75 Jahre Feuerwehr Gadernheim

Beim Gottesdienst in Gadernheim kam es zu Rauch und Alarm

75 Jahre Feuerwehr Gadernheim: Pfarrerin Marion Mühlmeier würdigte den Einsatz der freiwilligen Helfer

Von 
Jutta Haas
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Viele Bürger feierten drei Tage lang mit der Freiwilligen Feuerwehr Gadernheim deren 75-jähriges Bestehen. © Jutta Haas

Gadernheim. Ein Festgottesdienst gehört zu einem größeren Fest dazu. Daher begann auch bei der Feier zum 75-jährigen Bestehen der Gadernheimer Feuerwehr der letzte Festtag mit einem Gottesdienst. Mit dem Eingangslied „Danke für diesen guten Morgen“ und der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Feuerwehr Peter Bormuth begann die Feier. Die im Gottesdienst gesammelte Kollekte galt der Arbeit der Notfallseelsorge.

Dass es ein besonderer Gottesdienst werden sollte, war schon daran zu erkennen, dass auf der Bühne das Brandhausmodell der Jugendfeuerwehr aufgebaut war und eine Garderobe aus dem Gerätehaus dort stand. Versteckt war außerdem eine Nebelmaschine untergebracht. Als die Zeit für die Predigt kam und das Lied „Lobet den Herrn“ bei der letzten Strophe angekommen war, stieg plötzlich Rauch aus dem Häuschen.

Pfarrerin Marion Mühlmeier begann mit ihrer Predigt; kam aber nur bis „Liebe Festgemeinde“, dann ertönte durchdringend Alarm in der Halle. Fünf Einsatzkräfte sprangen auf und sprinteten zur Garderobe, um sich für den Einsatz vorzubereiten. Währenddessen nahm Pfarrerin Mühlmeier ihre Predigt auf: „Wenn der Alarm losgeht, werden die Einsatzkräfte aus allen möglichen Lebenssituationen gerissen, sogar aus dem Tiefschlaf.“ Obwohl es um Sekunden gehe, gelte die Devise, Ruhe zu bewahren.

Von der Alarmierung bis zum Ausrücken sind es sportliche vier Minuten, letztens waren es noch weniger. „Ich bräuchte wahrscheinlich länger als drei Minuten, um den Alarm überhaupt zu realisieren“, sagte Marion Mühlmeier. Acht Einsätze gab es für die Gadernheimer Brandschützer allein schon in diesem Jahr. Sie frage sich, warum die Einsatzkräfte diese Arbeit auf sich nehmen. Die Antwort sei einfach: Sie möchten anderen Menschen in der Not helfen. Geschätzt würden aber auch die Gemeinschaft und Kameradschaft.

Im Gedenken an die Verstorbenen wurde eine Kerze entzündet

Inzwischen hatten die Einsatzkräfte ihr Brandobjekt erreicht und der Fahrzeugführer begab sich auf eine Erkundungsphase, verschaffte sich Überblick und erteilte Befehle. „Sekundenschnelle Entscheidungen und das Sich-verlassen-können auf die Mannschaft, sind entscheidende Voraussetzungen, um die Gefahr abzuwenden“, sagte Marion Mühlmeier. „Die Feuerwehrleute sind gut ausgebildet, was bei den vielfältigen Aufgaben eine Grundvoraussetzung ist.“ Dazu gehöre auch ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein. Im Weiteren ging die Pfarrerin auf die Entwicklungen in Ausbildung und Ausrüstung ein. Mit einem Vergleich aus der Bibel zu diesem Predigtabschnitt endete der zweite Teil.

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Bei der Feuerwehr war nun der Einsatz in vollem Gange, der Wassertrupp und der Angriffstrupp leisteten vollen Einsatz, um den Brand zu löschen. „Eine gut eingespielte Wehr kann vieles bewältigen und Vertrauen ist zentral“, sagte Marion Mühlmeier dazu. „Es ist ein Segen, dass ich mich in einer Gefahrensituation auf die Kameraden verlassen kann. Es ist ein Segen, auf Gott zu vertrauen, der mir in allen Notlagen zur Seite steht.“

Mit dem Entzünden einer Kerze im Gedenken an alle verstorbenen Mitglieder der Feuerwehr endete dieser Gottesdienst, an dem verschiedene Mitglieder der Feuerwehr sowie Leonie Eckstein und Ronja Hermann mitgewirkt hatten. jhs

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