas. Spannend war, wie sehr das Publikum in die Musik abtauchte. Mathieu Bech erhielt zum Dank viel Applaus. Es war ein schönes Konzert, dass noch mehr Zuhörer verdient hätte. „Vielleicht war es ja zu spontan“, so Salma, die Sängerin von Salma mit Sahne, die unter den Zuhörern war.

Freie Autorin

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