Bauausschuss

Planung für Destag-Gelände in Reichenbach abgesegnet

Gremium stimmt dem neuen Konzept des Planers zu – dieses beinhaltet Grundstücke für Einfamilienhäuser, größere Wohnblöcke sowie Platz für Gewerbe

Von 
Jutta Haas
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Auf dem ehemaligen Betriebsgelände des Steinunternehmens Destag soll eine Mischung aus Gewerbeimmobilien und Wohnungen entstehen. © CDU Lautertal

Lautertal. Schon lange wird über die Möglichkeit der Bebauung des ehemaligen Destag-Geländes in den gemeindlichen Gremien gesprochen. Mit in der Diskussion ist auch der Europaplatz, der die Freundschaft mit den Partnerstädten des Lautertals darstellt. Nun lag das Thema auf dem Tisch der Mitglieder des Bauausschusses mit dem Titel „Bebauungsplan zwischen Nibelungenstraße und Hohensteiner Straße“.

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Gemeint ist das ehemalige Gebiet des Steinunternehmens Destag, wozu auch die Grünfläche, bekannt als „Europaplatz“, gehört. Diese befindet sich in privatem Besitz, hat schöne alte Bäume darauf und könnte theoretisch bebaut werden. Nach dem Wunsch der Reichenbacher und besonders der Mitglieder des Verschönerungsvereins sollte dieser Platz aber eine Grünfläche bleiben.

Lage in der Orstmitte von Vorteil

Was die Bebauung des gesamten ehemaligen Destag-Geländes betrifft, so legte der Planer Michael Schweiger ein neues Konzept vor, das allgemein auf Zustimmung stieß. „Dieser Plan ist ein Angebot an die Besitzer“, wurde in der Sitzung deutlich, „und es wäre ein Gewinn für die Gemeinde, wenn er so umgesetzt werden kann.“ Nach diesem Plan könnte aus einer Industriebrache ein ansehnliches Wohngebiet mit einem offenen, im Zickzack verlaufenden Bach werden. Entlang der Straße „Auf der Steinaue“ könnten fünf Grundstücke für Einfamilienhäuser und im oberen Bereich dahinter mit einer Stichstraße weitere zwei Einfamilienhäuser entstehen. Auf der Seite in Richtung Lebensmitteldiscounter könnten drei größere Wohnblöcke mit drei mal 14 Wohnungen entstehen. Das könnten etwa seniorengerechte Wohnungen sein mit Tiefgaragen als Stellplätze. Andere Nutzungen sind auch möglich.

Von Vorteil sind die Lage in der Ortsmitte, die Nähe der Bushaltestelle und die Möglichkeit der Versorgung des täglichen Bedarfs. Da die Steinindustrie noch arbeitet, sind Lärmbelastungen tagsüber nicht vermeidbar. Deshalb soll das Gebiet kein reines Wohngebiet, sondern ein Mischgebiet sein.

Nach Vorlage des Planes drückte Erich Sauer (CDU) seine Freude für die „vernünftige Planung“ aus. Albrecht Kaffenberger hofft darauf, dass es dem Verschönerungsverein wieder möglich wird den Europaplatz zu pflegen („Dann machen wir ein Juwel daraus.“). Einstimmig begrüßten die Mitglieder des Ausschusses den vorgelegten Plan.

Zisternen-Entscheidung vertagt

Zurückgenommen wurde in der Sitzung der von der SPD-Fraktion eingebrachte Tagesordnungspunkt „Grundsatzbeschluss Regenwasserzisternen in Neubaugebieten“. Tobias Pöselt stellte den Gedanken dazu vor. Es geht in Zeiten klimatischer Veränderungen einhergehend mit Dürren und auch Starkregenereignissen darum, mögliche Schäden abzumildern.

Durch Regenwasserzisternen kann das anfallende Wasser vor Ort gesammelt und damit das Gesamtaufkommen in der Fläche reduziert werden. Das Wasser selbst kann etwa für die Gartenbewässerung oder auch als Brauchwasser im Haus genutzt werden. Im benachbarten Modautal gibt es schon einen Beschluss, der die Anlage nach Möglichkeit in Neubauten vorschreibt. Dieses könnte auch im Lautertal so sein. Andere Möglichkeiten wären die Unterstützung des Einbaus durch finanzielle Förderung von der Gemeinde. Eine dritte Variante ist die Empfehlung des Einbaus, der dann mit Zuschüssen unterstützt wird.

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Zum Thema stellte Lars Stuckert vom Zweckverband Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße (KMB) das Wasserhaushaltsgesetz des Landes Hessen vor. Hier wird ein sparsamer Umgang mit Wasser definiert. In einem Merkblatt des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) gibt es Empfehlungen wie etwa eine Dachbegrünung zur Abflussreduzierung. Auch die Regenwassernutzung nach Sammlung in Zisternen ist ein Punkt. Andere Möglichkeiten sind die dezentrale Versickerung oder ein öffentlicher Regenwasserkanal.

Da die Information des Abwasserverbands noch aussteht, bat Tobias Pöselt um Vertagung. Derweil signalisierten Jürgen Röhrig von der LBL und Hartmut Krämer von der CDU-Fraktion Ablehnung gegenüber dem Antrag, den Bauherren einen Einbau vorzuschreiben: „Das kann nur eine Empfehlung sein.“ Einstimmig wurde der Tagesordnungspunkt auf die nächste Sitzung vertagt.

Freie Autorin

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