Fridays for Future

Klima-Aktivisten wollen neue Waldwirtschaft in Lautertal

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tm/red
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Lautertal. Am kommenden Dienstag, 17. Januar, berät der Umweltausschuss der Lautertaler Gemeindevertretung darüber, ob 100 Hektar des Gemeindewaldes an die Wohlleben Waldakademie verpachtet werden sollen, damit diese dort einen Naturwald entstehen lassen kann. Außerdem wird über die nächste Forsteinrichtung – die mittelfristige Wirtschaftsplanung für den Wald – beraten.

Aus Sicht der Gruppe Fridays for Future Bensheim sind dies „wegweisende Entscheidungen für die Zukunft des heimischen Waldes“. Die Gruppe ruft daher dazu auf, die Sitzung des Ausschusses zu besuchen, um „den Verantwortlichen zu zeigen, dass es eine Öffentlichkeit gibt, die verantwortungsbewusstes Handeln von der Lokalpolitik einfordert“, wie es in einer Mitteilung heißt.

Die Bensheimer Ortsgruppe der Bewegung fordert die Gemeindevertreter dazu auf, „die drohende Klimakrise und die damit einhergehenden Belastungen für den Wald zur Grundlage ihrer Entscheidungen in dieser Sache zu machen. Spätestens durch die verheerenden Brände im letzten Sommer ist uns allen vor Augen geführt worden, unter welchen Belastungen unser Wald schon jetzt leidet und was noch auf ihn zukommen wird“, so Luc Châtelais von der Ortsgruppe.

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„Hitze, Trockenheit und Stürme setzen dem Baumbestand überall in Deutschland zu, auch bei uns in der Region.“ Gleichzeitig sei ein intakter Wald wichtig, um Kohlendioxid zu binden, das andernfalls die Klimakrise weiter anheize. Auch sei der Wald ein wichtiger Raum für die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die durch steigende Temperaturen und andere Umweltbelastungen, etwa durch Pestizide, schon heute stark zurückgegangen sei. Diese Entwicklung habe möglicherweise dramatische Auswirkungen für die davon abhängigen Ökosysteme und für die Menschen.

Fridays for Future begrüßt es, dass zu der Sitzung der Biologe Christian Storm von der TU Darmstadt eingeladen wurde. „Wir erwarten von allen Anwesenden, seine Einschätzung der Lage ernst zu nehmen“ so die Aktivisten. Es werde eine Abkehr von der bisherigen Praxis der Waldwirtschaft gebraucht hin zu einem umweltschonenden Umgang mit den der Gemeinde anvertrauten Flächen. „Wenn wir immer so weitermachen, als würde sich die Welt um uns herum nicht rapide verändern, dann wird in Zukunft leider nicht mehr viel Wald übrig sein, der bewirtschaftet werden könnte. Deutschland hat sich als Staat vertraglich dem 1,5-Grad-Ziel verpflichtet und jetzt ist es an uns, diese Verpflichtung in all ihren Dimensionen umzusetzen. Auch jetzt. Auch hier bei uns. Auch im Lautertaler Wald.“ tm/red

Info: Öffentliche Sitzung des Umweltausschusses am Dienstag 17. Januar, ab 18.30 Uhr im Rathaus in Reichenbach

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