Vorweihnachtszeit

Vorfreude auf den ersten Lautertaler Belznickelmarkt

Von 
Ferdinand Derigs
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Der erste Lautertaler Belznickelmarkt kündigt sich an. Im Bild (außer den Alpakas) die Mitwirkenden Ottmar Meissner, Simone Meister, Anita Konietzka, Karl-Heinz Schlitt sowie Bürgermeister Andreas Heun. © Derigs

Lautertal. Der erste Belznickelmarkt ist kein Weihnachtsmarkt im üblichen Sinn. Davon konnten sich einige vorbeischauende Passanten jüngst am alten Rathaus in Reichenbach schon einmal einen ersten Eindruck verschaffen. Denn um auf die am dritten Adventswochenende (Samstag, 10. Dezember, 14 bis 20 Uhr, Sonntag, 11. Dezember, 11 bis 18 Uhr) in und an der Lautertalhalle stattfindende Veranstaltung aufmerksam zu machen, hatten Anja Metzger und Thorsten Dingeldey vom nahe gelegenen Bauernhof Metzger einige ihrer Alpakas und Lamas zum Fototermin mitgebracht. Nach dem Gottesdienst in der Reichenbacher Kirche sollen die flauschigen Tiere die Kirchgänger gegen 11 Uhr zur Lautertalhalle geleiten. Zudem können die Besucher während der zwei Veranstaltungstage von Zeit zu Zeit auch unter Aufsicht mit den Tieren Kontakt aufnehmen.

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Die erste Idee des Belznickelmarkts war beim Festkommers anlässlich des 50. Bestehens der Gemeinde Lautertal entstanden, bei der mehrere Festredner ein Zusammengehörigkeitsgefühl der Lautertaler Ortsteile betont hatten. „Ich freue mich, dass sich tatsächlich Teilnehmer aus allen Ortsteilen zusammengefunden haben, um dies zum Abschluss des Gemeindejubiläums mit dem Belznickelmarkt in die Tat umzusetzen“, sagte Bürgermeister Andreas Heun: „Vielleicht lassen sich darauf auch in den nächsten Jahren aufbauen.“ Der Belznickelmarkt sei darüber hinaus eine schöne Gelegenheit, nach den kontaktarmen Corona-Jahren, bei dem ein oder anderen Getränk wieder miteinander ins Gespräch zu kommen.

„Es lohnt sich in jedem Fall auch für auswärtige Besucher hierher zu fahren“, ist sich Karl-Heinz Schlitt vom Regionallabor Bergstraße-Odenwald mit dem Blick auf das vielfältige Angebot und die zahlreichen Attraktionen sicher: „Es ist uns gelungen, im Zusammenwirken von Gemeindeverwaltung, hier ansässigen Vereinen und Unternehmen, der Kirche und nicht zuletzt von zahlreichen Bürgern, eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, die zeigen wird, was diese Region zu bieten hat“. Dies sei „ganz im Sinne des vom Bundesinnenministeriums geförderten Projekts Heimatleben 4.0, das den ländlichen Raum durch die Vernetzung regionaler Angebote attraktiver machen will“ ergänzt Ottmar Meissner vom Regionallabor, der mit der von ihm gegründeten Marketing Plattform „Jahreszeiten regional erleben“ regionale Produkte und Erlebnisse wie den Belznickelmarkt bewirbt.

Auch der Namensgeber kommt

Neben der Präsenz im Internet macht auch ein Plakat an zahlreichen Stellen im Lautertal und in den benachbarten Regionen auf die erstmals im Lautertal stattfindende Veranstaltung aufmerksam. So können sich die Besucher schon einmal ein Bild von der Figur des Belznickels machen, der nach Odenwälder Sichtweise den Nikolaus und seinen für Bestrafungen zuständigen Knecht Ruprecht in einer Person vereint. Für dessen Kolorierung hat Thomas Maul vom Lautertaler Verschwisterungsverein Apeg gesorgt. Bei der Veranstaltung wird sich der „leibhaftige“ Belznickel dann auch persönlich unter die Besucher mischen.

