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Neues Magazin zur Geschichte der Stadt Heppenheim

Heppenheim kann sich mit einem neuen Magazin zur Geschichte der Stadt rüsten.Die 500 Exemplare der aktuellen Ausgabe von „Respectamus“ sind ab sofort kostenlos erhältlich

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fran/ü
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Sichtlich stolz präsentieren Bürgermeister Rainer Burelbach, Stadtarchivarin Katrin Rehbein (Mitte) und Museumsleiterin Luisa Wipplinger die neue „Respectamus“-Ausgabe. © Christopher Frank

Heppenheim. Sichtlich zufrieden sind Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) und seine Stellvertreterin, Erste Stadträtin Christine Bender (SPD), mit der Kooperation von Museum und Stadtarchiv – insbesondere mit Blick auf die Frauen an der Spitze der beiden städtischen Einrichtungen. „Stadtarchivarin Katrin Rehbein und Museumsleiterin Luisa Wipplinger sind ausgesprochen kreativ und sehr engagiert“, lobte Burelbach bereits vor Jahresfrist im Stadtparlament.

Dabei ist die Kooperation noch vergleichsweise jung: Erst im Spätsommer 2020 hat Wipplinger die Museumsleitung von ihrem Vorgänger Ulrich Lange übernommen. Erstes gemeinsames Großprojekt der beiden städtischen Mitarbeiterinnen war schon kurz darauf die Ausstellung „Zerstört, doch nicht vergessen – 120 Jahre Synagoge am Starkenburgweg“ im Herbst 2020.

Gedruckt und digital

Insgesamt 500 Exemplare der aktuellen Ausgabe von „Respectamus“ sind ab sofort kostenlos beim Stadtarchiv Heppenheim, beim Museum bei der Tourist-Information im Stadthaus in der Fußgängerzone erhältlich.

Außerdem können Anmeldungen für ein kostenfreies Abonnement der Printausgaben unter Angabe des Namens und der Postanschrift an respectamus@stadt.heppenheim.de gesendet werden.

Auch Leserzuschriften nehmen die beiden Herausgeberinnen über diese E-Mail-Adresse gerne entgegen.

Sämtliche Ausgaben stehen zudem in digitaler Form auf der städtischen Homepage unter www.heppenheim.de/heppenheim-erleben/stadtgeschichte/publikationen/ zum Download zur Verfügung. fran/ü

Seit knapp zwei Jahren wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit aber auch auf publizistischer Ebene intensiviert: Das Stadtarchiv und Museum haben Anfang 2021 das gemeinsame Magazin „Respectamus“ entwickelt. Darin werden stadtgeschichtliche Themen diskutiert, archivarische und museale Verfahren erläutert sowie Inhalte der Bestände des Stadtarchivs und des Museums präsentiert. Der Inhalt des Magazins orientiert sich dabei stets an den Schlüsselwörtern „bewahren, erschließen, vermitteln“, die zum einen der Archiv- und Museumsarbeit zugrunde liegen, zum anderen aber auch das Titelblatt aller Ausgaben zieren.

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Der Titel der Zeitschrift stammt aus dem Lateinischen. „Übersetzt heißt ,Respecamus‘ so viel wie ,wir blicken zurück‘“, erklärt Katrin Rehbein. Der Titel verweise somit auf die Intention, auf der die Zeitschrift basiert: „Auf Ereignisse und Zeitzeugnisse der Stadtgeschichte zurückzublicken und damit identitätsstiftend auf die Gegenwart und Zukunft zu wirken.“

Die erste Ausgabe des Magazins ist Anfang Dezember 2021 erschienen, wenige Tage vor den Weihnachtsfeiertagen haben Burelbach, Wipplinger und Rehbein nun die zweite Ausgabe präsentiert. Und abermals ist der Rathauschef voll des Lobes für seine engagierten Mitarbeiterinnen: „Auch die zweite Ausgabe ist nach meinem Dafürhalten sehr gut geworden.“

