Reichenbach. Der ruhende Verkehr in Reichenbach nimmt offensichtlich immer mehr zu – dabei entstehen Ärgernisse, die sich noch verstärken, wenn sich die Autofahrer rücksichtlos gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern verhalten. In der jüngsten Ortsbeiratssitzung hatte dieses Thema gleich mehrere Tagesordnungspunkte und eine Gesamtkonzeption zur Verkehrsplanung ist von Nöten. „Daran arbeiten wir“, bestätigte Bürgermeister Andreas Heun. „Ein Planer hat sich die Situation gerade in der Ortsmitte schon angeschaut.“
In der Ortsmitte von Reichenbach in Höhe der Bank, Post und Arztpraxis wird es oftmals eng. Nicht nur auf der Straße, sondern auf dem Gehweg. Hier wird immer wieder so geparkt, dass weder Kinderwagen noch Rollatoren durchpassen und die Fußgänger auf die Straße ausweichen müssen. Ordnungsamt und Ortspolizei sollten hier öfter Mal zugegen sein, war der Wunsch im Ortsbeirat.
Die Kontrolle von Parken im Bereich der Geschäfte sollte mit „Fingerspitzengefühl“ geschehen, darin waren sich alle einig. Denn wenn der Kundschaft keine Möglichkeit zum Abstellen der Fahrzeuge gegeben wird, dann ist das eben auch nicht gut für die Geschäfte, die es in Reichenbach noch gibt. Eine Möglichkeit wäre, Kurzparkzonen einzurichten, das empfahlen die Mitglieder des Ortsbeirats unter Leitung von Ortsvorsteher Alfred Hogen – gerade im Bereich des Blumengeschäfts. „Auf der Waage könnte eine Kurzparkzone eingerichtet werden“, so kann auch ein dauerhaftes Parken, das zudem den Blick auf eine Ausfahrt aus dem Falltorweg behindert, vermieden werden.
Künftig weitere Kontrollen durch die Ortspolizei
Die Parkprobleme im Ort sind nicht nur entlang der Bundesstraße, sondern auch in den Seitenstraßen und am Abend. So kann es etwa im Zehnesweg passieren, dass die Müllfahrzeuge nicht mehr durchfahren können. „Ich appelliere an die Achtsamkeit und Verantwortung aller Autofahrer. Jeder sollte schauen, dass er andere Verkehrsteilnehmer nicht behindert“, so Bürgermeister Andreas Heun.
Zu Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung an der Bundesstraße gab er zu bedenken, dass hier nicht nur die Gemeinde, sondern auch übergeordnete Ämter für Maßnahmen zuständig sind. Um die Situation in den Parkbereichen zu entschärfen, werden zukünftig weitere Kontrollen durch die Ortspolizei durchgeführt.
In der Ortsbeiratssitzung informierten sich die Mitglieder über den Sachstand „Felsenmeerbrücke“. „Derzeit beschäftigen wir uns mit den Fördermöglichkeiten“, informierte Bürgermeister Andreas Heun. Nach dem Abriss der maroden Holzbrücke gibt es nun die Überlegung, eine neue Brücke über die Steinformationen zu bauen – in der Art, wie die alte Brücke war, nur mit anderen Materialien. Wegen den Fördermöglichkeiten hatte die Gemeinde bei der Interessengemeinschaft Odenwald (IGO) angefragt. „Hier liegt die schriftliche Stellungnahme vor“, so Bürgermeister Heun. Die IGO hat eine Förderung allein für eine Brücke abgelehnt. Fördern würde sie nur bei einem „gesteigerten touristischen Mehrwert“, etwa beim zusätzlichen Bau einer Aussichtsplattform oder einem Aussichtsturm. Das steht aber in Lautertal nicht zur Debatte.
Hinweis über Sicht-versperrende Ablagerungen am Borsteinweg
Der zweite Versuch ist eine Anfrage bei der WI-Bank, die für staatliche Fördermöglichkeiten zuständig ist. „Hier bin ich verhalten optimistisch“, so Bürgermeister Heun. Ein Besucher der Vertreter der Bank hat sich angekündigt, um sich ein Bild vor Ort zu machen. Wenn dieser Prozess der Suche nach Fördermöglichkeiten abgeschlossen ist, wird sich der Gemeindevorstand weiter mit dem Thema beschäftigen, war in der Sitzung zu erfahren.
Eine Nachfrage in der Ortsbeiratssitzung war, ob es in Reichenbach die Möglichkeit von Rasengräbern gibt. Bürgermeister Heun informierte darüber, dass auf dem Alten Friedhof anonyme Urnenbestattungen möglich sind. Über die Begräbnisstätte wird dann Gras eingesät. „Wenn wir etwas anderes wollen, dann müssten wir die Friedhofssatzung wieder ändern und diese wurde vor nicht langer Zeit verabschiedet“, so Bürgermeister Andreas Heun.
Einem Hinweis über Ablagerungen auf einem Gelände am Borsteinweg, wird die Gemeinde nachgehen. Diese Ablagerungen sind inzwischen so hoch geworden, dass eine ehemals schöne Sicht von dem Bereich auf den Ort Reichenbach heute nicht mehr möglich ist.
Schnell geklärt werden konnte die Anfrage zum EDV-Support im Rathaus. Der EDV-Support wird von einem festangestellten Mitarbeiter bearbeitet. Keine externe Firme sendet über lange Anfahrtswege einen Mitarbeiter, sodass hier auch keine Kosten entstehen.
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