Straßenfastnacht

„Robin, der Münzmagier“ ist neuer Schirmherr in Heppenheim

Robin Chatterjee wurde in der „Alten Sparkasse“ vergattert. Der Viernheimer ist Fastnachtsprofi und zukünftig Vorstandsmitglied der Sparkasse.

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rid/ü
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Der Fastnachtsumzug – in der gerade begonnen Kampagne findet er am Sonntag, 2. März, statt – ist ein Höhepunkt der Heppenheimer Straßenfastnacht; neuer Schirmherr ist Robin Chatterjee alias „Robin, der Münzmagier“ (2.v.r.). Mit ihm freuen sich Zugmarschall Norbert Weiser (r.) sowie die beiden Ehrenzugmarschälle Werner Hell (l.) und Barbara Schaab. © Sascha Lotz/Astrid Wagner

Heppenheim. Robin Chatterjee ist der neue Schirmherr der Heppenheimer Straßenfastnacht. Als „Robin, der Münzmagier“ wird er bis Aschermittwoch seinen vierfarbbunten Schirm in die Höhe recken, für den Fastnachtsumzug werben und für gute Laune sorgen, wo immer er auch auftaucht. Doch wer steckt hinter dem klangvollen Namen? Zugmarschall Norbert Weiser klärte bei der feierlichen Vergatterung am Montagabend, den 11.11., in der „Alten Sparkasse“ auf.

Robin Chatterjee, 1973 geboren, wuchs in Viernheim auf. Seine Eltern stammen aus Konstanz und Kalkutta. Ab 1994 absolvierte der „Münzmagier“ eine Ausbildung bei der Sparkasse Starkenburg in Heppenheim. Dort wurde er 2008 zum Bereichsleiter der Firmenkundenbetreuung. Ab Januar 2025 wird er neues Vorstandsmitglied als Vertriebsvorstand des Geldinstituts.

bhe Heppenheim Robin Chatterjee alias Robin der Münzmagier (2.v.r.) ist der neue Schirmherr der Heppenheimer Straßenfastnacht. Der Banker ist ein Fastnachts-Profi. Mit ihm freuen sich Zugmarschall Norbert Weiser (r.) und die beiden Ehrenzugmarschälle Werner Hell (l.) und Barbara Schaab. © Astrid Wagner

Der Neue ist übrigens ein Fastnachts-Profi: Rund 20 Jahre lang – von 1992 bis 2012 – war er in Viernheim bei der Fastnachtsgesellschaft „Große Drei“ aktiv, war fünf Jahre im Elferrat, davon schwang er drei Jahre als Sitzungspräsident das närrische Zepter. Er ist verheiratet und zweifacher Familienvater.

Bis zuletzt war das Geheimnis, wer als Schirmherr oder Schirmfraa auf die sieben Schwellköpp folgen würde, die die Kampagne 2023/24 anführten, bei Zugmarschall Norbert Weiser und dem Zugkomitee gut aufgehoben. Es wurde eifrig spekuliert im Vorfeld der „Vergatterung“. Während die einen auf eine Schirmherrin aus den Reihen der Politik tippten, lag Bürgermeister Rainer Burelbach mit seinem Tipp goldrichtig. Er zählte eins und eins zusammen: Die Vergatterung fand nämlich in der „Alten Sparkasse“ statt – ein erster Hinweis, dass der Schirmherr aus den Reihen des Geldinstitutes kommen könnte.

Schirmherr wurde mit den Insignien der närrischen Macht austaffiert

Weiser machte es spannend, bevor er den Namen aus dem Hut zauberte, begrüßte zunächst die Ehrenzugmarschalle Barbara Schaab und Werner Hell, zahlreiche ehemalige Schirmherren und -frauen sowie Sitzungspräsidenten, Zugkomitee-Mitglieder und weitere Fastnachts-Promis. Als dann endlich „Robin, der Münzmagier“ den Raum in Frack und Zylinder betrat, war der Beifall groß. Selbstbewusst und strahlend eroberte Chatterjee mit einem kräftigen dreifachen Helau sofort die Herzen der zahlreichen geladenen Gäste.

Dann wurde es feierlich: „Robin, ich frage dich, willst du während der Fastnachtskampagne 2024/25 als Schirmherr das Zugkomitee des Fastnachtsumzuges jederzeit mit viel Engagement, Frohsinn und guter Laune in Heppenheim und Umgebung repäsentieren?“, fragte Weiser. Ein lautes „Ja, ich will“ tönte ihm entgegen und der neue Schirmherr wurde mit den Insignien der närrischen Macht austaffiert: mit der Narrenkappe und dem vierfarbbunten Schirm.

„Seid ihr neugierig hier erschienen, nun muss ich den Applaus mir auch verdienen. Wer ist denn dieser Kühne, der hier steht jetzt auf der Bühne?“, reimte der frisch Vergatterte. „Als Robin der Münzmagier bin ich am Start und schreite ab heute als Schirmherr zur Tat.“ Dichtend erzählt er von sich und musste einräumen, dass er nun ein wenig umdenken muss: Denn während man in Viernheim „Ahoi“ ruft, heißt es in Heppenheim „Helau“. Es werde nicht das einzige sein, was er lernen müsse, warnte Weiser und riet ihm zu einem Crash-Kurs in Hepprumer Platt, damit er beim Besuchen der Saalfastnachten in „Hoambach“ und „Kerschhause“ keinen Schiffbruch erleidet.

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Im Sommer habe Weiser ihn bereits gefragt, ob er Schirmherr werden wolle, die Entscheidung dafür sei sehr schnell gefallen. Nur kurz habe er überlegt, ob das Amt und die neue berufliche Herausforderung gleichzeitig nicht etwas viel seien. Aber er habe schließlich in beidem bereits Erfahrung.

Dann begann das lange Defilee der Närrinnen und Narrhalesen, die dem neuen Schirmherren gratulierten. „Wir hatten richtig viel Spaß“, so die Schwellköpp, die vor der Vergatterung des Nachfolgers gebührend verabschiedet wurden. „Es wird ’ne dolle Zeit.“ „Ich geh davon aus, dass du alle 60 hier mit Namen kennst“, scherzte Franz Rothermel, selbst mit den Kerschhaiser Saimarktsängern einst Schirmherr. Sein Schirmherren-Kollege Jürgen Held aber übertrumpfte alle: Er war am Montag Opa geworden: am 11.11. um 11:11 Uhr.

Matthias Wilkes wollte wissen, worauf sich Banker Chatterjee mehr freue – auf die Schirmherrschaft oder den neuen Job als Vorstand. Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: „Auf die Schirmherrschaft!“

Übrigens: Ab sofort gibt es auch wieder die „Plakettsche“ zu kaufen, eine der wenigen Einnahmequellen der IG Fastnachtsumzug, um den Gaudiwurm zu finanzieren. Diesmal ist es eine schmucker Pin, abgebildet sind darauf das Heppenheimer Rathaus und die Schwellköpp. rid/ü

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