Elmshausen. „Das Mitglied einer Einsatzabteilung in der Feuerwehr ist in aller Regel ein Multitalent mit einem breiten Repertoire.“ So beschrieb es bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Elmshausen der Wehrführer Ralf Kindinger. Sein Jahresrückblick begann mit der Information, dass die Aufgaben der Wehren vielseitig sind und eine Menge Idealismus verlangen. Um diese Aufgaben bewältigen zu können, ist nicht nur das Wissen und Können der Einsatzkräfte wichtig, sondern auch eine zeitgemäße Unterkunft und Ausrüstung.
Vor gut zehn Jahren konnte die Wehr den Neubau ihres Gerätehauses abschließen. Inzwischen ist auch der Fuhrpark sukzessive erneuert worden. Aktiv sind die 44 Einsatzkräfte bei ihren Fortbildungen und Schulungen. Darüber hinaus nahmen sie an den 14 angebotenen Übungen im vergangenen Jahr teil. Einsatzbereit sind zudem 15 Atemschutzgeräteträger. Somit verfügt die Elmshäuser Wehr über eine gute Basis, um die Einsätze, abarbeiten zu können.
Sieben Beförderungen bei der Feuerwehr in Elmshausen
Im vergangenen Jahr konnte Wehrführer Kindinger ein „sehr hohes Einsatzaufkommen“ verzeichnen. Die Wehr wurde 20 Mal über die Meldeempfänger von der Leitstelle gerufen. Im Einzelnen waren es neun Brandeinsätze, darunter auch die Unterstützung der Gadernheimer Kollegen bei einem Großbrand eines Werkstattgebäudes. Hinzu kamen elf Hilfeleistungseinsätze wie die Beseitigung von Ölspuren, die Entfernung eines Wespennests, eine Tragehilfe für einen gestürzten Radfahrer aus einem unwegsamen Gelände oder die Absicherung bei Hubschrauberlandungen. Dank der Tatsache, dass die Wehr vor Ort stationiert ist, dauert es von der Alarmierung bis zur Ausfahrt des ersten Fahrzeugs im Schnitt vier Minuten.
Bewährt hat sich das neue Löschgruppenfahrzeug, das auch im Katastrophenschutz eingesetzt werden kann. Inzwischen konnte das Fahrzeug bei drei Großbränden im Lautertal seinen Dienst verrichten. Am Ende eines jeden Einsatzes oder einer Übung müssen die Atemschutzgeräte gereinigt werden. Ein besonderer Dank galt hier Andreas Czyert.
Eine halbe Million Euro für Feuerwehr-Investitionen
„Ich danke für euer Engagement, eure Motivation und Leistung“, würdigte Bürgermeister Andreas Heun in seinen Grußworten die Arbeit der Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. „Ihr seid eine tolle Truppe.“ Im Namen der Gemeinde Lautertal bedankte er sich für die geleistete Arbeit.
Es ist eine gesetzliche Aufgabe der Gemeinde, den Brandschutz sicherzustellen. „Wenn ihr das nicht ehrenamtlich machen würdet, hätten wir ein Problem“, verdeutlichte das Gemeindeoberhaupt. Im neuen Haushalt sind eine halbe Million Euro eingeplant für Investitionen der Lautertaler Feuerwehr, informierte er. In Elmshausen wird in den Atemschutz investiert und für die gesamte Gemeinde wird ein Gerätewagen Logistik angeschafft.
„Es ist bemerkenswert, was ihr auf die Beine stellt“, unterstrich der Gemeindebrandinspektor Peter Degenhard in seinen Grußworten, „In Elmshausen ist ständig etwas los.“ Der Ausbildungsstand der Einsatzkräfte und die Ausrüstung bekamen von Peter Degenhardt eine gute Bewertung. Sehr positiv sah er zudem die Arbeit in der Nachwuchssparte, sowohl in der Kinderfeuerwehr als auch in der Jugendfeuerwehr.
„Ich bin stolz auf euer Engagement und ihr genießt einen guten Ruf“, betonte Ortsvorsteher Walter Kirschbaum und gebührte der Feuerwehr die „höchste Anerkennung“. jhs
Die Mitglieder der Einsatzabteilung trafen sich außerdem zum geselligen Miteinander. Dazu gehörte im vergangenen Jahr eine Wanderung zum Hemsbergturm, ein Sirenenfest, der Kameradschaftsabend und die Jahresabschlussfeier.
Mit Worten des Dankes an alle, die die Arbeit der Feuerwehr unterstützen und auch an Bürgermeister Andreas Heun, beendete Ralf Kindinger seinen Jahresbericht als Wehrführer.
Als Vereinsvorsitzender hatte Ralf Kindinger ebenfalls einen Jahresrückblick verfasst. Über das Jahr gibt es bei der Feuerwehr verschiedene Veranstaltungen und Feste, zu denen die Bevölkerung eingeladen ist.
Volles Haus herrschte bei der traditionellen Maifeier, dabei wurde auch das Katastrophenschutzfahrzeug eingeweiht. Die Frauengruppe der Feuerwehr gestaltete das Motiv zum Kerweumzug, mit dabei war auch die Kinderfeuerwehr. Am Kerwe-Montag richtete die Feuerwehr wieder den Frühschoppen aus, der sich großer Beliebtheit erfreut. Mit 40 Teilnehmern fand im September im Gerätehaus das Schnauzturnier statt. Gerne besuchten die Mitglieder der Elmshäuser Wehr zudem die Feste befreundeter Feuerwehren.
Im weiteren Verlauf der Jahreshauptversammlung beförderte Gemeindebrandinspektor Peter Degenhardt Mitglieder der Einsatzabteilung. Tobias Bauß wurde zum Löschmeister befördert und Marcel Schweizer zum Oberfeuerwehrmann. Zum Feuerwehrmann wurden Pierré Hübner und Marcel Heubes befördert, Viola Jäckel zur Feuerwehrfrau. Zu Feuerwehrmann-Anwärtern wurden Christoph Schumacher und Christopher Hanos ernannt.
Im Gepäck hatte er auch eine besondere Auszeichnung: Das Goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande für 40-jährige aktive Feuerwehrtätigkeit wurde Markus Schneider überreicht.
Ralf Kindinger konnte im Rahmen der Jahreshauptversammlung Bernd Rettig in die Alters- und Ehrenabteilung verabschieden, 42 Jahre hat er seinen aktiven Dienst bei der Feuerwehr versehen.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lautertal_artikel,-lautertal-feuerwehr-elmshausen-einsaetze-ehrungen-_arid,2168982.html