Lebendiger Adventskalender

Moderne Weihnachtsgeschichte am Felsenmeer-Infozentrum in Reichenbach

Am Felsenmeer-Informationszentrum wurde die altbekannte Weihnachtsgeschichte neu aufbereitet

Von 
Jutta Haas
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Vor dem Felsenmeer-Informationszentrum trafen sich die Bürger von Lautertal zu einer kleinen Andacht im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Lebendiger Adventskalender“. Das Team des FIZ und Heidi Adam (Ditte von rechts) hatten sich mit einer Geschichte, einem Segen und einem Gebet auf diesen Abend vorbereitet. © Jutta Haas

Reichenbach. Für den „Lebendigen Adventskalender“ organisieren Bürger aus dem Lautertal, Vereine oder Institutionen seit dem ersten Dezember am frühen Abend ein kleines adventliches Treffen. Sie basteln an einem erleuchteten Fenster ein Türchen, wie es von einem Adventskalender bekannt ist. Auch kümmern sich die Gastgeber um eine Geschichte oder ein Gedicht und um eine kleine Liederauslese. Zum gemütlichen Teil wird Gebäck gereicht und oft ein wärmendes Getränk.

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Den Auftakt zum Adventskalender hatte das Seniorenheim „Haus Elisabeth“ in Gadernheim übernommen. Es folgte die Veranstaltung zur Stuwwe-Musik in Beedenkirchen. Aber auch der Kindergarten in Lautern, der Verschönerungsverein in Reichenbach, die Landeskirchliche Gemeinschaft sowie private Bürger aus Beedenkirchen, Gadernheim und Reichenbach luden bislang zu der kleinen Adventsandacht ein. Weitere Stationen des „Lebendigen Adventskalenders“ waren in Wurzelbach und in Reichenbach zum Adventsmarkt. Am gestrigen Montag hatte Julia Mink in die Schuhgasse 4 in Reichenbach eingeladen.

Wie ein Zeitungsartikel gestaltet

Nun waren die Bürger aus dem Lautertal zu Gast am Felsenmeer-Informationszentrum (FIZ). Das große Fenster am Eingang war mit dem Tagesdatum dank Lisa Knappe schön gestaltet, davor dampfte schon der Apfelwein und Apfelsaft in großen Töpfen. Auch Kekse luden zum Verzehr ein.

Heidi Adam, Mitarbeiterin im Team des FIZ, freute sich über den guten Besuch. Sie hatte für diese Andacht einen besonderen Vortrag dabei. Es war die Weihnachtsgeschichte, die aber mal so ganz anders war und irgendwie in diese nachdenkliche und eher kritische Zeit passt. Wie ein Zeitungsartikel wurde die altbekannte Weihnachtsgeschichte gestaltet.

Allerdings in der Art, das darüber berichtet werden muss, dass es einen Polizeieinsatz gegeben hat. Bekanntermaßen werden solche Artikel ja gerne gelesen und Heidi Adam lud nach der Adventsandacht dazu zur Diskussion ein.

Ein großer Mann mit Flügeln

Die Geschichte drehte sich um eine minderjährige Mutter, die ein Kind bekommen hat. Das kann für einen Säugling, der noch dazu in einem Stall gebettet wurde, nur gefährlich sein. Da muss das Jugendamt eingeschaltet werden. Dann behauptet die Mutter auch noch, sie sei Jungfrau und ein großer, weißer Mann mit Flügeln habe ihr gesagt, dass sie ein Kind bekomme. Nun war also endgültig klar, dass die Mutter weder sozial noch psychisch in der Lage ist, ein solches Kind zu betreuen.

Auch der Vater Josef kommt in der Geschichte nicht besonders gut weg. Und dann wird noch etwas von Engeln erzählt, die eine frohe Botschaft verkünden. Kurzum: Die Weihnachtsgeschichte ist mit den Augen und Gedanken der heutigen Zeit schon ziemlich illusionslos. Umso wichtiger ist es für die Menschen, dass sie den Zauber und den Glauben an die ursprüngliche Weihnachtsgeschichte bewahren. Sie möge eine Hoffnung geben, die gerade in dieser Zeit umso nötiger ist, denn je.

Eingebettet wurde diese Geschichte in einen Segen, ein Abschlussgebet und in weihnachtliche Lieder wie „Süßer die Glocken nie klingen“, „Herbei, oh ihr Gläubigen“ und „Oh, du fröhliche“. Arnold Schäfer begleitete die Lieder mit der Trompete.

Nächste Station am Rathaus

Für adventliche Stimmung sorgten eine Feuerschale und Fackeln, die vor dem Geschäftszentrum des Felsenmeer-Informationszentrums entzündet wurden. Zum Glück regnete es zu diesem Zeitpunkt nicht. So blieben die Besucher noch eine Weile mit ihrem wärmenden Getränk, mit leckerem Gebäck und netten Gesprächen beisammen stehen.

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Die nächsten Termine im Adventskalender sind am heutigen Dienstag mit Bürgermeister Andreas Heun und Team am Rathaus, am morgigen Mittwoch, 20. Dezember, mit der evangelischen Jugend in Reichenbach und am Donnerstag mit dem Reichenbacher Kindergarten. Am Freitag, 22. Dezember, sind die Lautertaler bei der Familie Blöcher in Gadernheim in der Schweiz 8 willkommen. Ellen Bergoint lädt für Samstag, 23. Dezember, nach Beedenkirchen in die Hechlergasse ein. An Heiligabend können sich die Lautertaler bei den Krippenspielen und Gottesdiensten in den Kirchen treffen.

Freie Autorin

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