Fehlheim. Die Rahmenbedingungen waren perfekt, das Interesse und die Beteiligung groß und die Themen waren die altbekannten. Für Ortsvorsteher Stefan Stötzel hatte die Stadtteiltour von Bürgermeisterin Christine Klein in Fehlheim zusätzlich den Vorteil, dass sich dadurch der jährliche Grenzgang erübrigte, zumal er sich eine Strecke durch den ganzen Ort vorgenommen hatte.
Bürgermeisterin Klein zeigte sich nach der vorgeschalteten Sprechstunde in den Räumen des Ortsgerichts erfreut über das große Interesse der Bevölkerung. Das ermögliche den direkten Austausch und die Gelegenheit, vor Ort einen besseren Einblick in anstehende Probleme zu erhalten. Mit dabei für den fachlichen Austausch war auch Baudezernentin Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung sowie der auch für den Bereich Bürgerdienste zuständige Fachbereichsleiter Thomas Herborn, dessen Team zum Abschluss des knapp zweistündigen Rundgangs am Feuerwehrgerätehaus einen kleinen Umtrunk vorbereitet hatte.
Vom Dorfplatz ging es zunächst zum kleinen Platz an der Kirchstraße, um die im vergangenen Frühjahr gepflanzte Dorflinde zu begutachten. Ihre Vorgängerin musste kurz nach der Kommunalwahl gefällt werden, da sie verfault war. Da es sich bei der Ersatzbepflanzung um einen Baum handelte, der bereits 30 Jahre alt und laut Baudezernentin Nicole Rauber-Jung in der Baumschule für die Stadt reserviert war, konnte Ortsvorsteher Stötzel von einer Linde sprechen, die nicht nur den ersten Winter gut überstanden hatte, sondern auch schon Schatten spendet.
Über die geplante Umgestaltung dieser Ortsmitte war zu erfahren, dass die Planungen nicht im Rahmen der Dorferneuerung erfolgen werden, sondern der Zweckverband KMB mit im Boot ist und sich vermutlich im kommenden Jahr hier etwas tun wird.
Über die Kirchstraße ging es zum nächsten Stopp am Pfarrzentrum und dem zum öffentlichen Bücherregal umgenutzten Wiegehäuschen. Bezüglich des Pfarrzentrums gab es seit dem Grenzgang im vergangenen Jahr keine neuen Informationen. Nach wie vor seien die Kirchenimmobilien auf dem Prüfstand, so die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, doch im Fall des Falles bitte man die Stadt um Unterstützung, damit diese Räumlichkeiten auch künftig für die Ortsvereine nutzbar bleiben. Einmal mehr machte der Ortsvorsteher darauf aufmerksam, dass mit dieser Frage auch die weitere Zukunft des Dorfgemeinschaftshauses verbunden sei.
Bis auf Verschönerungsarbeiten im Außenbereich ist dagegen das Projekt öffentliches Bücherregal abgeschlossen. Das frühere Wiegehäuschen ist inzwischen mit Lesestoff gut gefüllt und wird auch rege genutzt, so Stötzel. Am Ende der Kirchstraße ging es zunächst hinter der kleinen Kapelle in Richtung Schulstraße, an deren Kreuzung das Thema Starkregen und überforderte Kanäle angesprochen wurde, das auch schon bei der Bürgersprechstunde mit der Bürgermeisterin thematisiert worden war.
Bei heftigen Regengüssen müssen Anwohner mit Überflutungen der Straße rechnen und um dem entgegenzuwirken, mache man auch immer wieder den Gulli sauber, zumal die Kiesversickerung an der Straße wohl nicht funktioniere.
Mit dem Hinweis, dass sich der KMB das mal anschauen werde, verwies die Baudezernentin auf ein grundsätzliches Problem bei der Kanaldimensionierung. Generell auf größere Rohre umzurüsten, sei finanziell nicht leistbar und bringe auch einen Nachteil mit sich. Die jetzt schon auftretende Geruchsbelästigung aus den Kanälen würde sich verstärken, da bei Trockenheit und größeren Durchmessern noch weniger Wasser für den Abtransport der Fäkalien zur Verfügung stünde.
Zusätzlich verwies sie auf die vom KMB auf seiner Internetseite angebotene Starkregenkarte, auf der Bürger die Hochwassergefährdung ihres Grundstückes erkennen könnten. Auch gebe es kostenlose Beratung bezüglich der vorsorglichen Maßnahmen, die man treffen könne.
Wieder zurück über die Kapellstraße war der Kurvenbereich der Kreisstraße ein intensiv diskutiertes Thema, bei dem es den Bürgern vor allem um die Sicherheit der Schulkinder ging. Der Kurvenbereich sei für Fußgänger schwer einsehbar und es fehle ein sicherer Übergang. Als eine erste hilfreiche Maßnahme wurde das Erweitern des Gehweges in den Kurvenbereich vorgeschlagen.
Der nächste für Schul- und Kindergartenkinder problematische Kurvenbereich ist die Ecke Bensheimer-/Hofgartenstraße beim Sportplatz, für den noch keine Ideallösung gefunden wurde.
Bevor es ins Neubaugebiet ging, wurde noch am Friedhof ein kurzer Halt eingelegt. Hier hatte in der Folge des hinter dem Friedhof beginnenden Neubaugebietes der Verkehr zugenommen und „laufe auch nicht so, wie man es sich wünscht“, so ein Anwohner. Hilfreich wäre vielleicht eine Rechts-vor-links-Markierung auf der Straße, so ein Vorschlag.
Im Neubaugebiet ging es dann ebenfalls um die Entwässerung nach starken Regenfällen, denn der dafür vorgesehene Graben in den Grünstreifen sei zum Teil zugewachsen oder durch Bauschutt verstopft.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/bensheim_artikel,-bensheim-reges-interesse-an-fehlheimer-stadtteiltour-_arid,2093195.html