Versorgung

In Lautertal reicht das Wasser bisher noch

Verwaltung ruft vorsorglich zum Sparen auf / Bezug aus dem Ried aufgestockt

Von 
Thorsten Matzner
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Die Trinkwasser-Übergabestation in Elmshausen. Wegen der Trockenheit wird Lautertal in diesem Jahr mehr Wasser als üblich von der Riedgruppe Ost beziehen. © Funck

Lautertal. In der Gemeinde Lautertal herrscht noch kein Wassernotstand. Zwar hat die Gemeindeverwaltung in dieser Woche zur Sparsamkeit aufgerufen. Es sei aber noch „kein unmittelbarer Druck da“, sagte dazu Bürgermeister Andreas Heun. Es gehe darum, die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. Schließlich sei noch nicht klar, wie lange das beständig trockene Wetter sich fortsetze.

Einen Engpass gab es in der vergangenen Woche nach dem Feuerwehreinsatz in Gadernheim. Wegen des Mehrverbrauchs hatte die Verwaltung die Bürger in dem Dorf aufgefordert, Wasser zu sparen. Am selben Tag hatte es einen Rohrbruch gegeben, der die Reserven ebenfalls gemindert hatte.

In der aktuellen Bekanntmachung wird vor allem der Verzicht auf das Autowaschen und auf die Befüllung privater Schwimmbäder gefordert. Auch die Bewässerung von Grünflächen solle unterbleiben. Vor allem wegen des Brandschutzes sei es wichtig, „jeden Griff zum Wasserhahn“ zu überdenken, heißt es in der Mitteilung aus dem Rathaus.

Die von der SPD in Lindenfels angesprochene Lieferung von Wasser nach Lautertal sieht Bürgermeister Heun allenfalls als „perspektivische“ Lösung an. Ins Gespräch gebracht war eine Anbindung von Kolmbach an Gadernheim.

Hier ist ohnehin eine Verbindung der Infrastruktur geplant. Das Gewerbegebiet in Gadernheim soll neu geordnet werden, was eine Straßenverbindung zum Gewerbegebiet Hergesgrund in Kolmbach beinhaltet. Außerdem war über ein neues Feuerwehrhaus beraten worden, das von den Brandschützern in Gadernheim und Kolmbach gemeinsam genutzt werden könnte. Die Planungen dazu stehen jedoch noch ganz am Anfang.

Lautertal lässt sich bereits Wasser liefern: Elmshausen und Teile von Reichenbach werden von der Riedgruppe Ost mitversorgt. Nach jahrzehntelangen Diskussionen wurde vor fünf Jahren dazu eine Verbundleitung zum Netz der Stadt Bensheim gebaut, die bereits seit langem Kunde bei der Riedgruppe ist. Bis zu 83 000 Kubikmeter Wasser im Jahr darf Lautertal aus dem Jägersburger Wald bei Einhausen beziehen. Die üblichen Liefermengen seien wegen der Trockenheit in diesem Jahr aufgestockt worden, berichtete Bürgermeister Heun. Bisher habe Lautertal 2022 etwa 60 000 Kubikmeter Wasser von der Riedgruppe bezogen.

Redaktion Lokalredakteur Lautertal/Lindenfels

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