Beedenkirchen. Mehrere Besonderheiten zeichnen die Beedenkirchener Feuerwehr aus. Sie hat in Relation zur Ortsgröße nicht nur mit 25 Aktiven eine starke Einsatzabteilung, auch die Jugendfeuerwehr ist mit 23 Mitgliedern sehr gut aufgestellt. Außerdem fallen die Jahreshauptversammlungen durch ein straffes Zeitmanagement auf.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal sind die jeweils zum Abschluss der Versammlungen von Schriftführer Karl Reimund vorgelesenen handschriftlichen und druckreifen Protokolle der gerade beendeten Sitzung. Im Dorfgemeinschaftshaus begrüßte Vereinsvorsitzender Peter Eckel besonders Bürgermeister Andreas Heun, Ortsvorsteher Hartmut Krämer, die Mitglieder der Beedenkirchener Wehr mit Ehrenwehrführer Peter Hechler und die Gemeindebrandinspektoren Bernd Röder und Peter Degenhardt.
Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"
Mit einer Schweigeminute gedachte die Versammlung der verstorbenen Mitglieder, bevor der Vorsitzende Peter Eckel über ein coronabedingtes „ruhiges“ Vereinsjahr kurz berichtete. Alle traditionellen Veranstaltungen hätten ausfallen müssen.
Nur eine Vorstandssitzung habe stattgefunden. So blieb ihm nur allen Aktiven zu danke, insbesondere der Einsatzabteilung, den Betreuern in und rund um das Gerätehaus und den Mitarbeitern der Jugendfeuerwehr. Wehrführer Kai Jährling konnte über ein weitestgehend normales Jahr berichten, da trotz Corona wieder etwas Alltag bei der Wehr eingekehrt sei.
Für einen Stromausfall rüsten
Mit fünf weiblichen und 20 männlichen Einsatzkräften sei die Wehr gegenüber dem Vorjahr um eine Person auf 25 angewachsen. Besonders erfreulich sei die Übernahme von Jakob Oberndörfer und Ben Krämer aus der Jugendfeuerwehr.
Diese wurden von Bürgermeister Heun und den Gemeindebrandinspektoren sowie den Wehrführern zu Feuerwehrmann-Anwärtern ernannt. Wie bei den meisten Freiwilligen Feuerwehren, so Jährling, rekrutiere sich der Nachwuchs für die Einsatzabteilung fast ausschließlich aus der eigenen Jugendwehr.
Der Wehrführer konnte über eine weitere Verbesserung des Ausbildungsstandes durch den erfolgreichen Besuch verschiedener Fortbildungslehrgänge berichten. Dazu gehörten zwei Grundlehrgänge, ein Funklehrgang sowie ein Atemschutzgeräteträger-Lehrgang. Ein Kamerad habe aufgrund seiner beruflichen Laufbahn als Feuerwehrmann alle Kreislehrgänge in einem Durchgang absolviert sowie ein Florix-Seminar in Marburg. Ab März vergangenen Jahres habe man den normalen Übungsbetrieb wieder aufgenommen und sich bei insgesamt 20 Übungen und Schulungen getroffen. Zu 14 Einsätzen gerufen wurden die Beedenkirchener Feuerwehrleute.
Dazu gehörten zwei Brandeinsätze, eine Personensuche und elf technische Hilfeleistungen. Diese bestanden aus vier Unwettereinsätzen mit vollgelaufenem Keller und der Beseitigung von Schneebruchschäden. Fünf Mal musste zu Verkehrsunfällen ausgerückt werden. Dabei war ein LKW-Unfall mit 25 Tonnen Mais sehr zeitaufwendig.
Bei dem Brandeinsatz am Netto-Markt in Lautern habe sich gezeigt, betonte der Wehrführer, dass die Lautertaler Wehren „gut und reibungslos“ zusammenarbeiten könnten. Ein weiterer heikler Einsatz betraf einen kleinen Flächenbrand, der sich durchaus zu einer Brandkatastrophe hätte entwickeln können, da der Wald nur anderthalb Meter entfernt war. Hier hätte die effektive und schnelle Zusammenarbeit mit den Wehren aus Reichenbach und Modautal Schlimmeres verhindert.
Für die Zukunft erachtete Kai Jährling neben der notwendigen Verbesserung der Ausrüstung der Wehr zwei Maßnahmen als dringlich. So soll in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung eine Garage auf dem Dorfplatz ein Stromaggregat aufnehmen, um für einen Stromausfall gerüstet zu sein.
Ferner müsse im Zuge des Klimawandels ein besonderes Augenmerk auf die Waldbrandgefahr gelenkt werden. Mit zunehmender Trockenheit müsse sich die Wehr auf diese Situation mit Ausrüstung und Schulungen vorbereiten. Um all diese Aufgaben leisten zu können, sei die Wehr auch auf die Unterstützung durch die Bevölkerung angewiesen. Dies könne am einfachsten durch die Mitgliedschaft in der Wehr geschehen.
Ferner sei dies durch Teilnahme an Veranstaltungen der Wehr möglich, wie der Kerb im September oder dem alljährlichen Wellfleischessen. Letzteres diene zur Unterstützung der Nachwuchsarbeit. Mit einem umfassenden Dank an alle Kameradinnen und Kameraden der Wehr, an die Jugendwarte und das Gerätewarteteam sowie an alle Helfer und Unterstützer schloss der Wehrführer seinen Bericht.
Wenig Bewegung in der Vereinskasse konnte Rechner Johnny Glover zu berichten. Dank der Mitgliedsbeiträge und Spenden sei die Bilanz positiv. Keinerlei Auffälligkeiten in der Kassenführung hatte Kassenprüfer Philipp Hentschel gefunden.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lautertal_artikel,-lautertal-eine-grosse-wehr-fuer-den-kleinen-ortsteil-beedenkirchen-_arid,2048497.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lautertal_artikel,-lautertal-feuerwehr-beedenkirchen-setzt-auf-bewaehrte-vorstandsmitglieder-_arid,2048496.html