Reichenbach. Für Menschen, die mit dem Bus zum Aldi-Supermarkt in Reichenbach fahren, um einzukaufen, ist eine gefahrlose Überquerung der Nibelungenstraße schwierig. Deshalb haben sich die Anwohner an den Ortsbeirat und den Lautertaler Bürgermeister Andreas Heun gewandt: Sie wollen einen Zebrastreifen mit Ampel, wie im Lautertaler Ortsteil Wurzelbach. Nun hat dort eine Ortsbesichtigung stattgefunden.
Bürgermeister Heun hatte Thilo Dachroth von der Straßenverkehrsbehörde Hessen Mobil zum Termin gebeten. Dachroth gehört zum technischen Bereich von Hessen Mobil, er ist zuständig für den Erhalt und die Planung von Bundes- und Landstraßen in ganz Hessen. Aus seiner Sicht ist an der fraglichen Stelle kein Zebrastreifen möglich.
Lkw sollen nicht behindert werden
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Die Firma Destag und der Supermarkt bekämen Lieferungen mit Sattelschleppern, erläuterte Dachroth. Die Lkw mit Anhängern und 40 Tonnen Ladung müssten von der Nibelungenstraße gefahrlos abbiegen können, egal ob sie von Lindenfels runter oder von Bensheim kommen. Zudem müsse Hessen Mobil für einen fließenden Verkehr auf den hessischen Bundes- und den Landstraßen sorgen.
Die Nibelungenstraße in Reichenbach ist Teil der Bundesstraße 47, die Bensheim an der Bergstraße mit Michelstadt im Odenwald verbindet. Dachroth riet von allzu drastischen Maßnahmen zur Verlangsamung des Verkehrs ab. Besser als ein Zebrastreifen sei es, die Bushaltestellen, an das Anwesen Nibelungenstraße 372 zu verlegen. Ortsvorsteher Alfred Hogen und die Anwohner schlugen vor, Tempo 30 einzuführen, so wie es im unteren Teil von Reichenbach schon geschehen ist. „Das ist doch auch in Darmstadt auf der Kasinostraße möglich zum Schutz der Anwohner“, sagte ein Teilnehmer der Besichtigung.
Begrenzte Parkzeit am Friedhof
Bürgermeister Heun und Ortsvorsteher Alfred Hogen baten anschließend zur Ortsbeiratssitzung ins Reichenbacher Rathaus. Im großen Sitzungssaal versammelten sich die Mitglieder des Ortsbeirats, Simone Meister von der Gemeindeverwaltung. Auf der Tagesordnung standen die Querungshilfe sowie die Parkplatzsituation am Friedhof und rund um den Seifenwiesenweg. Der Ortsbeirat beschloss einstimmig, sich für Tempo 30 auf der Nibelungenstraße vor Destag und Supermarkt auszusprechen. So litten würden die Anwohner nicht mehr so unter dem Durchgangsverkehr leiden, lautete der Tenor. Zudem könne die Nibelungenstraße dann gefahrloser überquert werden.
Der Ortsbeirat diskutierte, wie lange die Parkzeit auf dem Friedhofsparkplatz sein müsste. Schnell waren sich alle einig: Drei Stunden mit Parkscheibe sind realistisch. Diese Zeit reiche für eine Beerdigung mit anschließender Kaffeetafel und auch, um Essen zu gehen oder zum Arzt. So will die Gemeinde verhindern das Wanderer den Friedhofsparkplatz nutzen. Wer ein Grab pflegen will, schaffe auch das in drei Stunden, sind die Mitglieder überzeugt. Der Ortsbeirat stimmte deshalb einstimmig für die Begrenzung der Parkzeit am Friedhof.
Die Parksituation rund ums Felsenmeer ist besser geworden, wie in der Sitzung deutlich wurde. Seit die Gemeinde an den Wochenenden kontrolliert, gibt es kaum noch Probleme mit Ortsfremden. Bürgermeister Heun merkte an: „Seit wir einen Parkplatzdienst haben, stehen die Besucher vom Felsenmeer vernünftig. Unsere Ordnungspolizei schreibt alle Falschparker auf“. Erst gebe es nur eine Verwarnung, dann werde der Strafzettel mit der Geldbuße zugestellt. Heun zeigte durchaus Verständnis für ältere Menschen, die aufs Auto angewiesen sind. Auf den Bürgersteigen zu parken sei aber auch keine Lösung. Menschen mit Gehilfen oder Mütter mit Kinderwagen könnten die Gehwege dann nicht mehr nutzen.
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