Reichenbach. Noch am 6. August dieses Jahres konnte der gebürtige Elmshäuser Horst Steinmann seinen 90. Geburtstag feiern. Jetzt verstarb er am 15. Dezember.
1936 war die Familie Steinmann in das erbaute Eigenheim im Falltorweg in Reichenbach umgezogen, wo er auch die Schule besuchte. Das ganze Leben von Horst Steinmann war von der Musik geprägt.
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Neben seinem Beruf als gelernter Schreiner leitete er den ehemaligen Chor der Landeskirchlichen Vereinigung. Bereits als Zwölfjähriger begann er im 1945 gegründeten Posaunenchor zu spielen. Nach vier Wochen erfolgte sein erster Einsatz im Gottesdienst in Reichenbach. Bis zuletzt war er im Posaunenchor Reichenbach, den er jahrzehntelang leitete, aktiv. Bei vielen Gottesdiensten, Hochzeiten und Beerdigung spielte Steinmann bis zu seinem 80. Lebensjahr die Orgel.
Neben seiner Begeisterung für die Musik war Steinmann zunächst als Skifahrer sportlich ambitioniert. Um für die Ski-Saison fit zu sein, entdeckte er im Alter von 50 Jahren das Rennradfahren für die Sommermonate.
Weltmeister-Titel mit 65 Jahren
Viele Leute begegneten ihm immer wieder auf dem Fahrrad in und um sein Heimatdorf, wenn er für den Triathlon trainierte. Wettkämpfe fanden zunächst unter anderem am Marbach-Stausee, in Viernheim oder Reichelsheim statt. Bereits den zweiten Wettkampf konnte Steinmann gewinnen.
Vielen ist Horst Steinmann als Weltmeister und erster Ehrenbürger Lautertals bekannt. Als 65-jähriger Sportler war er von dem Sieg bei der Triathlon- Weltmeisterschaft in Lausanne 1998 zurückgekehrt und am Ortseingang von Reichenbach von zahlreichen Mitbürgern jubelnd willkommen geheißen worden. 1998 war er Deutscher Meister und Weltmeister.
2000, 2001 und 2002 wurde er jeweils Deutscher Meister und 2003 auch noch Europameister. Im Alter von 70 Jahren folgten zwei weitere Weltmeistertitel innerhalb von nur fünf Monaten bei Wettkämpfen in Neuseeland und auf Madeira. Angefeuert wurde er dabei oftmals von großen Fangruppen. Die Gemeinde Lautertal würdigte Horst Steinmanns Erfolge und sein Engagement in der Gemeinde mit der Ehrenbürgerschaft.
Bei all seinen Aktivitäten waren seine Ehefrau Ruth und die ganze Familie eine große Stütze. Bei seiner Geburtstagsfeier im August betonte der Jubilar, dass er Gott dankbar sei, bei guter Gesundheit so alt werden zu dürfen.
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