Lautertal. Fortschritte deuten sich beim Naturschutz am Felsberg an. Seit Jahren ist den Naturschutzverbänden ein Dorn im Auge, dass das eigentlich streng geschützte Gebiet rund um das Felsenmeer den über 200 000 Touristen weitgehend ausgeliefert ist, die jedes Jahr über die Felsen klettern wollen. Im neuen Jahr soll damit begonnen werden, den Schutz besser durchzusetzen.
Es soll künftig garantiert werden, dass die Besucher nicht mehr kreuz und quer im Wald umherstreifen. Schon jetzt ist aber klar, dass 2025 nur ein Anfang gemacht werden kann. Vorgesehen ist, das Wegenetz unter die Lupe zu nehmen. Dann soll festgelegt werden, wo Wanderer, Radfahrer und Kletterer künftig noch unterwegs sein dürfen. Das muss dann aber noch durch Wegearbeiten vorbereitet werden. Es soll im Wald klar erkennbar sein, wo man entlanglaufen soll.
Denn es soll zwar Kontrollen durch eine Art Sicherheitsdienst geben. Eine rechtliche Handhabe bei Verstößen gibt es auch im Naturschutzrecht. Strafen sind aber schwer umzusetzen, wie bei der Beratung des Themas im Umweltausschuss der Gemeindevertretung deutlich wurde. Auch deshalb setzt die Gemeinde mit der Oberen Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium in Darmstadt darauf, das Wegenetz so zu gestalten, dass die Besucher gar nicht anders können, als es einzuhalten.
Es wird einige Jahre in Anspruch nehmen, das Konzept für die Besucherlenkung zu entwickeln und umzusetzen. Das bedeutet aber nicht, dass vorher gar nichts passieren muss.
Günstig für die Gemeinde Lautertal ist an der ganzen Angelegenheit, dass sie finanziell im Rahmen bleiben wird. Das neue Konzept wird nach bisherigen Stand vom Land finanziert. Und auch beim anschließenden Wegebau könnte es einen Zuschuss geben.
Eine neue Brücke im Felsenmeer wird es nicht geben
Mit dem Projekt könnte auch das Thema Felsenmeer-Brücke erledigt werden. Dass an der Stelle der bisherigen Brücke eine Querung des Felsenmeers nötig ist, wird kaum angezweifelt. Die benachbarten Querwege liegen zu weit auseinander. Zudem war die Brücke Teil des Nibelungensteigs, der zurzeit über eine Umleitung verläuft. Eine neue „Querungshilfe“ könnte bezuschusst werden, hieß es im Umweltausschuss. Für eine neue Brücke gibt es dagegen kein Geld.
Mit einem solchen Neubau ist nicht mehr zu rechnen. In der Gemeindevertretung gibt es Widerstand dagegen, Haushaltsmittel einzusetzen. Sofern sich kein Krösus findet, der das Geld locker macht, wird es wohl eher einen neuen Verbindungsweg geben. Er könnte auf der Strecke eines Trampelpfades verlaufen, der von den Wanderern nach der Sperrung der Brücke bereits geschaffen wurde und etwas weiter bergauf verläuft. tm
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