Gesundheit

Warum Bruskrebsvorsorge so wichtig ist

Eine gemeinsame Graffiti-Aktion „Pinktober“ von Kliniken, Stadt und Kreis im Kampf gegen die Krankheit.

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dj/ü
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Landesministerin Diana Stolz (Mantel in Pink) wirbt unter dem Motto „Pinktober – Gemeinsam gegen Brustkrebs“ zusammen mit dem Kreiskrankenhaus Bergstraße, dem Universitätsklinikum Heildelberg und der Stadt Heppenheim für Vorsorgeuntersuchungen. Die Sprühaktion rief viel Aufmerksamkeit hervor. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Hessens Gesundheitsministerin Diana Stolz, Sascha Sartor, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Bergstraße (KKB), Prof. Dr. med. Markus Weigand, Stellvertretender Leitender Ärztlicher Direktor im Vorstand der Uniklinik Heidelberg, Bürgermeister Rainer Burelbach, Dr. Cordula Müller, Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe des KKB, sowie Kreisgesundheitsdezernentin Angelika Beckenbach erregten große Aufmerksamkeit, als sie vom Marktplatz in Richtung Fußgängerzone unterwegs waren und an verschiedenen Stellen zur Sprühdose mit pinker Farbe griffen.

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"Pinktober": Leuchtendes Pink leitet Brustkrebs-Monat ein

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Frederik Koch
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Hintergrund war die gemeinsame Aktion der Kliniken, Stadt und des Kreises im Kampf gegen Brustkrebs. Auf dem Kopfsteinpflaster kam der mithilfe einer vorgefertigten Schablone aufgesprühte Slogan „Pinktober – Gemeinsam gegen Brustkrebs!“ nicht richtig zur Geltung. Auf den grauen Steinen in der Fußgängerzone klappte dies viel besser. So richtig in Fahrt gekommen, ging es im Anschluss noch vor die Martin-Buber-Schule.

Nur jede zweite Frau geht zum Mammographie-Screening

Die Ministerin für Gesundheit, Sport und Familie des Landes Hessen, Diana Stolz, ließ sich für diese Aktion gerne vereinnahmen. Sie kam im pinken Mantel und bekam wie die anderen eine rosa Schleife. Diese Schleife und die Farbe Pink sind seit Jahren im Kampf gegen Brustkrebs im Oktober gesetzt. In Heidelberg und Heppenheim werden schon seit 1. Oktober das Schloss und die Starkenburg auf Veranlassung der genannten Kliniken in Pink bis zum Monatsende angestrahlt. „Brustkrebs ist besser heilbar als früher. Ich bin sehr dankbar für das Engagement im Kreis Bergstraße und bringe die Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs gerne immer wieder in Erinnerung“, sagte Stolz. Sie habe sich sehr gefreut über die Anfrage und ist froh, dass die Altersgrenze für die Mammographie von 70 auf 75 Jahre beginnend ab dem 50. Lebensjahr hochgesetzt wurde.

Während der Graffiti-Aktion griff auch ein junger Mann gerne zur Sprühdose. Zwei junge Frauen fragten Bürgermeister Burelbach, um was es ginge. „Wir machen das für Sie. Wir wollen auf Vorsorgeuntersuchungen gegen Brustkrebs aufmerksam machen“, sagte Burelbach.

Genauso wichtig fände er es auch für Männer, zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen. „Ich bin jetzt 60 Jahre alt und kenne einige Männer in meinem Umfeld, die Probleme haben“, sagte der Bürgermeister. Nur 50 Prozent der Frauen nähmen die Einladung zum Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs war, informierte Chefärztin Müller. Im frühen Stadium seien 95 Prozent heilbar.

„Es ist mir auch wichtig, Solidarität mit unseren Patientinnen zu zeigen“, sagte Dr. Müller. Die Diagnose Brustkrebs führe zu Krisen im sozialen Umfeld der betroffenen Frau. Es sei daher wichtig, dass Frauen selbst den Fokus auf ihre eigene Gesundheit richteten und auch auf die Familienanamnese achteten. Brustkrebs und Eierstockkrebs könnten genetisch bedingt sein. Gemeinsam mit Kreisgesundheitsdezernentin Beckenbach wird die Gynäkologin auch an Schulen gehen und in Workshops zum Thema aufklären. „Wir gehen damit über das hinaus, was vom Gesetzgeber vorgesehen ist“, sagte Beckenbach. Sie hofft, dass auch junge Frauen den Besuch beim Frauenarzt nicht scheuten und ihre Brust selbst abzutasten lernten. In Deutschland erhielten jedes Jahr etwa 70.000 Frauen die Diagnose „Brustkrebs“, informierte Professor Weigand.

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