Heppenheim. An einem Klassenfenster nahe des Eingangs weht eine Regenbogenflagge und suggeriert: Hier bei uns sind alle willkommen. Ein herzliches, subtiles Hallo, das viele Menschen im Starkenburg-Gymnasium (SGH) willkommen hieß. Wer die gläserne Tür hinterm Lichthof passierte, der wurde gleich ein weiteres Mal in Empfang genommen. Diesmal aber von den Lehrkräften Didem Koca und Lars Zimmermann, welche die Ankömmlinge schon mit Flyern erwarten. Beim Tag der offenen Tür der weiterführenden Schule sollte sich schließlich jeder abgeholt fühlen.
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Und zu entdecken gab es viel im Gebäude, hatten die unterschiedlichsten Fachschaften doch Mitmachstationen vorbereitet. Das einzige Gymnasium der Kreisstadt hat außerhalb sehr wohl Konkurrenz und wirbt um neue Schüler. Besonders sollten daher beispielsweise die Ausbildung beim Schulsanitätsdienst oder das Ganztagsangebot hervorgehoben werden. Bei Letzterem gab Lehrerin Sayde Massoud sehr gerne Auskunft – etwa 90 Plätze stünden für die Fünft- und Sechstklässler in diesem Angebot zur Verfügung. Unterstützt werden die Lehrkräfte bei der Betreuung von den Oberstufenschülern. „Hier sind schon mal zehn Personen am Tag im Einsatz“, erzählte Massoud im Gespräch mit der Zeitung.
Die Schulgemeinschaft ist bunt und vielfältig
Um die Nachmittagsbetreuung interessant und erstrebenswert zu machen, ist sie mit dem Titel „VIP – very interested pupils“ (also: „sehr interessierte Schüler“) – überschrieben. In diesem Zusammenhang wurden auch das große AG-Angebot und die Spielmöglichkeiten vorgestellt. Viele Familien erkundeten diese auf eigene Faust. Sie ließen sich von Zimmer zu Zimmer treiben und von den Schülern und Lehrkräften die Welt des SGH erklären. Andere aber schätzten das Angebot der geführten Tour. Bettina Huch (Fachbereichsleiterin Naturwissenschaften) Nico Hentschel (Sport, Politik, Wirtschaft und Erdkunde) sowie Anna Wenner (Französisch und Geschichte) führten gerne durchs Schulhaus.
Dass hier noch bis im Sommer vergangenen Jahres vieles mit Planen aufgrund eines Wasserschadens abgehangen war, sei längst vergessen, meinte Huch. An den Wänden erinnerten Plakate der vergangenen Aktion „Gemeinsam gegen rechts“ Ende Januar, was die Flagge am Eingang ohnehin suggerierte. Die Schulgemeinschaft ist bunt und vielfältig und soll das auch sein.
Vielfältiges Angebot für 1040 Schülerinnen und Schüler
Das Selbstverständnis war dazu auch als Leitbild auf den Flyern zu lesen: „Unsere Schule stellen wir uns wie die Starkenburg vor. Die Burg steht auf einem kräftigen, unverrückbarem Fundament. Das sind unsere Werte und Regeln, die feststehen und auf denen man fest stehen kann.“ Das Mauerwerk forme die Burg. Die Steine würden ineinandergreifen und sich Stück für Stück aufeinander stützen und gegenseitig stabilisieren.
Aktuell wird das Gymnasium von 1040 Schüler besucht. 86 Lehrkräfte unterrichten in den unterschiedlichsten Bereichen. Es gibt eine Hochbegabtenförderung, Deutsch als Zweitsprache, Angebote bei Lese- und Rechtschreibschwäche sowie individuelle Förderangebote. Bilingualer Unterricht wird im Wahlunterricht und durchgängig im Fach Politik und Wirtschaft in der gymnasialen Oberstufe abgehalten.
Medien und Informatik beliebt
Hoch im Kurs stand bei den Besuchern des Tags der offenen Tür der Bereich Medien und Informatik. Hier konnten die Whiteboards ausprobiert und das IPad-Konzept kennengelernt werden. „Programmieren lernen in jedem Alter“ weckte das Interesse. Ebenso aber auch die Bildende Kunst. Statt Skulpturen und Gemälden zeigte der Fachbereich kleine Modelle von futuristischen Häusern. „Beeindruckend“ wie ein Vater befand. „Das ist ja Lernstoff, den man dann auch wirklich vielleicht mal brauchen kann.“
Die Bläserklasse spielte derweil im Theater. Bei einer offenen Probe konnten die Gäste lauschen. Die AG Darstellendes Spiel war hier ebenfalls zu erleben. Fremdsprachen konnten spielerisch entdeckt werden – Russisch beispielsweise mittels eines kyrillischen Memorys und in der Turnhalle luden verschiedene Angebote wie eine Frisbee- oder Handball-Station ebenso wie der heiß begehrte Action-Parcours zum Spielen und Toben ein. Beiläufig konnten dabei auch erste Kontakte geknüpft werden. Ein wichtiger Punkt, um sich an einer neuen Schule schnell zu Hause zu fühlen. pam/ü
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