Pogromnacht

Gegen das Vergessen: Gedenkveranstaltungen zur Pogromnacht

Anlässlich des 9. November gibt es in der Kreisstadt Heppenheim drei Erinnerungs-Veranstaltungen.

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bkl/ü
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Die Alte Synagoge mit ihren markanten Rundfenstern steht beim Gedenken an die Pogromnacht im Mittelpunkt. © Jürgen Reinhardt

Heppenheim. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 fand in ganz Deutschland die sogenannte „Pogromnacht“ statt. In einem der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte zerstörten durch die Nationalsozialisten organisierte Schlägertrupps nicht nur jüdische Geschäfte und Gotteshäuser und setzten diese in Brand, sondern misshandelten auch Tausende Menschen jüdischen Glaubens. Damit die Erinnerung an diese Gräueltaten wachgehalten wird, finden in diesem Jahr auch in Heppenheim rund um dieses Datum Veranstaltungen wider das Vergessen statt.

Den Auftakt bildet ein Schweigekreis zur Pogromnacht am 9. November (Samstag) um 21 Uhr am Nathan-Friedmann-Platz an der Gedenkstätte an der Kreuzung Starkenburgweg/Bensheimer Weg. Die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Heppenheims laden zu dieser besonderen und ruhigen Gedenkveranstaltung ein. Um 21 Uhr läuten für 15 Minuten die Glocken aller Heppenheimer Kirchen. Anschließend werden die Namen aller ermordeten Heppenheimer jüdischen Männer und Frauen vorgelesen.

Darüber hinaus findet in Erinnerung an die Pogromnacht 1938 in diesem Jahr in Heppenheim am Montag, 11. November, um 19 Uhr im Marstall (Amtsgasse 5) eine Lesung statt. Diese wird gemeinsam durch den Freundschaftsverein Most-Brücke und der Stolpersteine Heppenheim e.V. – Erinnern für die Zukunft veranstaltet. Der Eintritt ist kostenfrei.

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sch/red
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Peter Oliver Loew wird an diesem Tag aus dem Roman „Filip“ von Leopold Tyrmand (1920-1985) lesen. Der Historiker Loew ist Direktor des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt und hat den autobiografischen Roman des polnisch-jüdischen Autors übersetzt.

Dieser spielt im Sommer 1943. In der Ankündigung heißt es dazu: „Der 23-jährige Filip, als polnischer Widerstandskämpfer knapp der sowjetischen Gefangenschaft entkommen und mit falscher Identität nach Deutschland geflohen, taucht als französischer Fremdarbeiter in Frankfurt am Main unter. Frech und von sich eingenommen, verschafft er sich eine Anstellung als Kellner im renommierten Parkhotel, das als Luxusherberge für Nazi-Bonzen gilt – in der Absicht, den Krieg im Auge des Orkans zu überleben.“ bkl/ü

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