Gadernheim. Auf Interesse bei der Bevölkerung stieß der vom Ortsbeirat angebotene Rundgang. Ortsvorsteher Hans-Jürgen Ramge drückte in der Begrüßung seine Freude über die gute Beteiligung aus. Ziel des Rundganges waren einige markante Punkte im Ort. Ausdrücklich erwünscht war dabei die Beteiligung der Bürger.
Auf ihrem Weg durch die Turmstraße zum Mini-Park, weiter zum Rathaus und zur Wilhelm-Leuschner-Straße sowie in das Baugebiet Schweiz blieb die Gruppe immer wieder stehen, um sich auszutauschen.
Schnell wurde deutlich: jeder Bürger von Gadernheim kann zu einem schönen und gepflegten Ort beitragen. Besonders dann, wenn er im Ort Grund und Boden hat. Hecken, die auf die Straße wachsen, Grünstreifen, die von Unkraut überwuchert sind, oder gar Baumwurzeln, die Gehwege zu gefährlichen Stolperfallen machen, müssen nach Meinung des Ortsbeirats nicht sein.
Viele Bürger sorgen allerdings auch für ein schönes Ortsbild in dem sie nicht nur am eigenen Grundstück Hand anlegen, sondern auch auf öffentlichem Gelände, etwa dem Gehweg. Mehr Unterstützung für den Verschönerungsverein was die Pflege öffentlicher Plätze im Ort betrifft, wäre aber wünschenswert. Vieles wird auch vom KMB-Bauhofservice übernommen, doch dessen Mitarbeiter wären mit einer Pflege aller Grünflächen in der Gemeinde überfordert.
Ein Beispiel ist der Mini-Park an der Ecke Turmstraße / Nibelungenstraße. Inzwischen wurde die Grasfläche gemüht, aber es hatte Bürger gegeben, denen das zu lange gedauert hat. Beim Ortsrundgang wurde nun darauf hingewiesen, dass es gut wäre, nachzufragen, bevor man sich über den Zustand der Anlagen beschwert. Es gebe in der Gemeinde zahlreiche Flächen, die bearbeitet werden müssten. Eigeninitiative wäre eine Lösung.
Das alte Rathaus soll bald saniert werden
Über die Neugestaltung des Mini-Parks wird inzwischen auch nachgedacht, berichtete Ortsvorsteher Ramge. Doch damit wartet der Verschönerungsverein noch bis zum Abschluss der Arbeiten an einem benachbarten Wohn- und Geschäftshaus.
Am Mini-Park kam die Frage auf, ob es für die Gadernheimer Seitenstraßen eine Regelung für die Sanierung gibt. Die Bundesstraße sei nach den Bauarbeiten in einem guten Zustand, doch die Seitenstraßen ließen zu wünschen übrig. Hans-Jürgen Ramge informierte, dass es eine Prioritätenliste gibt, in der der Zustand der Straßen erfasst ist. Allerdings gibt es keinen Zeitplan für die Sanierungsarbeiten. Je nach Straße gibt es Aspekte zu beachten, warum eine einfache Sanierung nicht möglichst ist. Und es ist zu beachten, dass Kosten für die Anlieger anfallen.
Der nächste Stopp wurde am historischen Rathaus eingelegt. Hier blättert der Putz von den Wänden. So genau hatten sich das die Gadernheimer noch gar nicht angesehen. „Mit der Sanierung wird nun aber in der nächsten Zeit begonnen“, informierte Ortsvorsteher Ramge.
Weiter ging es in die Wilhelm-Leuschner-Straße. Die Lauter hat dort einen Hang unterspült. Das wird ein Thema für die Gemeinde und für die Untere Wasserbehörde werden. In dem Zuge kam die Frage nach dem Hochwasserschutz auf und ob es für Gadernheim sogenannte Fließkarten gibt. Bewohner an Bächen und Besitzer, deren Grundstücke tiefer liegen, möchten wissen, welche Vorkehrungen sie treffen sollten. Der Ortsbeirat will sich nun um einen Fachmann kümmern und einen Informationsabend zum Thema anbieten.
Ein letzter Stopp galt dem Baugebiet Schweiz. Ein Gehweg und Halteverbote entlang der Darmstädter Straße für mehr Schutz der Fußgänger wären gut. Doch die Kosten für den Bau eines Gehweges würden auch diejenigen Anlieger betreffen, die ihre Einfahrten nicht an der gleichen Straße haben. „Derzeit suchen wir in der Gemeinde nach einer Lösung“, wusste Hans-Jürgen Ramge. Die Idee, das Ortsschild weiter Richtung Brandau zu versetzen, ist bislang an den Verkehrsbehörden gescheitert. „Da bleiben wir aber dran“.
Nun ging es zum neu gestalteten Spielplatz im Schneidersfeld. Der Platz wurde als schön angelegt gelobt, ein paar Spielgeräte mehr wären aber nach Meinung der Bürger gut.
Ortsvorsteher Hans-Jürgen Ramge bedankte sich für die Teilnahme der Bürger an dem Rundgang. „Wir haben sachlich und offen diskutiert, das hat zu einem guten Austausch geführt.“
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