Mittelpunktschule Gadernheim

Gadernheimer Schüler auf Bustour zu potenziellen Arbeitgebern

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red
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Eine Station bei der Sabo-Bustour war die Steuerberatungskanzlei Maurer, Knapp und Partner in Winterkasten. © Stiftung

Gadernheim. Bereits im Juli unternahmen Schüler der Mittelpunktschule Gadernheim (MPS) im Rahmen des von der Strahlemann-Stiftung initiierten Projekts „Stärkung der außerschulischen Berufsorientierung im Kreis Bergstraße“ (Sabo) eine Bustour zu vier Unternehmen im Odenwald. Nun gab es eine zweite Rundfahrt mit Teilnehmern aus den Vor-Abschlussklassen zu drei regionalen Ausbildungsbetrieben, um praktische Einblicke in die Berufswelt aus erster Hand zu bieten.

Erstes Ziel war die Steuerberatungskanzlei Maurer, Knapp und Partner in Winterkasten. Das Unternehmen ist seit mehr als 40 Jahren in der Region verwurzelt und beschäftigt knapp 30 Mitarbeiter. Besonders stolz ist man darauf, bereits über 30 junge Menschen zu Steuerfachangestellten ausgebildet zu haben.

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Die Schüler erhielten Informationen darüber, wie der Berufsalltag als Steuerfachangesteller aussieht. Elke Maurer sagte dazu: „Wir arbeiten stets daran, unser Team zu verjüngen und das Wissen der Erfahrenen an die Jungen weiterzugeben. Bei uns finden Azubis ein kollegiales Team, das sie unterstützt. Wir pflegen ein entspanntes Miteinander mit flachen Hierarchien. Wir freuen uns, dass unsere Azubis sich bisher immer entschieden haben, nach der Ausbildung in unserer Kanzlei weiterzuarbeiten.“

Die Kanzlei fördere Weiterbildungen und verstehe sich als Partner in der persönlichen Entwicklung ihrer Mitarbeiter. „Viele unserer Absolventen streben die nächste Qualifikation zum Steuerfachwirt, Fachassistenten für Lohn und Gehalt, Fachassistenten für Rechnungswesen, IT oder Land- und Forstwirtschaft an, was wir unterstützen. Übrigens ist es auch ohne Studium für Steuerfachangestellte möglich, sich zum Steuerberater weiterzubilden und eine Kanzlei zu leiten.“

Von Anfang an hätten die Auszubildenden Kontakt mit den Kunden und betreuten sie persönlich. Daraus entwickelten sich oft langjährige vertrauensvolle Beziehungen, so Maurer weiter.

„Eine tolle Aktion“

Das Unternehmen hatte bereits bei der ersten Bustour zu einer Besichtigung eingeladen und ist begeistert vom Projekt Sabo. „Der Besuch von Schülern in Unternehmen ist ein sehr wertvolles Mittel zur beruflichen Orientierung. Einerseits erweitert es den Horizont der Schüler, andererseits kommen wir als Arbeitgeber mit jungen Menschen in Kontakt und können unseren Beruf und Arbeitsstelle präsentieren, Berührungsängste beseitigen und Vorurteile ausräumen. So sind auch Praktika ein barrierearmes Reinschnuppern in den Beruf“, sagte Elke Maurer.

Der nächste Stopp war bei der Kopp-Schleiftechnik GmbH in Winterkasten. Zwei der insgesamt vier Auszubildenden von Kopp stellten das Unternehmen vor und berichteten von ihrem Ausbildungs-Alltag als Präzisionswerkzeug-Mechaniker. Die Schüler bekamen bei einem Rundgang durch die Fertigung Einblicke in die Produktionsprozesse in dem 2016 errichteten neuen Firmengebäude der seit mehr als 50 Jahren in Winterkasten ansässigen Firma. Außerdem erfuhren sie, in welchen Branchen die Werkzeuge eingesetzt werden.

Die Kopp-Schleiftechnik GmbH unterstützt seit vielen Jahren die Arbeit der Strahlemann-Stiftung. So war es für sie auch selbstverständlich, sich am Sabo-Projekt zu beteiligen: „Wir freuen uns immer sehr, jungen Menschen einen Einblick in unser Unternehmen geben zu können. Durch die Bustour haben die Schüler die Chance, eine große Bandbreite an Berufen in kurzer Zeit kennenzulernen – eine tolle Aktion, die da auf die Beine gestellt wurde“, fand Luisa Kopp, die Personalleiterin der Firma.

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Dritte Station war Volker Schäfer CNC-Zerspanungstechnik in Gadernheim. Die Schüler waren beeindruckt vom Maschinenpark des seit über 30 Jahren in Gadernheim ansässigen Unternehmens, das spezialisiert ist auf die Einzel- und automatisierte Serien-Fertigung von Präzisionsteilen in der in der CNC-Technik. Philipp Schäfer sagte über das Projekt Sabo, es sei toll, den Jugendlichen die Berufe näherbringen zu können.

„In der heutigen Zeit ist es umso wichtiger, den Facharbeitern von morgen die handwerklichen Berufe schmackhaft zu machen, indem man ihnen zeigt, wie toll eine Berufslaufbahn auch ohne Studium sein kann. Momentan ist es äußerst schwierig, Fachpersonal sowie Auszubildende zu finden. Ohne einen Wandel sehe ich hier sehr große Schwierigkeiten für unsere Industrie.“

Nächste Tour am 5. Oktober

Begleitet wurde das Projekt von Miriam Flackus, der Sabo-Projektleiterin von der Strahlemann-Stiftung. „Ich freue mich, dass Sabo so effektiv an der MPS umgesetzt wird und wir dadurch die Berufswahlkompetenz der Schüler hier an der Bergstraße noch stärker fördern können.“ Das Projekt setze an den bereits vorhandenen Angeboten zur Berufsorientierung an und unterstütze diese mit weiteren Elementen. Außer Unternehmens-Modulen sind unter anderem Einzeltrainings für Schüler Bestandteil des Projekts.

Sabo gibt es an drei Schulen im Kreis Bergstraße. Außer der MPS sind die Heinrich-Böll-Schule in Fürth und die Martin-Buber-Schule in Heppenheim dabei. Die nächstes Bustour ist für Mittwoch, 5. Oktober, geplant und führt die Schüler zur Lautertaler Gemeindeverwaltung, zur Sparkasse Bensheim und zur Destag-Natursteinwerk GmbH in Reichenbach. red

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