Gadernheim/Kolmbach. Die Feuerwehren aus Gadernheim und Kolmbach bereiten sich auf eine gemeinsame Zukunft vor. Ein neues gemeinsames Gerätehaus soll in Kolmbach nahe der Grenze zu Gadernheim im Baugebiet „Verlängerte Ludwig-Schüßler-Straße“ errichtet werden.
„Im Herbst wird der Bau des Feuerwehrgerätehauses in Winterkasten begonnen. In Kolmbach steht das Baugebiet in der verlängerten Ludwig-Schüßler-Straße in der Phase der Erschließung“, berichtete der Lindenfelser Stadtbrandinspektor Michael Höbel. „Wir hoffen, dass die Planungen bis zum Sommer 2026 soweit gediehen sind, dass wir die Anträge auf Bezuschussung einreichen können“, so Lautertals Gemeindebrandinspektor Peter Degenhardt.
Der Bau des Gerätehauses in Kolmbach wird also noch etwas dauern, dennoch bereiten sich die Feuerwehren mit gemeinsamen Übungen und einem Sondereinsatzplan darauf vor. „Wir haben auch schon in den letzten Jahren immer wieder gemeinsame Übungen durchgeführt“, so Gemeindebrandinspektor Degenhardt.
Auch die Jugendfeuerwehren kommen zu gemeinsamen Übungen zusammen. Dass die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit sinnvoll ist, zeigt sich an großen Einsätzen, wie dem Brand des Einkaufsmarktes in Lautern. Hier wurden viele Helfer gebraucht; und die müssen im Einsatzfall reibungslos zusammenarbeiten können.
Die Feuerwehren von Gadernheim und Kolmbach haben nun einen Übungsplan, in dem 40 Prozent der Übungen gemeinsam durchgeführt werden. Dazu gehört, dass alle Feuerwehrleute alle Einsatzfahrzeuge bestens kennen.
Mit Beginn des Jahres wurden die Alarmpläne geändert. Bei Einsätzen in Gadernheim werden die Kolmbacher Helfer direkt mit alarmiert, wie auch umgekehrt. Das gilt für fast alle Einsätze, bisher mit Ausnahme der „kleinen technischen Hilfe“. Dazu gehört etwa das Abstreuen von Ölspuren. Es wird noch überlegt, ob auch diese Einsätze in die gemeinsame Alarmierung einbezogen werden sollen.
Gadernheimer Feuerwehrleute sollen endlich ein neues Einsatzfahrzeug bekommen
Mit der gegenseitigen Alarmierung verbessern beide Feuerwehren ihre Tageseinsatzstärke. Wenn es in Lautertal außerhalb von Gadernheim einen Einsatz gibt, zu dem die Gadernheimer Feuerwehr gerufen wird, dann wird Kolmbacher nicht automatisch mit alarmiert – es sei denn, es handelt sich um eine größere Gefahrenlage. Dann würde die Feuerwehr aus der Nachbarkommune in Bereitstellung gesetzt.
Genauso ist es für Lindenfels. Werden die Kolmbacher, hier gemeinsam mit Glattbach, zu einem Einsatz außerhalb Kolmbachs gerufen, werden die Gadernheimer nicht automatisch informiert, sondern je nach Einsatzgröße in Bereitstellung gesetzt.
Die Feuerwehr in Gadernheim freut sich auf die Zukunft mit den Kolmbacher Kollegen. Nach dem Baubeginn des neuen Gerätehauses können die Gadernheimer endlich ein neues Einsatzfahrzeug beantragen. Ihre Garage im Gerätehaus in Gadernheim ist dafür zu klein, und sie entspricht nicht mehr den heutigen Standards. Daher arbeiten die Feuerwehrleute mit einem Fahrzeug, das inzwischen 28 Jahre alt ist.
Das seitherige Gerätehaus in Kolmbach entspricht auch nicht mehr den Standards. Und so hoffen die Kolmbacher ebenso darauf, dass der Bau des neuen Hauses nicht mehr allzu lange dauert. Von hier wird die Zusammenarbeit mit Gadernheim begrüßt. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit auch über die kommunalen Grenzen hinaus“, bekräftigte Michael Höbel.
Die neue gemeinsame Feuerwehr hat bis zu 60 Aktive
„Wenn wir mit Kolmbach zusammenarbeiten, werden wir eine schlagkräftige Wehr mit einer Einsatzstärke von bis zu 60 Kräften“, berichtete sein Kollege Peter Degenhardt. Michael Höbel ergänzte, dass die Kolmbacher Feuerwehr in Lindenfels zentral für den Atemschutz zuständig ist. Der Gerätewagen für den Nachschub an Material und sauberer Kleidung für die Einsatzkräfte steht in Kolmbach.
„In dem neuen Gerätehaus hätten wir dann ausreichend Platz für die Fahrzeuge, Gerätschaften und für die Mannschaft“, so Michael Höbel. Das sei wichtig, denn die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr würden immer umfangreicher. „Mit Blick auf den Klimawandel müssen wir uns auch auf besondere Einsätze nach Unwettern oder bei Waldbränden einstellen, dazu wird auch wieder spezielles Gerät und damit Platz dafür gebraucht.“ Hinzu komme der immer mehr verbreitete Einsatz von E-Technik. Um brennende Akkus zu löschen, bedarf es besonderen Materials und Wissens.
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