Beedenkirchen. Wenn man sich etwas ganz Besonderes geleistet hat, kommt man in die Kerweredd. Nachdem sich der Beedenkircher Kerwezug aufgelöst hatte, lasen Kerweparrer Benjamin Wanitschek und sein Glöckner Bernd Wanitschek den Bürgern die Leviten. Sie vertraten Lukas und Leonard Buchner, die diese Ämter eigentlich innehaben.
Der Hut zu klein, der Bauch zu dick, damit nahmen sich die beiden erst einmal selbst auf den Arm. Danach ging es um all die kleinen und großen Fettnäpfe, in die die Bürger in Beedenkirchen im vergangenen Jahr getreten sind.
„Sommer und praller Sonnenschein und was könnte da schöner wie ein eigener Pool sein.“ So begann die erste Geschichte. Angesichts der deutlich gestiegenen Strompreisen im Winter hatte ein Bürger aus Beedenkirchen einen vermeintlich genialen Einfall: Ein Feuerfass wurde gebaut, damit der Pool auch im Winter auf Temperatur kommt. Doch als das Einheizen ein anderer übernahm, ging alles schief. Der Schlauch der Konstruktion platzte, „das Feuer lichterloh und der Feuerteufel sitzt gerade dann auf dem Klo“.
Mit Blick auf die Kerwejugend meinte der Parrer, dass man während der Kerb schon mal den Kopf verlieren könne. Das passierte, als die Jugend nach der Kerb Flecken im Dorfgemeinschaftshaus kaschieren wollte. Was liegt da näher, als die Putzmaschine aus der Lautertalhalle zu holen. Doch die wog satte 200 Kilogramm und wurde nur mit viel Mühe nach Beedenkirchen geschleppt. Doch dann hieß es: Klappe auf, Putzmittel und Wasser rein. Aber es funktionierte trotzdem nicht. Denn statt der Putzmaschine hatten die Jugendlichen die Kehrmaschine geholt.
Der Fuchs war schneller
Blöd gelaufen auch die Geschichte, bei der sich Beedenkircher zum Geburtstag feiern trafen. Plötzlich war einer der Gäste verschwunden. Der meldete sich dann über das Handy von der Toilette aus, wo er versehentlich eingesperrt worden war. „Der Mann wäre drinnen fast versauert, und seine Befreiung hat entsprechend gedauert.“
Wildwasser, Achter- und Geisterbahn, das war der Plan von einem anderen Bürger, der sichzu einem Freizeitpark aufmachte. Bekommt man die Meldung vom Navigationssystem, dass es einen Stau gibt, dann sollte man das Gerät nicht ausschalten, wie es der Kurzurlauber tat.
Ein anderer Unglücksrabe aus dem Dorf fiel nach einem guten Fest beim Heimgehen so unglücklich, dass er morgens erst von der Zeitungsausträgerin gefunden wurde. Beim Sturz hatte er dummerweise seine Essensration in der Tüte verloren. Zu Hause angekommen besann er sich wieder darauf und wollte sie zurückholen. „Doch da war der Fuchs wohl schlauer, denn der lag ganz früh auf der Lauer.“
Ein anderer Bürger aus Beedenkirchen hatte viel Pech mit einer Firma. Für ihn hatte Kerweparrer Lukas Buchner den Tipp: „Des Geld is ford, nemm besser en Dachdegger aus em eigene Ort.“
Auch die verzweifelte Suche beim Zoll nach einem Feuerzeug im Koffer, Trubel um eine Solaranlage auf dem Dach, ein Kerweborsch der einen über den Durst getrunken und den Herd dabei vergessen hatte, waren Themen in der Kerweredd. Sie kamen genauso wenig ungeschoren davon wie der Feuerwehrmann, der seine Frau vergessen hatte. Und auch dass sich ein Cabrio nicht für eine Fahrt durch den Wald eignet, packte Parrer Lukas Buchner in seine Rede. cf
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