Reichenbach. Einen Kamellenregen erlebten die vielen Zuschauer des Reichenbacher Kerwezuges gestern. Richtigen Regen gab es allerdings auch – und Schnee. Wegen der durch Bauarbeiten bedingten Vollsperrung der Nibelungenstraße in Wilmshausen war der normale Weg des Umzuges nicht möglich. So gab es in diesem Jahr eine verkürzte Strecke vom Seifenwiesenweg bis zum Aldi-Parkplatz.
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Mit der Ankündigung „Awwel kumme se“ zu den Klängen des Ersten Bergsträßer Spielmanns- und Fanfarenzug nahm der Zug seinen Anfang. Um den Kerwekranz gruppierten sich die Kerwepärchen und sangen. Kerweparrer Jan-Lukas Stuckert und Glöckner Moritz Roth thronten einen guten Überblick über das Geschehen. Ein Bierwagen übernahm die Versorgung der Zuschauer, und der Kerweverein machte deutlich, dass er gerade „außer Dienst ist“. Nach den vielen Vorbereitungen dürfen die Mitglieder nun Urlaub machen und die Kerb ausgiebig feiern.
Dudelsackklänge beim Umzug
Selbst wenn die Kerb begraben wurde, bleibt die Kirche im Dorf bestehen und mit ihr ein buntes Programmangebot – das machten die Mitglieder der evangelischen Gemeinde um Pfarrer Jan Scheunemann deutlich. Und auch wenn in Reichenbach die Feier zu Ende ist, gibt es im Umfeld noch viele Möglichkeiten der Unterhaltung. Ein interessantes Angebot mit Filmvorführungen hat zum Beispiel der Jugendrat schon in den kommenden Tagen.
Die Dudelsackspieler The Dubliners aus Heidelberg sorgten für ungewöhnliche Klänge beim Umzug. Als rosafarbene Flamingos nahmen die OMC-Mäuse am Umzug teil. Klassisch mit Trachten und Kutsche waren die Mitglieder des Verschönerungsvereins dabei.
Eine Feier bei der Feuerwehr Gadernheim gibt es im nächsten Jahr, wenn Anfang Juni das 75-jährige Bestehen ansteht. Der Projektchor des Frauenchores war auf Weihnachten eingestimmt. Lautertals Bürgermeister Andreas Heun im Nikolausmantel warb mit für den Auftritt der Gruppe in der Adventszeit.
Im Schilf versteckt warteten die Mitglieder des Angelsportvereins auf Beute, an der Schnur baumelte ein Fischskelett. Der Schützenverein Reichenbach warb für seine Schießwochen ab dem 13. September. Und dann wurde es rosa: „Die Elmshäuser Barbies waren „außer Rand und Band“ – der Kinofilm muss ihnen besonders gut gefallen haben.
Sportliche Darbietungen
Die Reichenbacher Vogelschutzgruppe erinnerte an ihr Jubiläum und freute sich mit ihrer Kindergruppe über die Teilnahme am Umzug: „De Voggelschutz hot sich oig bemieht un goanz schäi veel Jungveggel ausgebrieht“. Danach wurde es laut: „De Umzugswäg nor halb sou loang, däs finne mer net toll“, hieß es auf einem privaten Musikwagen.
Anschließend wurde es sportlich. Den Anfang machte der Tennis-Club, es folgten die Ski-Abteilung des TSV mit viel Kunstschnee und die Tischtennisabteilung, die es seit 1973 – also seit 50 Jahren – gibt. Dahinter die Kinderturngruppen und die Jazz-Jugend des TSV. Die Fußballer der Spielgemeinschaft aus SSV und TSV bedankten sich: „Ohne euch hätten wir den Aufstieg nicht geschafft“. Mit dabei waren auch die Nachwuchsfußballer.
Im Zug waren auch andere Kerwevereine zu sehen. „E Rund mim Kerwebusje aus Elmshause raus, des ist für eisch en rischdische Aacheschmaus“, hieß es bei den Nachbarn, die einen großen gelben Bus gebastelt hatten. Die Beedenkircher warben für ihre Kerb, die Mitte September gefeiert wird. Vertreten waren auch die Kerwevereine aus Allertshofen-Hoxhohl, Balkhausen und Gronau.
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