Närrische Zeit

Fastnachter stehen in den Startlöchern

In wenigen Tagen geht die fünfte Jahreszeit offiziell los / Im nächsten Jahr fällt der Fastnachtsumzug in den März

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rid/ü
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Beim Umzug am Anfang dieses Jahres haben unter anderem Erbacher Hexen Schabernack getrieben. © Dagmar Jährling

Heppenheim. „Man merkt, es ist bald Fastnacht, die Politiker in aller Welt geben gerade alles, um es auf alle Fälle in die Büttenreden zu schaffen.“ – Augenzwinkernd geäußerte Worte eines Heppenheimer Fastnachters angesichts der sich überstürzenden politischen Ereignisse der letzten Tage in den USA und in Deutschland. Die Fastnachtszeit selbst ist für engagierte Karnevalisten bekanntlich eine ernste Sache und mit richtig viel Arbeit und Vorbereitung verbunden.

Kampagneneröffnung beim Fastnachtsbrunnen

Die Heppenheimer Fastnachter stehen, wenige Tage vor dem offiziellen Start der fünften Jahreszeit, längst in den Startlöchern. Hinter verschlossenen Türen wird heimlich schon einmal der Narhallamarsch abgespielt, um sich in Stimmung zu bringen. Das Zugkomitee um Zugmarschall Norbert Weiser steckt bereits tief in den Planungen für den Fastnachtsumzug am 2. März.

Schon jetzt steht beispielsweise fest, dass doppelt so viele Musikgruppen mitlaufen werden wie beim letzten Mal: Ein ganzes Dutzend werden es sein. Längst haben auch Gespräche mit Stadt, Polizei und all jenen stattgefunden, die für die Sicherheit des Gaudiwurms verantwortlich sind.

Am Montag, 11. November, startet die närrische Kampagne zunächst im ausgewählten Kreis, dann wird nämlich der Schirmherr oder die Schirmfraa vergattert. Oder ist es vielleicht wieder eine Gruppe? Kaum ein Geheimnis wird strenger gehütet als dieses. Selbst auf raffiniert gestellte Frage-Fallen fällt da keiner rein. Der Schirmherr hat seinen ersten öffentlichen Auftritt dann bei der feierlichen Kampagneneröffnung, die wie in jedem Jahr am Graben beim Fastnachtsbrunnen mit dem „Gossini“ als Partner stattfinden wird: Die vierfarbbunte Party steigt am Freitag (15.) ab 19:11 Uhr. Zuvor zieht ein Mini-Umzug vom Postbrunnen am unteren Ende der Fußgängerzone durch die Bachgass zum Jokus-Brunnen. Mit dabei der Musikzug Starkenburg, der aus der Kampagne nicht wegzudenken ist und stets für den richtigen Ton sorgt. Tags darauf ist man dann um 11:11 Uhr zu Gast bei der Kampagneneröffnung in Bensheim.

Am 18. Januar wird die vierfarbbuntige Fahne gehisst

Der alljährliche Kreis-Narren-Empfang, der die die Aktiven zusammenführt und bei dem besonders verdiente Fastnachter mit der Kreisnarrenkette geehrt werden, findet in diesem Jahr am 30. November im Kurfürstensaal statt. Dann gehts für die Narren erst einmal in die Weihnachtspause, in der die Protagonisten der Saalfastnachten natürlich weiter eifrig Tänze proben oder an ihren Büttenreden feilen.

In die heiße Phase gehts dann ab Samstag, 18. Januar um 11:11 Uhr. Dann wird die vierfarbbunte Fahne gehisst – und das traditionell immer dort, wo die neue Schirmherrschaft zu Hause ist oder arbeitet. Am Donnerstag, 6. Februar bitten die Hepprumer Narren dann zur Ordensverleihung an verdiente Fastnachter.

Zwei Tage später fällt bereits der Startschuss für die Sitzungen: Den Anfang macht am 8. Februar die Närrische Jugend Kirschhausen, die ins Sportlerheim einlädt. Samstag darauf (15. Februar) hat man dann die Wahl zwischen der HaBaFa in der Hambacher Schlossberghalle (auch am 22. Februar) oder der Saalfastnacht der Wald-Erlenbacher Feuerwehr. Schon eifrig am Üben sind die Damen der Frauenbund-Fastnacht, das hat Sitzungspräsidentin Dagmar Banaschik verraten: „Unser Programm steht.“

Umzug zieht am 2. März durch die Straßen

Der Katholische Frauenbund lädt am 20., 21., 24. und 25. Februar zu den Sitzungen ins „Gossini“ ein. Im besonderen Ambiente des Saalbaus feiern die Hutzelschweizer ihre Fastnacht am 21. und 22. Februar. Die größte Fastnachtssitzung im Kreis findet seit jeher in der Erbacher Mehrzweckhalle statt: Den „Bunten Abend“ feiert der SV Erbach diesmal am Samstag, 22. Februar.

Ganz neu in diesem Jahr: Endlich kann in Heppenheim mal wieder richtig Weiberfastnacht gefeiert werden. Außerhalb in der Straußwirtschaft von Weinbau Koob steppt am 27. Februar der Bär beziehungsweise die Bärin. Das – terminliche – Schlusslicht der Saalfastnachten bildet traditionell die Fasnachtsgesellschaft Bottschlorum, die am Freitag, 28. Februar und am Samstag, 1. März ins „Gossini“ einlädt. Dann ist Schluss mit lustig im Saal. Dann geht’s hinaus ins Freie. Fast.

Gottesdienst in St. Peter

Denn am Fastnachtssonntag (2. März) ist um 10 Uhr erst einmal der Fastnachtsgottesdienst in St. Peter mit der gereimten Predigt von Pfarrer Thomas Meurer und dem gemeinsamen Absingen von „Heile, heile Gänsje“ Pflicht. An 14:11 Uhr rollt dann der Gaudiwurm durch die Straßen der Stadt. Und wer dann noch nicht genug hat, kann am Fastnachtsdienstag in Lorsch noch einmal Gudsel und Eis fangen. rid/ü

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