Felsbergwald

Unterstützung für das Naturwald-Projekt am Felsberg

Von 
Jutta Haas
Lesedauer: 
Am Felsberg könnte auf einer Fläche von 100 Hektar ein Naturwald entstehen. Dafür ersetzen sich die Gruppen des Naturschutzbundes in der Gemeinde ein. © Nabu

Elmshausen. Für die Erhaltung des Waldes im Felsberg setzt sich das „Aktionsbündnis Lautertaler Wald“ ein. Eine Bilanz über die Aktivitäten der vergangenen Wochen zog nun Karsten Gutgesell vom Naturschutzbund Elmshausen. „Verschiedene Gruppen hatten sich schon vor einiger Zeit Gedanken über den Zustand des Waldes gemacht. Die Nabu-Gruppe Seeheim hatte sich mit der Wohlleben-Stiftung in Verbindung gesetzt, um einen finanziellen Anreiz für die Gemeinden zu schaffen, und nahm mit den Nabu-Gruppen in Beedenkirchen und Elmshausen Kontakt auf“, berichtete Gutgesell.

Daraufhin übergaben die Nabu-Gruppen der Lautertaler Gemeindevertretung eine Petition mit Informationen über die Möglichkeit, sich für einen Teil des Gemeindewaldes dem Pacht-Angebot der Stiftung anzuschließen. „Die Resonanz war gemischt, eher verhalten“, so Karsten Gutgesell.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Deshalb hat die Elmshäuser Nabu-Gruppe beschlossen, die Bevölkerung zu informieren und mit den Politikern ins Gespräch zu kommen. Inzwischen wurden Handzettel verteilt sowie Poster angefertigt. „Unser Ziel ist der Erhalt des heimischen Waldes, der durch anhaltende Trockenphasen und teilweise unvorsichtige Nutzung großen Stressbelastungen ausgesetzt ist“, heißt es auf den Handzetteln. Angestrebt wird eine „vorausschauende und rücksichtsvollere Waldwirtschaft“.

Gespräche mit den Fraktionen

Wichtig seien Faktoren, die die Wasserspeicherfähigkeit des Waldes erhalten und Bodenerosion verhindern. Das Pachtangebot der Wohlleben Waldakademie betrifft 100 Hektar im Naturschutzgebiet Felsberg. Hier soll dafür gesorgt werden, dass sich der Wald ohne forstwirtschaftliche Eingriffe regenerieren kann. Die finanziellen Verluste will die Waldakademie ausgleichen. Über die Hintergründe und Zusammenhänge sind die Vertreter der Nabu-Ortsgruppen gerne bereit, Auskunft zu geben.

In ersten Gesprächen habe sich ein Bedarf nach mehr Informationen gezeigt, hat Karsten Gutgesell erfahren. Kontakte habe es mit Vertretern der LBL und der Grünen gegeben. Auf eine Reaktion von der SPD wartet Karsten Gutgesell noch. Auch mit der CDU sollen noch Gespräche geführt werden.

Der Pachtvertrag würde 50 Jahre lang laufen. Danach hat der Besitzer des Waldes, also die Gemeinde, wieder die volle Verfügung. In den 50 Jahren soll die Fläche im Sinne des Biotopschutzes bewirtschaftet werden mit dem Ziel, die Wasserspeicherung im Boden zu verbessern und die Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren zu verbessern.

Mehr zum Thema

Forstwirtschaft

Lautertaler Wald soll weniger bewirtschaftet werden

Veröffentlicht
Von
Thorsten Matzner
Mehr erfahren
Forstwirtschaft

Lautertaler Grüne sehen Wohlleben-Angebot positiv

Veröffentlicht
Mehr erfahren
Lautertal

Lautertaler Umweltausschuss berät zum Wald

Veröffentlicht
Von
red
Mehr erfahren

„Ein solcher Mischwald ist nicht nur ursprünglich, sondern kann auch für den Tourismus attraktiv sein“, sagte Karsten Gutgesell. „Der Wegeschutz wird in einem solchen Wald auch gewährleistet.“ Würden Waldflächen aus der Bewirtschaftung herausgenommen, dann hätten sie die Chance auf natürliche Verjüngung, was einige Jahre dauere. Außerdem würden auf solchen Flächen keine schweren Maschinen eingesetzt. Die sogenannten Vollernter sind sehr schwer und verdichten den Boden.

„Jeder Waldbesitzer, damit auch die Gemeinde Lautertal, kann entscheiden, wie sein Eigentum bewirtschaftet und gepflegt wird“, sagte Karsten Gutgesell. „Eine naturnahe Bewirtschaftung, die dazu noch mit attraktiven Pachteinnahmen einhergeht, sollte im Sinne aller Beteiligten sein. Zudem ist eine nachhaltige Ausrichtung der Forstwirtschaft in Lautertal von essenzieller Bedeutung, um die Entnahme von Bäumen nachhaltiger gestalten. Das ist auch von Vorteil für die privaten Waldbesitzer“. Positive Rückmeldungen hätten die Vertreter der Nabu-Gruppen vonseiten der LBL und der Grünen schon bekommen.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger