Gadernheim. Die Evangelische Kirche in Gadernheim ist ein ganz besonderer Ort. Das Innere des Gotteshauses wirkt schlicht und schön zugleich. Die Pfarrerinnen Marion Mühlmeier aus Gadernheim und Mareike von Nordheim aus Auerbach freuten sich auf den Segensgottesdienst für werdende Eltern, den sie organisiert hatten. Die dritte Amtskollegin Astrid Maria Horn aus Bensheim war verhindert. Die Segensgottesdienste für Schwangere und ihre Familien sind eine Idee der drei Pfarrerinnen.
Heike Schlegel aus Schannenbach spielte Gitarre und sang. Von Beruf ist sie Notfallmedizinerin und gibt Musikkurse im Familienzentrum in Bensheim. Im Wechsel gab es Musik Live und vom Handy. Pfarrerin Mühlmeier war froh, so viel Schwangere und Familien mit Kindern begrüßen zu können.
Viele Paare haben Ängste
Die kleinen Kinder erhielten ein Holzbrett mit Stiften und Papier zum Malen. Schlegels Stimme und ihr Gitarrenspiel passten wunderbar zur Stimmung. Das Lied „Von allen Seiten umgibst du mich“ (Psalm 139) war der Einstieg zum Segensgottesdienst. Beide Pfarrerinnen baten die Besucher, zu meditieren. Sie sollten sich die Zeit einer Schwangerschaft vor Augen führen, zunächst von der Befruchtung der Eizelle bis zum Schwangerschaftstest.
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Mühlmeier trug dabei gekonnt die Freude über das kleine Leben vor, verbunden mit den Sorgen und Ängsten der Paare: Schaffen wir es, unser Kind großzuziehen? Was wird es für ein Leben haben? Wie verändert es unsere Partnerschaft? Beide Pfarrerinnen sagten zu den Frauen: „Reden sie mit ihrem ungeborenen Kind.“ Sie sollten das neue Leben fragen, was es sich wünscht auf dieser Welt.
Bewegende Momente
Mühlmeier erzählte, wie sehr sie das erste Ultraschallbild ihres ersten Kindes bewegt hat: „Da fühlt man alles zugleich.“ Auch auf die Untersuchungen beim Frauenarzt, bei denen jede Schwangere hofft, keine unangenehme Entscheidung treffen zu müssen, ging sie ein. Sie machte den Schwangeren Mut, das Gott bei ihnen sei und sie behüte. Dazu passte wieder das Lied „Von allen Seiten umgibst Du mich“. Beim zweiten Mal sang die Gemeinde mit.
In einer kurzen Ansprache erklärten die beiden Pfarrerinnen, wie die Segnung von Eltern und Kindern vor sich gehen sollte. Jedem Anfang von neuem Leben wohne Gott inne. Nach der Instrumentalmusik vom Handy wurden alle Kinder gesegnet. Viele Väter legten die Hand auf den Bauch ihrer Partnerin. Die Kleinkinder wurden in die Mitte genommen. So behütet bekomme das Baby einen guten Start ins Leben, lautete der Tenor. Ihnen helfe es vielleicht auch bei der Geburt, zu wissen, dass Gott sie behütet. Ebenso die Hebamme und das medizinische Personal.
Die Gemeinde sang anschließend das Volks- und Kinderlied aus dem 19. Jahrhundert mit dem Titel: „Weißt Du, wie viel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt?“. Danach gingen Eltern und Kinder vor zur Einzelsegnung. Mit „Gott gab uns Atmen“ ging der Segensgottesdienst weiter. Unterbrochen wurde er nur von den freudigen Erzählungen kleiner Kinder. Mühlmeier sprach die Fürbitten, bevor Heike Schlegel das Lied „Geh unter der Gnade“ anstimmte.
Die beiden Pfarrerinnen segneten alle Besucher. Mühlmeier erinnerte an die Kollekte, die für das Geburtshaus in Bensheim bestimmt war. Später standen die Besucher noch lange zusammen.
Der nächste Segensgottesdienst für Schwangere ist am 9. Oktober. Mareike von Nordhorn freut sich dann in Auerbach auf viele Besucher.
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