Bürger für Beedenkirchen

Bürger für Beedenkirchen wollen sich wieder für den Wettbewerb "Starkes Dorf" bewerben

Großer Wunsch nach mehr Tempo bei vielen Themen – etwa bei der Mängelbeseitigung auf dem Friedhof oder dem Rad- und Fußweg zwischen Beedenkirchen und Staffel

Von 
Jeanette Spielmann
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Beedenkirchen. Zur Jahreshauptversammlung mit anschließendem Bürgerstammtisch hatte die Wählergemeinschaft Bürger für Beedenkirchen (BfB) eingeladen. Trotz Baustelle vor dem Haus hatten sich zahlreiche Teilnehmer im Gasthaus „Zur Linde“ eingefunden.

Während die Regularien der Jahreshauptversammlung von der Vorsitzenden Edith Koch zügig innerhalb von 15 Minuten abgearbeitet waren, dauerte der anschließende Bürgerstammtisch deutlich länger, denn es ging ans Eingemachte, wie den ausführlichen Informationen von Ortsvorsteher Hartmut Krämer zu entnehmen war.

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Er berichtete von der geänderten Protokollführung des Gremiums. Dadurch werden jetzt alle offenen Themen mit dem aktuellen Sachstand so lange aufgeführt, bis sie erledigt sind. Das hat eine umfangreiche Tagesordnung zur Folge, wie das Protokoll der Januar-Sitzung mit rund 40 Themenpunkten zeigt.

Diese Verfahrensweise ist sicher auch Ausdruck des Unmutes darüber, dass sich seit Jahren bei einer Vielzahl an Themen nichts bewegt. Das gilt nicht nur für die Beseitigung verschiedener Mängel auf dem Friedhof, die Teil der Vorschläge für das aktuelle Haushaltsjahr waren, sondern auch für den gewünschten Rad- und Fußweg von Beedenkirchen nach Staffel, die Mängel hinsichtlich der Elektroprüfung beim Feuerwehrgerätehaus und einiges mehr. All diese unerledigten Themen hätten in der Beschlusskontrolle den Standardhinweis „In Bearbeitung“ oder seien noch völlig offen.

45 000 Euro für den Dorfplatz

Während das die Arbeit des Ortsbeirats zunehmend schwierig mache, habe die aktuelle Bürgermeisterwahl aber gezeigt, dass die Bürger damit wohl kein Problem hätten, verwies Krämer auf die deutliche Wiederwahl von Andreas Heun.

Ein Blick auf die detaillierten Wahlergebnisse zeigt aber auch, dass der deutlichste Widerstand aus den Höhengemeinden kam. So waren die Wählerinnen und Wähler aus Schannenbach, Knoden und Breitenwiesen die einzigen, die sich eindeutig gegen den amtierenden Verwaltungschef ausgesprochen und mit 55 Prozent dem Gegenkandidaten Christian Lannert den Vorzug gegeben haben. Und auch in Beedenkirchen, Schmal-Beerbach, Staffel und Wurzelbach war das Ergebnis mit knapp 43 Prozent für Lannert deutlich knapper für Heun ausgefallen als in den anderen Ortsteilen.

Zweifel hat Krämer, ob sich in diesem Jahr etwas auf dem Friedhof tut. Im Haushalt seien zwar 130 000 Euro für alle Friedhöfe der Gemeinde – insbesondere für Beedenkirchen, Gadernheim und Elmshausen – eingestellt, doch hier hätten sich die Prioritäten zugunsten des Gadernheimer Friedhofs geändert.

Eingestellt worden seien allerdings Mittel in Höhe von 45 000 Euro für die Umgestaltung des Dorfplatzes. Die vorgemerkten 20 000 Euro für die partielle Instandsetzung der Hutzelstraße sorgten dagegen mehr für Verwirrung, denn ursprünglich sah der Investitionsplan der Gemeinde dafür 100 000 Euro vor und die aus dem Haushalt 2022 übernommenen 20 000 Euro waren ursprünglich für die Planung gedacht. Nach wie vor in schlechtem Zustand sei das Bushäuschen Kuralpe.

Zu Beginn der Stammtischrunde hatte Edith Koch aktuelle Informationen zu den laufenden Straßenbauarbeiten in Beedenkirchen gegeben, die erst Mitte August abgeschlossen sein sollen (wir berichteten).

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Neuigkeiten gab es auch aus der Spielplatzgruppe, für die jetzt Jasmin Götz die Leitung von Sonja Gärtner übernommen hat. Das Sonnensegel sei inzwischen aufgestellt, wobei aufgrund der Größe aber noch kein optimaler Sonnenschutz gegeben sei. Aufgestellt wurden auch neue Tische und Bänke sowie die von Georg („Schorsch“) Bergoint gespendete Bank.

Noch ungeklärt beziehungsweise in Bearbeitung sind unter anderem folgende Themen:

Verkehrssicherheit Staffel: Mit dieser Thematik hat sich der Bauausschuss in seiner Sitzung am 23. Mai befasst und die Umwidmung der Straße in eine Ortsdurchfahrt beschlossen, um bei entsprechenden Maßnahmen wie Gehweg- und Bushaltestellenausbau Fördergelder beantragen zu können.

Rad- und Fußweg zwischen Staffel und Beedenkirchen: Der Wunsch nach einem Rad- und Fußweg stammt aus dem Jahr 2006 in Zusammenhang mit der Planung für die Straßensanierung und wurde 2021 wiederholt. Da nach wie vor nichts passiert ist, will sich der Ortsvorsteher demnächst bei der Kreisverwaltung über grundlegende Möglichkeiten kundig machen.

Freiwillige Feuerwehr Beedenkirchen: Der Vorschlag, den Zwischenraum der beiden Fertiggaragen zu überdachen und zu verschließen, um zusätzlichen Platz für die Unterbringung von Gerätschaften zu bekommen, wurde vom Kreis Bergstraße abgelehnt. Es soll eine neue Garage neben die bestehende Garage gestellt werden. Die schon vor fünf Jahren im Rahmen der Elektroprüfung vorgenommenen Mängel sollen zeitnah behoben werden, nachdem ein ortsansässiger Elektriker Angebote erstellt hat.

Budget für den Ortsbeirat: Informiert wurde vom Ortsvorsteher auch über die neue Regelung, wonach im Haushalt insgesamt 10 000 Euro den Ortsteilen zur freien Verfügung gestellt werden. Entsprechend einer mit den Ortsbeiräten getroffenen Vereinbarung entfallen davon auf Beedenkirchen 1229 Euro, über deren Verwendung in der kommenden Sitzung des Ortsbeirats (Juli/August) entschieden wird. Die große Mehrheit sprach sich am Donnerstag dafür aus, mit diesem Geld einen Beamer und eine Leinwand für das Dorfgemeinschaftshaus anzuschaffen.

„Starkes Dorf“: Einmal mehr wollen sich die Bürger für Beedenkirchen für den Wettbewerb „Starkes Dorf“ bewerben, an dem sie schon zweimal mit Erfolg teilgenommen haben. Diesmal geht es dabei um die Unterstützung für die Sanierung des Brunnens in Staffel, der einen neuen Sandsteintrog benötigt.

Freie Autorin

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