Gadernheim. Das Kaiserturmfest, das von Gadernheimer Vereinsring anlässlich des 50-Jahre-Jubiläums der Gemeinde Lautertal organisiert und vielen freiwilligen Helfern durchgeführt wurde, war ein großer Erfolg. Das hat Ortsvorsteher Peter Bünau in der jüngsten Ortsbeiratssitzung bestätigt. Er dankte für die Organisation dem Vorsitzenden des Vereinsrings Thomas Böhm und den einzelnen Vereinen für den persönlichen Einsatz der Mitglieder, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. In seinen Dank schloss er auch Pfarrerin Marion Mühlmeier und den Posaunenchor, sowie die Jagdhornbläser ein.
Allerdings hat das gelungene Fest einen faden Nachgeschmack. Sehr zum Unverständnis des Vereinsrings und der Gadernheimer Vereine verlangte die Gemeinde Lautertal eine Schankgebühr. Bürgermeister Andreas Heun verwies hierbei auf die verwaltungsrechtlichen Vorschriften und versprach zu prüfen, die Gebühr wieder zurückzahlen zu lassen.
Schlechte Kommunikation beklagt
Wie in der Sitzung deutlich wurde, ist Ortsvorsteher Peter Bünau nicht zufrieden mit der Verwaltung im Rathaus. Die Vorschläge vom Ortsbeirat, die nach den Sitzungen im Protokoll formuliert wurden, werden seiner Meinung nach zu selten fachgerecht und zeitnah beantwortet. „Oft bekomme ich eine flapsige und auch gar keine Antwort“, so Bünau.
Freude über das Aus der Brecheranlage
In der Ortsbeiratssitzung ging Ortsvorsteher Peter Bünau darauf ein, dass die geplante Bauschutt-Recyclinganlage auf Kolmbacher Gemarkung an der Grenze zur Gadernheim nicht gebaut wird.
Wie berichtet, hat die Lindenfelser Stadtverordnetenversammlung einer für das Projekt erforderlichen Änderung des Bebauungsplans für das Gebiet nicht zugestimmt. „Es hat sich gelohnt im November 2019 eine Petition einzureichen“, so die Bilanz von Ortsvorsteher Peter Bünau, der sich bei der Landtagsabgeordneten Birgit Heitland (CDU) für die Unterstützung bedankte. Heitland gehört dem Petitionsausschuss des Landtags an, der Kolmbach im Zuge des Streits um die Anlage besucht hatte. jhs
Der Gadernheimer Ortsvorsteher unterstrich, dass die Mitglieder des Ortsbeirates sich ehrenamtlich für ihren Ort einsetzen und ihre Freizeit dafür opfern. „Wir bemühen uns, etwas für unseren Ort zu erreichen.“ Da könne von Mitarbeitern des Rathauses schon verlangt werden, dass sie auf die Protokolle der Sitzungen und auf Anregungen und Vorschläge zeitnah und mit passenden Antworten reagieren. Bürgermeister Andreas Heun reagierte auf die Kritik mit einem Verweis, dass etwa die Mitarbeiter des KMB-Bauhofservice derzeit mit weniger Personal arbeiten und deshalb die Erledigungen der Arbeiten schon etwas länger dauern können.
30 000 Euro sind ausgegeben
Geärgert hatte sich in der Ortsbeiratssitzung Ortsvorsteher Peter Bünau auch beim Tagesordnungspunkt „Spielplatz Schneidersfeld“. Hier hatte der Ortsbeirat die Aufstellung eines Tisches und zweier Bänke gewünscht. Unter diesem Tagesordnungspunkt erfuhr das Gremium, dass inzwischen die Gemeinde Lautertal den Spielplatz gemeinsam mit dem Zweckverband KMB eingeweiht hatte; „Weder der Ortsbeirat noch die Kindertagesstätte im Ort wussten etwas davon, und das hätten wir uns schon gewünscht“. Bürgermeister Andreas Heun führte auf Anfrage aus, dass die zur Verfügung gestellten Mittel in Höhe von 30 000 Euro für den Spielplatz ausgegeben seien. Offen blieb die Frage Bünaus, was denn mit den 15 000 Euro Fördergeld passiert ist. Bürgermeister Heun versprach dieser Frage nachzugehen. Der Tisch und die Bänke werden noch aufgestellt.
Die Verkehrssituation in der Raidelbacher Straße an der Schulbushaltestelle führt immer wieder zu Überlegungen. Für diese Sitzung hatte Ortsbeiratsmitglieder Melanie Blümel eine Präsentation ausgearbeitet. Sie informierte darüber, dass bei Verkehrsmessungen immer wieder die Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 Kilometern pro Stunde überschritten werden. Auch missachten viele Eltern der Schulkinder die Vorgabe der Mittelpunktschule, die Kinder auf dem Parkplatz des Sportplatzes aus dem Auto aussteigen zu lassen. Viele fahren weiterhin in die Bushaltestelle ein und behindern dann zusätzlich den Schulbusverkehr .
Die von Melanie Blümel gemachten Vorschläge sollen nach dem Wunsch der Mitglieder des Ortsbeirates von der Gemeinde Lautertal dem zuständigen Amt im Kreis Bergstraße weitergeleitet werden. Die Raidelbacher Straße ist nämlich keine gemeindeeigene Straße, sondern eine Kreisstraße.
Zum Abschluss der Sitzung bedankte sich Peter Bünau beim Verschönerungsverein, der sich wieder um die Pflege des Jarnacplatzes kümmert. „Seitdem sieht der Platz wieder sehr ordentlich aus“. Er wünschte dem Verein, dass sich weitere Bürger um die Pflege des Platzes im Ortsmittelpunkt kümmern.
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