Auch Rehbein und Wipplinger ist der Stolz über das neue Werk im Gespräch deutlich anzumerken. „Ich denke, es ist uns wieder gelungen, neue und auch spannende Themen aufzugreifen. Es dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein“, sagt Stadtarchivarin Rehbein. Und Wipplinger ergänzt: „Das Layout orientiert sich an dem des Vorjahres. Denn es ist unser Anliegen, einen Wiedererkennungswert zu erzeugen. Thematisch haben wir aber diesmal ganz andere Schwerpunkte gesetzt. Doch auch das ist gewollt: Unser Ziel ist es schließlich, die Vielseitigkeit, aber auch die Vielschichtigkeit der Heppenheimer Stadtgeschichte zu Papier zu bringen.“ Beide Herausgeberinnen betonen zudem den Spaß, den ihnen die Arbeit abermals bereitet habe. Dies wiederum ist dem Gesamtwerk auf nahezu jeder der insgesamt 45 Seiten anzumerken.

Nicht anzumerken ist der neuen „Respectamus“-Ausgabe hingegen, dass Recherchen und Niederschriften für Wipplinger und Rehbein quasi parallel zu ihren eigentlichen Aufgaben in Museum und Archiv stattgefunden haben. Von der zusätzlichen Belastung durch die „Festwoche der Demokratie“ anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der „Heppenheimer Versammlung“ von 1847 ganz zu schweigen. Gleichwohl lässt ein Satz der Museumsleiterin erahnen, wie stressig das zu Ende gehende Jahr für beide tatsächlich gewesen ist: „Mit der Organisation der Festwoche war das alles doch ziemlich zeitintensiv.“

Fast schon klar aber, dass der 175. Jahrestag der Heppenheimer Versammlung mitsamt der Festwoche auch in der aktuellen Ausgabe nicht zu kurz kommt. Unter der Rubrik „Rückblick“ dreht sich auf sieben Magazinseiten – das Titelbild inklusive – alles um die Verbindungen zwischen der heutigen Kreisstadt Heppenheim und der deutschen Demokratiebewegung.

In Anlehnung an die Farben des Stadtlogos wird jeder Rubrik in dem Magazin eine Farbe zugeordnet: Rot steht demnach für „Rückblick“, blau für die Stadtgeschichte, schwarz für Gastbeiträge oder grün für den Blick hinter die Kulissen der beiden kommunalen Einrichtungen. Die Farbe Gelb repräsentiert zu guter Letzt die „ungeahnten oder unbekannten Schätze“ (Wipplinger) der Stadthistorie, die bislang eher im Verborgenen geblieben sind. In der aktuellen Ausgabe sind dies die Geschichte des Hochrades sowie das „Klag(e)buch von 1520“. Letzteres ist laut Katrin Rehbein „eines der ältesten Dokumente aus dem Stadtarchiv“ und zugleich der „beste Beweis dafür, dass sich Geschichte tatsächlich wiederholt“. Denn schon im 16. Jahrhundert gab es schon so manche Auseinandersetzung über die Verteilung der kommunalen Finanzmittel, insbesondere zwischen der heutigen Kernstadt und den Ortsteilen, die seinerzeit freilich noch eigenständig waren.

Ferner befasst sich die zweite Ausgabe von „Respectamus“ unter anderem mit der Nutzbarmachung der Heppenheimer Westgemarkung oder der Ansiedlung von Langnese in der Tiergartenstraße. In einem Gastbeitrag von Peter Steffens vom hessischen Landesamt für Denkmalpflege wird außerdem von Gruseligem aus Heppenheim berichtet und näher beleuchtet, was es mit dem mysteriösen Fragment eines tönernen, weiblichen Frauenkopfes auf sich hat, das im Zuge von Bauarbeiten im Landratsamtsgarten im Dezember 2021 zutage kam. fran/ü

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