„Rund 40 regionale Anbieter haben inzwischen ihre Zusage gegeben,“ freut sich auch Simone Meister, die Vorsitzende des Verschönerungsvereins Reichenbach, die die Veranstaltung in enger Zusammenarbeit mit Anita Konietzka koordiniert. Unter den Anbietern seien auch einige Startups.

Zur Eröffnung des Benznickelmarkts nächsten Samstag gegen 14 Uhr sind unter anderem auch alle Ortsvorsteher der Lautertaler Ortsteile eingeladen. Schüler der Grundschule Reichenbach werden den musikalischen Auftakt machen. Gegen 18 Uhr wird der Posaunenchor in der Lautertalhalle erwartet, gegen 19 Uhr die Jazztanzgruppe des TSV Reichenbach. Am Sonntag werden gegen 11.30 Uhr die Grundschüler aus Elmshausen mit einem musikalischen Beitrag aufwarten.

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Darüber hinaus werden Autoren aus der Region verschiedene Lesungen abhalten, darunter auch die Mundartfreunde Lützelbach. An den Ständen findet sich ein reichhaltiges Angebot, dass dem ein oder anderen noch Unentschlossenen die Möglichkeit bietet, ein nicht überall erhältliches Weihnachtsgeschenk für die Liebsten mit nach Hause zu nehmen. Holz- und Strickwaren, Keramik, Schmuck, Honig, Liköre und Brände, Fruchtsäfte, Essige und Öle, Gewürze, Pesto und Senf, Marmelade und Gelee, Kuchen und Plätzchen, Eingemachtes, Dosenwurst und Fleisch aus dem Odenwald, Schafskäse, und sogar Leckerlies für den Hund stehen unter anderem zur Auswahl. Am Sonntag kann man sich sogar einen frisch geschlagenen Odenwälder Weihnachtsbaum mit nach Hause nehmen.

Damit nicht nur die Erwachsenen auf ihre Kosten kommen, haben sich die Organisatoren auch für die Kinder Einiges ausgedacht. So gibt es eine Vorleseecke und eine Kuschelecke. Schnupperkurse für Gitarre und Flöte werden angeboten. Die Pfadfinder machen Stockbrot, Kerzen und Schwedenfeuer. Es wird mit Filz gebastelt.

Torwand- und Bogenschießen

Wer will, darf sich an der Drehorgel ausprobieren oder kann sein sportliches Talent beim Torwandschießen oder Bogenschießen beweisen. Auch eine Spinnrad-Vorführung ist geplant. Mundartbücher und Tonträger aus der Heimat runden das Aktionsprogramm ab.

Wen dann Hunger und Durst quälen, dem stehen mit einem Cassoulet (französischer Bohneneintopf), Gegrilltem oder auch dem in der Region besonders geschätzten Räuberbraten deftige und mit Kuchen und heißen Waffeln süße Speisen zur Auswahl. Heißer Apfel- und Glühwein, für die Kinder Obstsäfte, aber auch Cognac, Whiskey und Wein aus den Partnergemeinden Lautertals und sogar selbstgebrautes Bier stehen auf der Getränkeliste.

Es gibt also Einiges, worauf sich die Besucher am dritten Adventswochenende freuen dürfen. Da der Markt in der Halle stattfindet, findet er bei jedem Wetter statt. Und damit auswärtige Besucher bequem zum Markt und ohne schlechtes Gewissen nach Hause fahren können, ist die Lautertalhalle in Elmshausen von Bensheim kommend mit der Buslinie 665 und vom Landkreis Darmstadt-Dieburg mit der Buslinie M02 erreichbar.

Info: Wer sich nochmals im Internet informieren möchte, dem sei die Webseite t1p.de/belznickelmarkt empfohlen.

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