Albert-Schweitzer-Haus

Kinder verwalteten in Lindenfels ihre eigene Stadt

Albert-Schweitzer-Haus: In der Albert-Schweitzer-City wurde das Zusammenleben in einer Stadt simuliert. Acht Albertinos gibt es am Tag für die Arbeit.

Von 
Dirk Zengel
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Die Zeitungsredaktion der Albert-Schweitzer-City. Die Redakteure Hannah, Niklas (Betreuer), Charlotte und Elena beim Interview-Termin. © Dirk Zengel

Lindenfels. Auch in diesem Jahr verwandelte sich das Albert-Schweitzer-Haus in Lindenfels für vier Wochen in die Albert-Schweitzer-City. Je eine Woche lang bieten die Kinder- und Jugendförderung der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Verein Kubus jeweils 90 Kindern im Alter zwischen sechs und 14 Jahren die Möglichkeit, Bürger der Kinderstadt zu sein.

„Die autarke Stadt wird von den Kindern geführt und verwaltet“, erklärte Daniel Kozacki-Krüger, Heimleiter des Albert-Schweitzer-Haus. Um die Stadt lebendig zu gestalten, gibt es Einrichtungen und Arbeitsstätten, in denen die Kinder Aufgaben übernehmen, die je nach der Berufsart anfallen. Hierfür gibt es einige feste Arbeitsangebote. Dazu zählt die Arbeit im Arbeitsamt, wo die zu vergebenen Arbeitsstätten täglich vergeben werden.

Die Tierpfleger kümmern sich nicht nur um die Kaninchen in der Stadt, sondern auch um Schafe. © Dirk Zengel

Die Aufgabe der Bank ist es, ist die stadteigene Währung – den Albertino – zu wechseln, sowie die Konten der Bürger zu führen. Die Polizei ist für die Aufrechterhaltung der Ordnung und das Einhalten der Grundgesetze der Albert-Schweitzer-City zuständig. Eine weitere wichtige Aufgabe der Ordnungshüter ist die stetige Kontrolle, ob jeder seinen City-Ausweis mit sich führt.

„Jedes Kind, das bei uns ankommt, erhält einen eigenen Ausweis, der immer bei sich getragen werden muss“, sagte Kozacki-Krüger. Außer dem Vornamen und der Adresse in der City, findet man auf dem Papier noch Informationen wie die Genehmigung, fotografiert zu werden und Hinweise auf Allergien, Medikamentennutzung und Einschränkungen bei Aktivitäten.

Während man sich im realen Leben meist für längere Zeit für einen Beruf entscheidet, ist in der Albert-Schweitzer-City ein täglicher Wechsel gewollt, um den Teilnehmern die Möglichkeit zu bieten, in unterschiedliche Rollen und Aufgaben zu schlüpfen. Zu den rund 20 Standard-Arbeitsstätten dürfen auch Berufe von Teilnehmern eingebracht werden.

Ferienspielkinder aus Lindenfels waren an zwei Tagen zu Gast

So konnte man eine Gruppe Influencer beim Brainstorming erleben. Sie überlegten, wie sie das Café mit einer Aktion unterstützen und in Zusammenarbeit mit der Werbeagentur und dem Radio die Leute zum Kauf von mehr Kuchen und Getränken anregen könnten.

Die Arbeitsstätten werden aber nicht einfach den Kindern überlassen, sondern sind immer Betreuern zugeordnet, die die Kinder einarbeiten und unterstützen, um das Arbeitsumfeld und die Aufgaben so wirklichkeitsnah wie möglich zu gestalten.

Es gibt ein Café mit Bedienung am Tisch, eine Bäckerei, eine Postfiliale mit eigenen Briefmarken und Briefen sowie den Postzustellern, die auch Liefergänge übernehmen. Das Radiostudio kann dank einer Multiroom-Anlage in der ganzen City zu empfangen. Die Werbeagentur gestaltet Handzettel und Plakate für jede Gelegenheit und Ankündigungen. Die Zeitungsredaktion kümmert sich um aktuelle Nachrichten, Webdesigner stellen die Zeitung täglich ins Internet. „Diese ist über einen QR-Code, den die Kinder und die Eltern erhalten haben, einsehbar“, so Leiter Kozacki-Krüger.

Auch ein Krankenhaus gibt es. Es ist gut vorbereitet für Fälle von Heimweh und Bauchweh, wie die diensthabenden Ärzte versicherten. Die Kinder werden für ihre Areit entlohnt; sie erhalten acht Albertinos am Tag. Die können benutzt werden, um Dinge oder Dienstleistungen zu erwerben oder an Aktivitäten teilzunehmen. So kann man mit zwei Albertinos an einem Ausflug zum Schwimmbad, eine Wanderung auf die Burg inklusive Eis uind an einem Filmabend teilnehmen.

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Veröffentlicht
Von
Christa Flasche
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Die Albert-Schweitzer-City lud auch die Kinder der Lindenfelser Ferienspiele zu einem Tagesbesuch in die City ein. Jeweils 16 Kinder waren an zwei Tagen dabei und schauten sich einige Berufe an oder nutzten das erarbeitete Geld für Kuchen oder ein Andenken.

Weitere Informationen zur Kinderstadt und dem Albert-Schweitzer-Haus gibt es unter albert-schweitzer-haus.com.

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