Fastnachtssitzung

Tolle Stimmung bei den Narren in Beedenkirchen

Die Kerwejugend bot an zwei Tagen im ausverkauften Dorfgemeinschaftshaus ein turbulentes Programm.

Von 
Jutta Haas
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Schneewittchen und die sieben Zwerge besuchten die Beedenkircher Fastnachtssitzung. © jhs

Beedenkirchen. Eine große Anzahl Mitwirkende und viele Besucher ließen das Beedenkircher Dorfgemeinschaftshaus schier aus allen Nähten platzen. Beste Stimmung war schon zu Beginn der Fastnachtssitzungen garantiert. Die Kerwejugend hatte die zwei Termine mit jeweils 15 Programmpunkten vorbereitet. Kerweparrer Lukas Buchner führte durch das Programm und verstand es, immer wieder die Stimmung hochkochen zu lassen.

Dazwischen warteten Büttenreden, Sketche, Gesang und Tanz und auch ein kleiner theaterreifer Auftritt auf die Narren im Saal. Musikalisch eröffnete Peter Fischer den Abend mit der passenden Stimmungsmusik für die fünfte Jahreszeit. Lukas Buchner hieß in Reimform alle Gäste willkommen. Mit einem Gardetanz eröffneten Finja und Gamila die Fastnachtssitzung.

An zwei Abenden war das Dorfgemeinschaftshaus ausverkauft. © jhs

Dann kam die Jugend zu Wort: Jasmin Götz und Jasmin Gottwald hatten als 18-Jährige in der Büttenrede ihre eigene Sicht auf die Dinge dieser Welt und das Ortsgeschehen. Eine Schönheitsoperation lässt sich auch gleich für das Einnähen eines Handy-Täschchens nutzen, erfuhr man von ihnen.

In der zweiten Eheberatung – die erste gab es in der Fastnachtssitzung vor dem Corona-Lockdown – gab es immer noch keinen Erfolg, diese Ehe zu retten. Weder das Üben von Komplimenten noch das Üben von Küssen klappte. Der Kopf einer Puppe auf einem wackeligen Gestell sollte als Übungsobjekt dienen – für den Herren mit lockiger Perücke und für die Dame mit Baseballmütze.

Spitzen gegen die Nachbarn

Einen professionellen Tanz zeigten Samira Wanitschek und Lukas Buchner und ernten großen Applaus. Michael Heist und Sven Schäfer kamen als Knappe Kasemir und Ritter Kunibert aus dem Mittelalter daher. Es gab deftige Sprüche zu hören, und auch kleine Spitzen gegen die Nachbarn wurden verteilt: „In der Dorfschänke sitzen die Möchtegernritter aus Reichenbach.“ Auf die Frage, warum die Ritter ausgestorben sind, hatten die beiden eine einfache Antwort: „Das kraxeln aus der Rüstung ist doch sehr hinderlich.“

Die Piraten zeigten auch einen sportlichen Tanz. © jhs

Das Märchen von Schneewittchen und den sieben Zwergen wurde nicht nur in Beedenkircher Dialekt, sondern auch musikalisch dargestellt. Bei den Zwergen stärkte sich Schneewittchen mit Weck, Worscht und Woi. Erlöst wurde sie vom König von Mallorca. Bei dieser Darstellung blieb kein Auge trocken.

Nach zweimal elf Minuten Pause schlug Peter Fischer wieder musikalische Töne an, es war an der Zeit, die Plätze einzunehmen und den Mittelgang freizuräumen. Dort marschierten nun die Berrekerscher Piraten auf, die einst das Felsenmeer beherrscht hatten. Unter der Choreographie von Samira Wanitschek zeigten sie einen gelungenen Tanz.

Im Sketch der Eheberatung spielten Bernd Wanitschek, Laura Werske und Sabrina Jährling. © jhs

Benny und Charly trafen sich in der Kneipe und hatten sich einiges zu erzählen– und das mit trockenem Humor. „Als der Pfarrer predigte, du sollst nicht ehebrechen, ist mir eingefallen, wo ich mein Fahrrad zuletzt abgestellt habe.“ Auch der Schützenverein in Brandau geriet ins Visier der beiden: Dort heiße es „lerne schießen, treffe Freunde“.

Mit einem für Beedenkirchen umgetexteten Lied sorgten die Schlümpfe anschließend für Stimmung. Im nächsten Zwiegespräch ging es wieder um Beziehungen: Die Corona-Zeit verhinderte die Zusammentreffen, einige Menschen haben daher verlernt, wie man einen Partner findet. Als Love-Coach versuchten sich daher Lukas Buchner und Marcel Peter.

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Polonaise zum Abschluss

In der folgenden Tanzdarbietung wurde es heiß auf der Bühne. Das Männerballett „Berrekerscher Sackwaggler“ zeigten auch der Jugend, wie fit sie noch sind. Zu vorgerückter Stunde standen dann Willi Ewald und Uschi Weisz als Hoiner un Bawett in der Bütt, was dann nochmals zu einem Erlebnis an schwarzem Humor wurde.

Zum Abschluss hatte die Kerwejugend eine Mini-Playback-Show vorbereitet. Für eine Polonaise wurden nochmals alle Mitwirkenden auf die Bühne geholt. Ein langer Applaus zeigte, dass die Narren im Saal ihren Spaß gehabt hatten.

Freie Autorin

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